Notbremsung nach Negativserie
Der WAC hat nach sieben Runden ohne Sieg und nur zwei Punkten in der tipp3-Bundesliga die Reißleine gezogen. Die Kärntner trennten sich am Montag von Coach Slobodan Grubor, der erst zu Beginn der Saison nach dem Abgang von Nenad Bjelica zur Wiener Austria vom Kotrainer zum Chefcoach aufgestiegen war.
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Mit Dietmar Kühbauer hat das Ligaschlusslicht bereits einen Nachfolger gefunden, der Ex-Admira-Trainer wird am Dienstag sein erstes Training in Wolfsberg leiten. Es ist der zweite Trainerwechsel in der laufenden Saison nach jenem bei der Admira. Oliver Lederer war bei den Niederösterreichern nach nur drei Runden vom Kotrainer zum Chefcoach aufgestiegen und hatte Toni Polster beerbt.

APA/Hans Punz
Ab sofort hat Dietmar Kühbauer in Wolfsberg das Kommando
„Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich wieder arbeiten will. Wir arbeiten jetzt daran, dass wir in der Liga bleiben“, sagte Kühbauer dem „Kurier“ (Dienstag-Ausgabe). Ziel sei es schon im Herbst, an die anderen heranzukommen und im Frühjahr darauf aufzubauen. Seinem ersten Pflichtspiel als WAC-Trainer, dem Duell mit seinem Ex-Club fiebert der Burgenländer entgegen. „Die Admira ist ein direkter Gegner im Kampf gegen den Abstieg. Wir könnten mit einem Sieg sogar den letzten Platz verlassen.“
Der richtige Mann
Unter „drei, vier Trainerkandidaten“ machte Kühbauer das Rennen. Der Burgenländer passt für diesen Posten genau, hatte er doch auch in der vergangenen Saison mit Admira Wacker Mödling in der zweiten Saison nach dem Aufstieg den Klassenerhalt geschafft. Die Rettung der Niederösterreicher kam damals allerdings erst in der letzten Runde. „Er ist der richtige Mann. Er hat im letzten Jahr Ähnliches miterlebt bei der Admira und gelernt, wie man damit umgeht“, sagte Riegler über seinen Neo-Trainer.
Kühbauer unterzeichnete bei den Wolfsbergern einen Vertrag bis Saisonende, der sich bei geschafftem Klassenerhalt automatisch verlängert. Ihm zur Seite steht mit Manfred Nastl jener Kotrainer, mit dem er auch schon bei der Admira zusammenarbeitete. Das erste Training leitet Kühbauer bereits am Dienstag, seinen ersten Pflichtspielauftritt hat er am 14. September ausgerechnet gegen seinen Ex-Club Admira, von dem er sich noch vor dem Vorbereitungsstart getrennt hatte.
„Es beginnt eine neue Ära“
„Der Druck ist groß, deshalb haben wir uns auch für den Trainerwechsel entschieden. Die Vorgabe ist natürlich, gegen die Admira drei Punkte zu machen“, sagte Riegler. Durch die Länderspielpause hat Kühbauer fast zwei Wochen Zeit, sich auf seine WAC-Premiere vorzubereiten, die Mannschaft näher kennenzulernen. „Der Zeitpunkt für den Wechsel ist der beste“, meinte Riegler. „Es beginnt eine neue Ära, wir starten jetzt die Aufholjagd“, blickte Riegler optimistisch in die Zukunft.
Die Entlassung von Grubor hatte sich schon am Samstag nach der 1:4-Niederlage beim damaligen Vorletzten Sturm Graz angekündigt. „Es war mir eigentlich schon nach dem Spiel klar, dass es Konsequenzen geben muss, entweder durch die Installierung eines Sportdirektors oder die Entlassung des Trainers“, sagte Präsident Dietmar Riegler im Gespräch mit der APA.

GEPA/Daniel Götzhaber
Slobodan Grubor war nur für sieben Spiele WAC-Cheftrainer
Mannschaft im Kopf nicht „frei“
„Man hat gesehen, dass die Mannschaft im Kopf nicht mehr frei war. Der Trainer hat nicht mehr rübergebracht, was die Mannschaft auf dem Feld bringen muss“, analysierte Riegler. Die tägliche Arbeit unter der Woche wurde vom Vereinschef nicht kritisiert. „Die Mannschaft hat gut trainiert, am Spieltag sind aber die Leistungen extrem ausgeblieben“, erklärte Riegler.
Der Vereinsboss gestand auch einen eigenen Fehler bei der Besetzung des Cheftrainerpostens zu Saisonbeginn ein. „Wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir es nicht so gemacht, aber hinterher ist man immer gescheiter. Grubor hat viel für den Verein geleistet und ist ein ausgezeichneter Trainer, aber für die Nummer eins hat es bei uns nicht gepasst, er war zu bekannt bei den Spielern, hat nicht mehr den nötigen Respekt bekommen“, sagte Riegler.
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