Spiel, Satz, Sieg - Salzburg
Red Bull Salzburg ist am Donnerstag in Wals-Siezenheim vor 7.900 Zuschauern erwartungsgemäß mit einem Sieg in die Gruppenphase der Europa League gestartet. Im Auftaktspiel der Gruppe C wurde IF Elfsborg aus Schweden mit einer Klasseleistung 4:0 (2:0) bezwungen. Für die Treffer sorgten einmal mehr die Torjäger Alan (36.) und Jonatan Soriano mit einem Triplepack (44./Elfer, 69., 79.).
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Obwohl das zweite Gruppenspiel zwischen dem belgischen Leader Standard Lüttich und Esbjerg überraschend mit 1:2 endete, rangiert die Elf von Trainer Roger Schmidt damit nach dem ersten Spieltag an erster Stelle. Seine Mannschaft demonstrierte in der Offensive wieder modernen Tempofußball und ließ in der Defensive bei den seltenen Vorstößen des Gegners wenig Gefährliches zu. Elfsborg war zumeist mit Verteidigen beschäftigt, konnte dem Angriffswirbel Salzburgs nichts Gleichwertiges entgegensetzen und hatte auch keinen Soriano.
Optimismus vor dem Spiel
„Körperlich robust, aber auch Spieler, die gerne in den Zweikampf gehen und dribbeln“, so schätzte der verletzte Franz „Fränky“ Schiemer vor der Partie noch die Gegner aus der 60.000-Einwohner-Stadt Boras ein. Vor dem Einmarsch der Teams wurde dann auch „Hells Bells“ angestimmt. Die Stimmung in der Mannschaft war gut, die Erwartungshaltung der Fans positiv, auch wenn der Gegner immerhin amtierender schwedischer Meister war.

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Soriano führte die Salzburger als Kapitän aufs Feld und steuerte drei Tore bei
Ein Teil der Salzburg-Fans war trotzdem beleidigt. „Von der UEFA um die Champions League beraubt, jetzt zeigen wir in Europa ganz groß auf“, stand auf einem Spruchband zu lesen. In Anspielung auf die später wegen früherer Spielmanipulationen vom Europacup ausgeschlossene Mannschaft von Fenerbahce Istanbul, die in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League zum Stolperstein für die „Bullen“ wurde.
Elfsborg macht dicht
Das sollte gegen den schwedischen Tabellenfünften nicht passieren, und der heimische Erste gab von Beginn an Gas. Elfsborg bildete eine Sechserkette im eigenen Strafraum, stellte sicherheitshalber noch drei Spieler davor auf und machte gegen die munter kombinierenden Salzburger dicht. Salzburg-Kapitän Soriano, dessen Vertragsverlängerung bei den „Bullen“ bis 2017 vor dem Spiel für Jubel unter den spärlich erschienen Fans gesorgt hatte, probierte daher in der zehnten Minute einen Weitschuss.
Der zu hoch angetragene Versuch gefährdete jedoch nur die rund 60 Elfsborgs-Fans hinter dem Tor von Kevin Stuhr-Ellegaard. Ein weiterer Schuss des Spaniers nach hoher Hierländer-Vorlage landete im Außennetz (18.). Das Spiel lief weiter auf der berühmten schiefen Ebene. Elfsborg-Entlastungsangriffe gab es in den ersten 25 Minuten gezählt einen. Den einzigen Vorwurf, den man Salzburg zu diesem Zeitpunkt hätte machen können, war, dass manche Angriffe zu ungeduldig vorgetragen wurden.
Alan zerbröselt Schweden-Beton
Knapp dran am fälligen 1:0 war dann wieder Soriano, der nach einem Kampl-Heber an Stuhr-Ellegaard scheiterte (25.). Ein Soriano-Treffer in der 29. Minute wurde dann fälschlicherweise wegen Abseits vom zypriotischen Schiedsrichter Leontios Trattou auch nicht gegeben. Soriano stand vor dem vermeintlichen 1:0 auf gleicher Höhe mit der schwedischen Verteidigung. Das 1:0 wäre dann beinahe Lasse Nilsson gelungen, der plötzlich allein vor dem Salzburg-Sechzehner auftauchte und im letzten Moment von Schlussmann Peter Gulacsi am Tor gehindert wurde (32.).

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Alan (r.) trifft zur Führung - und wird von Kampl dafür zärtlich beglückwünscht
In der 36. Minute war es dann aber so weit. Alan zog entschlossen in den Strafraum und bezwang den verdutzten Stuhr-Ellegaard mit einem satten Linksschuss in die Kreuzecke. Das verdiente 1:0 war der Salzburger Brasilien-Kombo Alan, Rodnei und Andre Ramalho gleich ein Tänzchen am Spielfeldrand wert. Die gut aufgelegten und sangesfreudigen „Bullen“-Fans hatten endlich auch einen Grund zum Feiern. Denn die Party ging in der 44. Minute weiter.
2:0 und 3:0 als logische Konsequenz
Die Salzburger schenkten ihren Anhängern noch vor der Pause das 2:0 als Draufgabe. Alan wurde von Joachim Jörgensen zu Fall gebracht, Referee Trattou zögerte nicht lange und zeigte auf den Elferpunkt. Soriano legte sich den Ball auf und schickte Stuhr-Ellegaard mit leichter Verzögerung im Anlauf sicher in die falsche Ecke. Die bekannte Süßigkeit mit der schokoladeüberzogenen Schaumfüllung erfreute sich in der Pause am Buffet dann großer Beliebtheit, auch auf dem Spielfeld schien die Partie mit dem 2:0 im Rücken gegessen.
Stefan Hierländer und Stefan Ilsanker sicherten nach der Pause im Mittelfeld weiter souverän ab, auch wenn sich Elfsborg in der zweiten Hälfte offensiv etwas mehr zutraute. Salzburg blieb die spielbestimmende Mannschaft. Soriano erhöhte schließlich nach Alan-Stanglpasse von rechts sicher zum 3:0 (69.). Da war auch Clubmäzen Dietrich Mateschitz im Publikum zufrieden. In der 71. Minute humpelte noch Kevin Kampl unter tosendem Applaus vom Feld und machte für Valon Berisha Platz.
Soriano setzt noch einen drauf
Bereits in der 64. Minute musste Rodnei mit einer Muskelverletzung in die Kabine. Ihn ersetzte Martin Hinteregger. Alan hatte noch das 4:0 am Fuß (74.), das gelang aber nach 60-m-Pass von Hierländer und perfektem Berisha-Querpass wieder Soriano (79.). Die Salzburger haben somit souverän den ersten Schritt Richtung Aufstieg gemacht und gehen am 3. Oktober (21.05 Uhr, live in ORF eins) nicht nur mit drei Punkten auf dem Konto, sondern auch mit der Gewissheit einer starken Leistung in das Auswärtsspiel beim dänischen Ligasechsten und Überraschungsclub Esbjerg FB.
Martin Wagner, ORF.at aus Salzburg
UEFA Europa League, erster Spieltag Gruppe C
Donnerstag:
Red Bull Salzburg - IF Elfsborg 4:0 (0:0)
Red Bull Arena, 7.879 Zuschauer, SR Trattou (CYP)
Tore: Alan (36.), Soriano (44./Elfmeter, 69., 79.)
Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Rodnei (64./Hinteregger), Ramalho, Ulmer - Kampl (72./Berisha), Hierländer, Ilsanker, Mane - Alan, Soriano (81./Nielsen)
Elfsborg: Stuhr Ellegaard - J. Larsson, Holmen, Jönsson, Klarström - Ishizaki, Svensson, Jörgensen (46./Rohden), Hult (71./Bangura) - Beckmann, Nilsson (77./Keene)
Gelbe Karten: Ramalho, Schwegler bzw. J. Larsson, Jörgensen, Ishizaki
Standard Lüttich - Esbjerg FB 1:2 (0:0)
Stade Maurice Dufrasne, SR Mazeika (LTU)
Tore: Mujangi (74.) bzw. Van Buren (63.), Bakenga (95.)
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