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Alter Rekord klar verbessert

Die 40. Ausgabe des Berlin-Marathons ist am Sonntag mit einem neuen Weltrekord zu Ende gegangen. Der Kenianer Wilson Kipsang gewann das Rennen über 42,195 km in der neuen Bestmarke von 2:03:23 Stunden und verbesserte damit die zwei Jahre alte Bestmarke seines Landsmannes Patrick Makau um 15 Sekunden.

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Makau war am 25. September 2011 ebenfalls in Berlin 2:03:38 gelaufen. Kipsang sicherte sich damit eine Siegesprämie in Höhe von 40.000 Euro, zudem gibt es 50.000 Euro für den Rekord. Makau hatte wegen einer Entzündung im Knie auf einen Start verzichten müssen.

Start beim Berlin-Marathon

APA/AP/Michael Sohn

Mehr als 40.000 Menschen nahmen die Strecke in Berlin in Angriff

Der Berlin-Marathon wurde wie erwartet zur kenianischen Meisterschaft. Eliud Kipchoge (2:04:05) wurde Zweiter, Geoffrey Kipsang (2:06:26) kam als Dritter ins Ziel, dahinter landeten mit Stephen Kwelio Chemlany (2:07:44) und Maswai Kiptanui (2:08:52) ebenfalls zwei Läufer aus dem ostafrikanischen Land.

„Habe mit Weltrekord spekuliert“

Kipsang erfüllte sich mit dem Weltrekord einen lang gehegten Traum. „Ich habe im Vorfeld mit dem Weltrekord spekuliert, weil Berlin ein schneller Boden ist“, sagte der 31-Jährige. „Die Bedingungen waren aber nicht einfach, weil es teilweise sehr windig war.“ Kipsang war schon einmal knapp am Weltrekord vorbeigelaufen. Im Oktober 2011 war er in Frankfurt vier Sekunden über dem Weltrekord geblieben.

Diesmal spulte Kipsang die klassische Distanz mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20,52 km/h bzw. 2:55 Minuten pro Kilometer herunter. Anders als bei vielen Rekordläufen zuvor benötigte er dafür keinen sogenannten Negativsplit. Halbmarathonabschnitte von 1:01:34 und 1:01:49 reichten dem Olympiadritten zur neuen Bestmarke.

Störenfried beim Zieleinlauf

Sein Zieleinlauf wurde allerdings durch einen Hobbyläufer gestört, der unmittelbar vor Kipsang mit weit ausgebreiteten Armen über die Linie lief und dem Sieger damit das traditionelle Durchlaufen des Zielbandes verwehrte. Der eine Frauen-Startnummer tragende Mann war wenige Meter davor auf die Strecke gestürmt. Im Ziel sei er von Ordnungskräften gestoppt und an die Polizei ausgehändigt worden, teilten die Marathon-Organisatoren mit.

Der Störenfried kümmerte den Sieger aber nicht. „Ich habe mich auf den letzten Kilometern richtig stark gefühlt und habe alles gegeben. Es war mein erster Berlin-Marathon, es war wundervoll zu laufen, ich liebe Berlin“, sagte Kipsang. Die deutsche Metropole war zum fünften Mal in Folge Weltrekordschauplatz. Vor Kipsang und Makau hatten zweimal der Äthiopier Haile Gebrselassie (2007 und 2008) sowie der Kenianer Paul Tergat (2003) neue Dimensionen eröffnet.

Kenia dominiert auch bei Frauen

Auch bei den Frauen ging der Sieg an Kenia. Florence Kiplagat setzte sich in 2:21:13 Stunden durch. Zweite wurde ihre Landsfrau Sharon Cherop (2:22:28) vor der deutschen Rekordhalterin Irina Mikitenko (2:24:54). Die 41-Jährige stellte damit einen Masters-Weltrekord in der Klasse der über 40-Jährigen auf.

Bei Sonnenschein und Temperaturen um die zehn Grad waren mehr als 40.000 Läuferinnen und Läufer unterwegs. Zum ersten Mal war der Start- und Zielbereich im Berliner Tiergarten umzäunt. Damit und mit Personenkontrollen reagierten die Veranstalter auf die Anschläge beim in Boston-Marathon. Am 15. April waren bei einem Bombenanschlag drei Menschen getötet worden.

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