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Empörung über faschistische Parole

Kroatien hat im Play-off für die WM-Endrunde in Brasilien 2014 die Pflicht erfüllt. Mit einem 2:0-Heimsieg gegen Island löste die Truppe von Teamchef Niko Kovac am Dienstag das WM-Ticket. Die Feierlichkeiten im Zagreber Maksimir-Stadion wurden aber von einigen Misstönen begleitet. Allen voran leistete sich Routinier Josip Simunic eine üble verbale Entgleisung, die ein Nachspiel haben dürfte.

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Der 35-jährige Verteidiger ließ sich via Stadionmikrofon zum Gruß „Za Dom - Spremni!“ („Für die Heimat - Bereit!“) hinreißen. Die faschistische Parole aus dem Zweiten Weltkrieg werden auch die Offiziellen des Internationalen Fußballverbands (FIFA) nicht überhört haben. Simunic droht nach seiner verbalen Entgleisung nun eine Sperre.

Keine Reue bei Simunic

„Unser Team hat so lange auf diese Feier gewartet, und dann verdirbt Joe alles“, kritisierte die Tageszeitung „24sata“ und nannte den Vorfall „beschämend“. Alles andere als reumütig zeigte sich Simunic im Anschluss. „Ich wollte es tun. Es kümmert mich nicht. Sollen sie mich doch bestrafen“, sagte Simunic, der in der Qualifikation auch mit seinem kompromisslosen Rot-Foul im Duell mit dem Erzrivalen Serbien für ordentlich Wirbel gesorgt hatte.

Josip Simunic

APA/AP/Darko Bandic

Simunic ist eine mögliche Sperre nach seiner Entgleisung herzlich egal

An einer Sperre wird auch Kroatiens Stürmerstar Mario Mandzukic mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht vorbeikommen. Der Torjäger von Bayern München flog nach einer Tätlichkeit mit einer Roten Karte vom Platz und wird zumindest im WM-Auftaktmatch der Kroaten in Brasilien fehlen. Dabei hatte für den 27-Jährigen alles prächtig begonnen. In der 27. Minute schoss Mandzukic die Kroaten in Führung, ehe er nur elf Minuten später des Feldes verwiesen wurde.

Dass die Gastgeber gegen den Außenseiter, der auf seine erste WM-Teilnahme gehofft hatte, nicht mehr zittern mussten, hatten sie dem zweiten Treffer durch Kapitän Dario Srna kurz nach der Pause zu verdanken. So durfte der langjährige Salzburger Niko Kovac von einem „märchenhaften Spiel“ sprechen. „Ich hätte es mir nicht erträumt, dass die Mannschaft in meinem zweiten Spiel so gut spielt“, sagte Kovac. Der 83-fache Teamkicker, der 2002 und 2006 als Spieler für Kroatien bei der WM war, hatte vor den Play-off-Duellen mit Island die Nachfolge von Igor Stimac angetreten.

Griechen sind stolz

Auch Griechenland mit dem portugiesischen Teamchef Fernando Santos hat es einmal mehr zu einem Großereignis geschafft. Mit dem 1:1 in Bukarest gegen Rumänien ließ der Sensationseuropameister 2004 nach dem 3:1-Heimerfolg nichts mehr anbrennen. „Brasilien, wir kommen!“ und „Ihr macht uns stolz!“ war am Mittwoch auf den Titelseiten der griechischen Tageszeitungen zu lesen. „Ich weiß, wie wichtig diese Qualifikation für das ganze Land ist“, sagte der 57-jährige Santos, der auch nach der WM griechischer Teamchef bleiben möchte.

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