Mit 143 Metern alle geschlagen
Gregor Schlierenzauer hat am Freitag in Kuusamo seine Rekordmarke an Siegen im Skisprung-Weltcup auf 51 geschraubt. Der Pokalverteidiger flog im Finale vom 15. Halbzeitrang an die Spitze - eine derartige Verbesserung hatte es zuvor noch nie gegeben - und gewann 0,5 Punkte vor dem deutschen Halbzeit-Spitzenreiter Marinus Kraus und 0,9 vor seinem Teamkollegen Thomas Morgenstern.
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Der Kärntner verbesserte sich vom neunten Rang nach dem ersten Durchgang ebenfalls deutlich. Schlierenzauer hatte beim Saisonauftakt in Klingenthal eine Woche zuvor wegen der widrigen Bedingungen im ersten Durchgang auf ein Antreten verzichtet. In Kuusamo kam er nicht nur zu seinem 51. Sieg, sondern auch zu seinem 83. Podestplatz. Am Samstag (ab 16.45 Uhr live in ORF eins, Start: 17.00 Uhr) findet im eiskalten Nordosten Finnlands ein weiterer Großschanzenbewerb statt.

APA/EPA/Kimmo Brandt
Das Podest-Trio mit Triumphator Gregor Schlierenzauer in der Mitte
Schlierenzauer „besonders stolz“
„Es macht mich besonders stolz, wenn man dann noch ganz nach vorne springen kann, das ist schon unglaublich“, meinte Schlierenzauer, der betonte, dass er im zweiten Durchgang bei seinem 143-m-Flug auch das nötige Glück gehabt habe.
An den turbulenten Auftakt in Klingenthal, bei dem er wegen der unsicheren Verhältnisse abgetreten war, verschwende er keinen Gedanken mehr. „Ich schaue nicht mehr nach hinten. Mir ist heute ein sehr guter Wettkampf gelungen“, stellte der Weltcup-Titelverteidiger nach seinem ersten Triumph in Kuusamo klar, der sehr knapp ausfiel.
„Emotionale Momente“ bei Morgenstern
Morgenstern feierte auf jener Schanze, auf der er vor zehn Jahren spektakulär gestürzt war, eine emotionale Rückkehr auf das Podest nach einem Jahr Pause. „Natürlich waren emotionale Momente da. Ich bin auf alle Fälle sehr zufrieden, aber ich bin heute nicht mit einem Supergefühl oben gesessen, weil man nicht weiß, wie der Wind so pfeift, da kommen Gedanken daran auf, was hier vor zehn Jahren passiert ist“, erzählte der Kärntner.
Er habe aber trotzdem alles so durchziehen können, wie er es sich vorgestellte habe, und sprang von Rang neun aus noch auf das Podest. „Ich bin dankbar, dass ich nach so langer Zeit wieder am Podium bin“, betonte der Olympiasieger von Turin, der eine schwere Zeit mit privaten und gesundheitlichen Turbulenzen hinter sich hat.
ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner durfte mit seinen Topstars hochzufrieden sein. „Es hat nach dem ersten Durchgang nicht danach ausgeschaut, aber Gregor und Thomas haben sich durch nichts, aber auch gar nichts aus der Balance bringen lassen“, bilanzierte Pointner im Gespräch mit der APA.
ÖSV-Adler in Schwierigkeiten
Der Rest seiner Mannschaft enttäuschte hingegen. Mit Manuel Fettner als 25. sprang nur noch ein weiterer Österreicher in die Punkteränge. Wolfgang Loitzl hatte es als 31. knapp nicht ins Finale geschafft. Andreas Kofler und Stefan Kraft waren nach missglückter Qualifikation sogar von Beginn an zum Zuschauen gezwungen.
Der in Klingenthal schwer gestürzte Kofler hatte den Hauptbewerb als 42. der Quali knapp verpasst, Kraft war wegen seines regelwidrigen Anzuges disqualifiziert worden. Der mit Prellungen am Oberkörper angetretene Kofler sagte, dass ihm nach einem verwackelten Trainingssprung die nötige Sicherheit gefehlt habe. „Das Gefühl hat einfach nicht gepasst“, so der zweifache Kuusamo-Sieger, der am Samstag eine weitere Chance bekommt.
Freitag-Springen in Kuusamo
1. |
Gregor Schlierenzauer |
AUT |
128,5/143,0 |
273,2 |
2. |
Marinus Kraus |
GER |
136,0/133,0 |
272,7 |
3. |
Thomas Morgenstern |
AUT |
127,5/133,5 |
272,3 |
4. |
Rune Velta |
NOR |
133,0/130,5 |
269,2 |
5. |
Noriaki Kasai |
JPN |
133,0/127,5 |
268,6 |
6. |
Robert Kranjec |
SLO |
126,5/136,0 |
266,5 |
. |
Severin Freund |
GER |
137,0/126,5 |
266,5 |
8. |
Dimitri Wassiliew |
RUS |
128,5/132,5 |
262,9 |
9. |
Taku Takeuchi |
JPN |
133,5/131,5 |
261,5 |
10. |
Kamil Stoch |
POL |
126,5/129,0 |
259,1 |
11. |
Daiki Ito |
JPN |
138,5/119,0 |
257,7 |
12. |
Peter Prevc |
SLO |
128,0/126,0 |
255,5 |
13. |
Robert Johansson |
NOR |
140,5/119,0 |
252,6 |
14. |
Karl Geiger |
GER |
125,0/127,5 |
251,2 |
15. |
Andreas Wellinger |
GER |
124,0/132,5 |
251,0 |
16. |
Simon Ammann |
SUI |
128,0/129,5 |
250,9 |
17. |
Jurij Tepes |
SLO |
126,5/129,0 |
248,0 |
18. |
Krzysztof Biegun |
POL |
128,0/125,0 |
242,3 |
19. |
Michael Neumayer |
GER |
126,0/127,0 |
240,7 |
20. |
Olli Muotka |
FIN |
124,5/127,0 |
237,9 |
21. |
Maciej Kot |
POL |
126,5/119,0 |
230,7 |
22. |
Alexej Romaschow |
RUS |
130,0/119,0 |
230,1 |
23. |
Piotr Zyla |
POL |
124,5/115,0 |
228,7 |
24. |
Davide Bresadola |
ITA |
123,5/122,5 |
226,5 |
25. |
Manuel Fettner |
AUT |
122,5/122,5 |
225,2 |
26. |
Jarko Määttä |
FIN |
125,5/116,5 |
218,5 |
27. |
Jaka Hvala |
SLO |
127,0/115,5 |
217,8 |
28. |
Nicholas Fairall |
USA |
120,0/113,5 |
203,7 |
29. |
Reruhi Shimizu |
JPN |
122,5/99,5 |
195,1 |
30. |
Dawid Kubacki |
POL |
120,5/86,0 |
156,9 |
Nicht im Finale dabei u. a.: |
31. |
Wolfgang Loitzl |
AUT |
116,5 |
114,8 |
. |
Janne Ahonen |
FIN |
114,5 |
114,8 |
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