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Zulj und Schicker treffen bei 2:0-Sieg

Nach sieben Liga- und elf Pflichtspielen hat sich Rapid am Mittwoch erstmals wieder geschlagen geben müssen. Die Hütteldorfer unterlagen in der 18. Runde der tipp3-Bundesliga mit 0:2 (0:1) bei SV Josko Ried. Die Tore für die Oberösterreicher, die damit ihren 200. Sieg in Österreichs oberster Spielklasse feierten, erzielten Robert Zulj (39.) und Andreas Schicker (74.).

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Mit der ersten Niederlage seit 28. September machte Rapid Salzburg auch vorzeitig zum Winterkönig. Drei Runden vor der Winterpause hat der Tabellenführer, der sich beim WAC mit 2:1 durchsetzte, zehn Punkte Vorsprung. Ried, das in den vorangegangenen neun Duellen mit den Grün-Weißen nur ein einziges Mal drei Punkte eingefahren hat, liegt zwar weiterhin auf dem fünften Platz, verkürzte aber in der Tabelle den Rückstand auf die Hütteldorfer zur Saisonhalbzeit auf zwei Punkte.

Robert Zulj und Andreas Schicker (Ried)

GEPA/Felix Roittner

Robert Zulj brachte mit seinem neunten Saisontor die Rieder in Führung

Rapid zu Beginn überlegen

Rapid-Coach Zoran Barisic hatte bereits vor dem Spiel angekündigt, dem einen oder anderen Spieler eine Pause zu gönnen. Branko Boskovic stand nicht einmal im Kader, für ihn spielte im defensiven Mittelfeld Dominik Wydra. Guido Burgstaller saß vorerst nur auf der Bank. Die Rieder mussten indes wieder einmal aufgrund von Blessuren Änderungen vornehmen. So spielte etwa Julius Perstaller statt des am Oberschenkel verletzten Ex-Rapidlers Rene Gartler als Solospitze.

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Rapid startete mit Selbstvertrauen und war von Beginn an das aktivere Team. Die Wiener spielten sich öfters in die Nähe des gegnerischen Tores, eine Topchance schaute dabei aber erst in Minute 19 heraus. Nach Lochpass lief Marcel Sabitzer alleine auf Thomas Gebauer zu, scheiterte aber am Ried-Goalie. Die Rieder versuchten ihr Glück vor allem über die Flanken. Nach einem Stanglpass von Andreas Schicker konnte Christopher Dibon gerade noch vor Perstaller klären (21.).

Ried steigert sich und trifft

Kurz darauf faustete Rapid-Tormann Jan Novota einen Freistoß von Oliver Kragl weg (24.). Die 4.100 Fans durften sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt an einer gefälligen Partie erwärmen. Die Rieder Abwehr hielt indes in einer Situation bereits Winterschlaf. Nach einer weiten Flanke von Steffen Hofmann kam Dibon frei stehend zum Kopfball, konnte aus kurzer Distanz den Ball aber nicht im Tor versenken (27.). Auf der Gegenseite versetzte Kragl Christopher Trimmel, lediglich der Abschluss fiel bei der schönen Einzelaktion viel zu schwach aus (31.).

Zu diesem Zeitpunkt hatte Ried seine Anfangsprobleme abgeschüttelt und kam nicht zufällig zur Führung. Kragl, der auf der linken Seite eine agile Vorstellung zeigte, brachte im zweiten Versuch einen perfekten Stanglpass zu Zulj an. Der von Salzburg umworbene U21-Teamspieler hatte keine Probleme, den Ball aus kurzer Distanz zu seinem neunten Saisontor zu verwerten (39.). Rapid hatte wenige Minuten danach die Chancen auf den schnellen Ausgleich. Im Gegensatz zu Ried ging aber die scharfe Hereingabe von Trimmel an Freund und Feind vorbei (42.).

Ried erhöht, Rapid vergibt Elfer

Knapp nach der Pause rückte Novota gleich zweimal in den Mittelpunkt. Nach Vorarbeit von Zulj zog Thomas Hinum ab, doch der Rapid-Goalie fischte den Ball aus dem kurzen Eck (52.). Kurz darauf kam der Slowake rechtzeitig aus seinem Kasten und klärte gegen den heranstürmenden Perstaller (53.). Offensiv brachte Rapid wenig auf die Reihe, weshalb Barisic reagierte. Statt Terrence Boyd kam Dominik Starkl. Wirklich gefährlicher wurden die Hütteldorfer aber nicht, Ried stand kompakt. Lediglich ein scharfer Schuss von Trimmel strich am Tor vorbei (67.).

Nach 70 Minuten war dann auch die Partie für Hofmann vorbei, Burgstaller sollte in der Schlussphase für Schwung sorgen. Statt des Ausgleichs machten jedoch die Rieder den Sack zu. Perstaller leitete per Kopf direkt auf Schicker weiter, der sich die Chance nicht nehmen ließ und mit einem Schuss ins lange Eck in seinem 145. BL-Spiel sein erstes Tor erzielte (74.). Die so oft in dieser Saison bereits geschaffte Wende nach einem Rückstand gelang Rapid diesmal nicht, wobei die Chance sogar da war. Nach Foul von Schicker an Sabitzer trat Burgstaller zum Elfer an. Gebauer hielt aber sensationell (87.).

Stimmen zum Spiel:

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): „Es war ein Sieg des Willens. Unsere Personaldecke war dünn, aber ich habe an die Spieler appelliert, dass wir die Rieder Werte abrufen müssen. Das Spiel nach vorne hat wieder besser funktioniert, ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen.“

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Wir hatten bei 0:0 zwei sehr gute Chancen, dann haben wir unnötige Tore bekommen. Alles in allem war es ein verschenkter Sieg. Wir waren von Anfang an nicht so giftig wie gewohnt. Wir hatten viele unnötige Ballverluste. Aber wenn wir in Führung gegangen wären, hätten wir uns leichter getan.“

Thomas Gebauer (Ried-Tormann): „Unser Auftreten hat von Anfang an gepasst, deswegen war unser Sieg verdient.“

Christopher Trimmel (Rapid-Spieler): „Es ist sehr schade, dass wir verloren haben. Wir hätten heute keinen Sieg verdient. Jetzt heißt es Kopf hoch und weitermachen. Wir hatten zu Beginn super Chancen, wenn man die nicht macht, wird es schwierig.“

Christian Wagner, ORF.at

Tipp3-Bundesliga, 18. Runde

Mittwoch:

Ried - Rapid 2:0 (1:0)

Ried, Keine-Sorgen-Arena, 4.100 Zuschauer, SR Harkam

Torfolge:

1:0 Zulj (39.)
2:0 A. Schicker (74.)

Ried: Gebauer - Baumgartner, Riegler (61. Janeczek), Reifeltshammer, A. Schicker - Hinum, Trauner - Möschl (88./Sandro), Zulj, Kragl - Perstaller (81./Kreuzer)

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Petsos, Wydra (79./Grozurek) - S. Hofmann (70./Burgstaller), Schaub, Sabitzer - Boyd (58./Starkl)

Gelbe Karten: Baumgartner bzw. Petsos, Trimmel

Die Besten: Kragl, A. Schicker, Gebauer bzw. Dibon

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