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Vonn bei Comeback abgeschlagen

Maria Höfl-Riesch ist die große Siegerin der Abfahrt von Lake Louise. Die Deutsche dominierte am Freitag bei eisigen Temperaturen um minus 25 Grad Celsius und feierte in Kanada 0,70 Sekunden vor der Schweizerin Marianne Kaufmann-Abderhalden ihren 25. Weltcup-Sieg. Anna Fenninger verpasste in der „Tiefkühltruhe“ als Vierte knapp das Podest.

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Die Salzburgerin belegte nur sieben Hundertstelsekunden hinter der Italienerin Elena Fanchini (+ 1,20 Sek.) den vierten Platz. Mit Stefanie Moser auf Rang sieben schaffte es eine weitere ÖSV-Läuferinnen in die Top Ten. Elisabeth Görgl belegte Platz 14. Eine Talentprobe gab die junge Daniela Hütter, die unmittelbar vor Ramona Siebenhofer und Regina Sterz den 16. Platz belegte. Nicole Schmidhofer schaffte es auf Rang 23. Andrea Fischbacher verpasste als 45. die Punkteränge klar.

Vonn-Siegesserie gerissen

Nichts mit der Entscheidung zu tun hatte auch Lindsey Vonn. Die US-Amerikanerin kam bei ihrem ersten Rennen nach ihrer bei der WM in Schladming im Februar erlittenen schweren Knieverletzung mit 3,19 Sekunden Rückstand nicht über Platz 40 hinaus. In den letzten Jahren hatte Vonn in Lake Louise dominiert und sieben Siege in Folge gefeiert.

Trotzdem war sie nach ihrem Comeback erleichtert. „Es war sehr schön, wieder zurück zu sein. Ich war vor dem Start schon sehr nervös, ich bin dann im Rennen auch zu vorsichtig gefahren“, sagte Vonn. „Ich habe noch nicht das Selbstvertrauen. In der zweiten Abfahrt und im Super-G werde ich sicher ein bisschen mehr riskieren und hoffe, dass ich dann schneller bin.“

Das Knie habe keine Probleme bereitet. „Ich habe nicht an das Knie gedacht. Es lag wirklich nur am Selbstvertrauen, weil ich ja auch nicht so viel trainiert habe in den letzten Wochen. Das braucht ein bisschen Zeit.“ Vonn hatte sich bei der WM schwere Knieverletzungen zugezogen, am 19. November erlitt sie bei einem Trainingssturz einen Teilabriss des vorderen Kreuzbandes, verzichtete aber mit Blick auf die Olympischen Spiele in Sotschi auf eine Operation.

Höfl-Riesch beendet Durststrecke

Für Höfl-Riesch war es der 25. Sieg im Weltcup, der neunte in einer Abfahrt. Zugleich war es der erste Weltcup-Sieg seit dem Levi-Slalom im November 2012. „Ich bin sehr zufrieden, es war wirklich nahezu perfekt. Die Kleinigkeiten, die im Training nicht ganz gepasst haben, sind mir heute gelungen. Für mich war es ein super Tag, ich hoffe, es geht so weiter. Ich will nochmals zwei gute Rennen fahren. Aber man kann nicht davon ausgehen, dass ich jedes Rennen gewinne.“

Fenninger war trotz des verpassten Podestranges zufrieden. „Ein vierter Platz ist auch nicht schlecht“, sagte die Fünfte der Beaver-Creek-Abfahrt vor einer Woche. „Es ist zwar arschkalt, aber wenigstens waren die Bedingungen fair. Ich hätte mir sowieso nie gedacht, dass ich in der Abfahrt hier einmal auf das Podium fahren kann. Also bin ich sehr zufrieden. Die Fahrt war trotzdem wieder sehr durchwachsen.“

Anna Fenninger

GEPA/Mario Kneisl

Anna Fenninger wurde trotz „durchwachsener“ Fahrt Vierte

Auch Moser war über Platz sieben glücklich: „Das Ziel war, unter die besten zehn zu fahren, das habe ich geschafft, ich bin sehr, sehr zufrieden.“ Görgl meinte zu Platz 14: „Oben habe ich richtig gut Gas gegeben, dann auch im Mittelteil bis zum Coaches Corner bin ich gut dabei gewesen, dann aber zu weit gesprungen. Vielleicht war ich mit dem Schwerpunkt zu weit hinten.“

Schneekanonen verzögern Start

Die zweite Saisonabfahrt war mit einstündiger Verspätung gestartet worden. Die extreme Kälte von bis zu minus 36 Grad und die in der Luft herumwirbelnden Schneekristalle hatten zur Startverzögerung geführt. Die Schneekanonen waren in Betrieb, und der drehende Wind blies die Kristalle und Feuchtigkeit über die Piste, die Wetterlage (unten kälter als oben) spielte zusätzlich nicht mit.

Bei minus 30 Grad wurde schließlich gestartet, Richtlinien wie etwa im Langlauf, ab wann es nicht mehr geht, gibt es im alpinen Skiweltcup übrigens nicht. Viele Damen trugen Masken. „Meine ist runtergerutscht, da war die Nase heraußen und ist kalt geworden. Das merkt man aber erst im Ziel. Unter der Fahrt ist man so in Anspannung“, erläuterte etwa Höfl-Riesch. Die ursprünglich fünftplatzierte Lichtensteinerin Tina Weirather wurde wegen Tragens von Armschonern disqualifiziert.

Damen-Abfahrt in Lake Louise

Endstand:
1. Maria Höfl-Riesch GER 1:56,03
2. Marianne Kaufmann-Abderhalden SUI 1:56,73
3. Elena Fanchini ITA 1:57,23
4. Anna Fenninger AUT 1:57,30
5. Nadja Jnglin-Kamer SUI 1:57,54
6. Tina Maze SLO 1:57,57
7. Stefanie Moser AUT 1:57,66
. Larisa Yurkiw CAN 1:57,66
9. Carolina Ruiz Castillo ESP 1:57,76
10. Lara Gut SUI 1:57,79
11. Kajsa Kling SWE 1:57,84
12. Viktoria Rebensburg GER 1:57,85
13. Dominique Gisin SUI 1:57,88
14. Elisabeth Görgl AUT 1:57,90
15. Ilka Stuhec SLO 1:58,01
16. Cornelia Hütter AUT 1:58,05
17. Ramona Siebenhofer AUT 1:58,08
18. Regina Sterz AUT 1:58,29
19. Johanna Schnarf ITA 1:58,47
20. Marie Marchand-Arvier FRA 1:58,50
21. Julia Ford USA 1:58,51
22. Lotte Smiseth Sejersted NOR 1:58,52
23. Nicole Schmidhofer AUT 1:58,58
24. Verena Stuffer ITA 1:58,60
25. Marusa Ferk SLO 1:58,64
26. Julia Mancuso USA 1:58,66
27. Daniela Merighetti ITA 1:58,71
28. Nadia Fanchini ITA 1:58,88
29. Joana Haehlen SUI 1:58,89
30. Fränzi Aufdenblatten SUI 1:58,93
. Ragnhild Mowinckel NOR 1:58,93
34. Tamara Tippler AUT 1:58,97
40. Lindsey Vonn USA 1:59,22
45. Andrea Fischbacher AUT 1:59,49
Out: Nicole Hosp (AUT)
Disqualifiziert: Tina Weirather (LIE)

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