Küng beendet Schweizer Durststrecke
Patrick Küng hat am Samstag im Super-G von Beaver Creek für eine Überraschung gesorgt und die Schweizer Herren aus ihrem Erfolgstief geholt. Der 29-Jährige setzte sich mit Startnummer 28 an die Spitze und feierte nicht nur in seinem 63. Rennen seinen ersten Weltcup-Sieg, sondern bescherte den Eidgenossen nach einer erfolglosen Saison 2012/13 wieder einen Sieg.
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Für die Überraschung aus ÖSV-Sicht sorgte Otmar Striedinger. Der 22-jährige Kärntner raste in seinem 16. Weltcup-Rennen mit Nummer 45 noch auf den zweiten Platz. Am Ende fehlten ihm nur 0,23 Sekunden auf Küng. Die bisher beste Platzierung Striedingers war am 1. Dezember in Lake Louise ein 17. Platz im Super-G gewesen. Er verdrängte die bis dahin ex aequo auf Platz zwei liegenden Hannes Reichelt und Peter Fill (ITA) um 0,38 Sekunden auf den dritten Rang.

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Mit Startnummer 45 sorgte Otmar Striedinger noch für Spannung auf dem Podest
„Das war immer mein Traum, auf ein Stockerl zu fahren“, sagte Striedinger. „Ich habe es gar nicht glauben können. Doch dann habe ich den Zweier aufleuchten gesehen. Die Freude ist jetzt riesengroß. Einfach gewaltig. Ich fühle mich jetzt angekommen im Weltcup“, sprudelte es aus dem Super-G-Spezialisten heraus. Der Kärntner aus Innerkrems betonte, ohne Stress und Druck loslegen zu können. „Ich fahre einfach drauflos.“ Olympia? „Ist derzeit das Letzte, das mir durch den Kopf geht.“
ÖSV-Läufer wieder Zweite
Der 33-jährige Salzburger Reichelt belegte bereits in der Abfahrt am Freitag den zweiten Platz und holte im Super-G seinen 25. Podestplatz. Für die ÖSV-Läufer war Striedingers zweiter Rang übrigens der vierte zweite Platz in einem Speed-Rennen in dieser Saison. Hinter Matthias Mayer (10.) und Georg Streitberger (15.) belegte Weltcup-Gesamtsieger und Technikspezialist Marcel Hirscher als viertbester Österreicher zeitgleich mit Vincent Kriechmayr den 16. Rang.
Reichelt war über seinen dritten Rang glücklich und warnte im ORF-Interview vor dem Lauf von Striedinger noch über mögliche Veränderungen im Klassement: „Das Rennen ist erst vorbei, wenn der Letzte herunten ist. Über einen Podestplatz bin ich nie unzufrieden, außerdem ist der Rückstand so groß, dass es mich nicht ärgert.“ Nordamerika-Spezialist Reichelt war „mit Leistung und Ergebnis“ zufrieden. Erstmals seit Whistler 2009 war er wieder an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf das Podest gekommen.
Allerdings wurde er durch die beiden Überraschungsfahrer auch um die Chance gebracht, als Erster zum dritten Mal den Super-G von Beaver Creek zu gewinnen. „Oben bin ich zu taktisch gefahren, unten habe ich auch noch viel bekommen. Meine Speed-Bilanz hier ist trotzdem genial“, sagte Reichelt.
Küng „einfach glücklich“
Sieger Küng war im ORF-Interview erleichtert. Zwei Monate vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi freute er sich über den ersten Erfolg eines Schweizers in einem Speed-Rennen seit 21 Monaten: „So richtig glauben kann ich es noch nicht. Ich hatte in meinem Lauf immer einen guten Speed und auch schon wie am Freitag in der Abfahrt ein sehr gutes Gefühl. Jetzt bin ich einfach glücklich. Für mich und auch für die gesamte Mannschaft. Für unsere Gruppe ist es eine harte Saison gewesen letztes Jahr. Das tut gut.“
Nichts wurde es hingegen mit dem fünften Super-G-Sieg in Serie für Aksel Lund Svindal, der Norweger wurde nur Siebenter. Die Bedingungen verlangten von den Fahrern eine nicht zu direkte Linie, dosiertes Risiko an der richtigen Stelle war gefragt. Klaus Kröll, der als 25. seinen Lauf verpatzte, meinte: „Es waren wechselnde Bedingungen auf der Piste. Oben war es eisig und hart, im Mittelteil weich.“
Hirscher mehr als zufrieden
Hirscher wiederum freute sich „gewaltig“ über seine „Versöhnung“ mit Beaver Creek. Im Vorjahr war der Slalom-Weltmeister und Weltcup-Gesamtsieger nur 32. geworden, diesmal lieferte er eine blitzsaubere Speed-Leistung ab. „Dabei war es kein Vorteil, wenn man erstmals im Rennen Kontakt mit dieser Rennstrecke hat“, verwies Hirscher darauf, dass er ohne Abfahrtstraining teilnehmen hatte müssen. „Deshalb war ich mir unten dann nicht mehr so sicher, da geht’s echt dahin“, erklärte der Salzburger, dass es sogar noch besser gegangen wäre.
Herren-Super-G in Beaver Creek
1. |
Patrick Küng |
SUI |
1:21,73 |
2. |
Otmar Striedinger |
AUT |
1:21,97 |
3. |
Hannes Reichelt |
AUT |
1:22,11 |
. |
Peter Fill |
ITA |
1:22,11 |
5. |
Ted Ligety |
USA |
1:22,21 |
6. |
Thomas Mermillod Blondin |
FRA |
1:22,27 |
7. |
Aksel Lund Svindal |
NOR |
1:22,34 |
8. |
Werner Heel |
ITA |
1:22,41 |
9. |
Kjetil Jansrud |
NOR |
1:22,64 |
10. |
Matthias Mayer |
AUT |
1:22,66 |
11. |
Didier Defago |
SUI |
1:22,68 |
12. |
Carlo Janka |
SUI |
1:22,80 |
13. |
Jan Hudec |
CAN |
1:22,82 |
14. |
Bode Miller |
USA |
1:22,98 |
15. |
Georg Streitberger |
AUT |
1:23,00 |
16. |
Marcel Hirscher |
AUT |
1:23,02 |
. |
Vincent Kriechmayr |
AUT |
1:23,02 |
18. |
Johan Clarey |
FRA |
1:23,06 |
. |
Alexis Pinturault |
FRA |
1:23,06 |
20. |
Andrew Weibrecht |
USA |
1:23,29 |
21. |
Christof Innerhofer |
ITA |
1:23,33 |
22. |
Adrien Theaux |
FRA |
1:23,36 |
23. |
Aleksander Kilde Aamodt |
NOR |
1:23,38 |
24. |
Morgan Pridy |
CAN |
1:23,40 |
25. |
Klaus Kröll |
AUT |
1:23,46 |
26. |
Beat Feuz |
SUI |
1:23,47 |
27. |
Manuel Osborne-Paradis |
CAN |
1:23,49 |
28. |
Max Franz |
AUT |
1:23,67 |
. |
Sandro Viletta |
SUI |
1:23,67 |
30. |
Erik Guay |
CAN |
1:23,68 |
35. |
Joachim Puchner |
AUT |
1:23,96 |
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