„Kann uns stärker machen“
Triple-Gewinner Bayern München hat am Dienstag in der Champions League einen Schuss vor den Bug erhalten. Der Titelverteidiger kassierte gegen Manchester City trotz 2:0-Führung die erste Saisonniederlage und steigt dennoch als Gruppensieger ins Achtelfinale auf. ManCity-Coach Manuel Pellegrini musste ungeachtet des prestigeträchtigen Erfolgs Kritik einstecken - weil er sich verrechnet hatte.
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Im Hinblick auf den Premier-League-Schlager am Samstag gegen Tabellenführer Arsenal schonte Pellegrini einige Stars, darunter Stürmer Sergio Agüero. Der Argentinier saß bis Spielende auf der Bank, obwohl den „Citizens“ ein 4:2 statt des 3:2 zum Gruppensieg und damit zu einer leichteren Achtelfinal-Auslosung gereicht hätte. Der Trainer war sich dessen offensichtlich nicht bewusst. „Pellegrini fällt in Mathematik durch“, titelte die Zeitung „The Times“ am Mittwoch.
Nach einem 3:1-Sieg der Bayern im ersten Duell in Manchester hätte die Auswärtstorregel bei 4:2 für ManCity entschieden. So blieb die erste Pflichtspielniederlage seit Juli, die dritte im Jahr 2013 für die Bayern, aber folgenlos. „Eine Niederlage ist nie gut“, sagte Bayern-Trainer Josep Guardiola. „Aber ich denke, sie kann uns stärker machen. Vielleicht brauchen dieser Verein, der Trainer und die Mannschaft eine Niederlage, um zu wissen, wie schwierig es ist, die Spiele zu gewinnen.“
Ein Spiel dauert länger als 20 Minuten
Für die Bayern ist das Gefühl tatsächlich ungewohnt. Nur sechs von 53 Pflichtspielen des zu Ende gehenden Kalenderjahres haben die Münchner nicht für sich entschieden. „Ein Spiel ist eben nicht nach 20 Minuten beendet“, erinnerte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, hatte sein Team nach zwei Abseitstoren doch bereits früh geführt.

APA/EPA/Marc Müller
David Alaba erhielt wie seine Bayern-Teamkollegen schlechte Noten
ÖFB-Star David Alaba spielte links in der Viererkette durch, erhielt wie der Großteil seiner Teamkollegen aber schwache Kritiken. „In der zweiten Halbzeit überhastet und mit vielen Ballverlusten“, begründete die „Bild“-Zeitung ihre Note 4 für den 21-Jährigen.
ManUnited sichert sich Gruppensieg
Wie ManCity kehrte auch Stadtrivale Manchester United international auf die Siegerstraße zurück. Ein 1:0 gegen Schachtjor Donezk nahm Coach David Moyes nach zwei Ligaheimniederlagen in Serie zumindest vorerst aus der Schusslinie. „Wir können als einer der Favoriten gesehen werden“, meinte Moyes. „Wenn wir in der Champions League weit kommen wollen, müssen wir uns aber weiter steigern.“
Die Basis ist mit dem Gruppensieg gelegt, der bei der Auslosung am Montag in Nyon einen Gruppenzweiten als Achtelfinal-Gegner beschert. Damit geht United unter anderem einem Duell mit seinem Ex-Star Cristiano Ronaldo aus dem Weg, der beim 2:0 in Kopenhagen mit seinem neunten Tor in einer Gruppenphase für Real Madrid einen CL-Rekord markierte. „Ich denke nicht an Rekorde“, betonte der Portugiese. „Vorrangiges Ziel ist es, Trophäen zu gewinnen.“
Den Aufstieg bejubelten Olympiakos Piräus und Bayer Leverkusen. „Wir freuen uns alle“, versicherte Leverkusens Sportchef Rudi Völler. „Besonders wenn man bedenkt, dass wir vor zwei Wochen nach dem 0:5 gegen Manchester United am Boden gelegen sind.“ Seither gab es für die Werkself vier Pflichtspielsiege in Serie. In der deutschen Bundesliga fehlen dem ersten Verfolger vier Punkte auf die Bayern.
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