20. Weltcup-Sieg für Hirscher
Marcel Hirscher hat wie im Vorjahr und zum insgesamt dritten Mal den Weltcup-Riesentorlauf in Val d’Isere gewonnen. Der Salzburger setzte sich am Samstag 0,76 Sekunden vor dem Franzosen Thomas Fanara durch, der Deutsche Stefan Luitz (+ 1,09 Sekunden) wurde Dritter. Der zur Halbzeit führende Alexis Pinturault aus Frankreich fiel in der Entscheidung zurück.
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Während Hirscher als Dritter nach dem ersten Durchgang dank eines Husarenritts noch zum 20. Weltcup-Jubiläumssieg stürmte, war für die weiteren Österreicher das Podest außer Reichweite. Benjamin Raich erreichte als zweitbester ÖSV-Starter nur den 15. Rang (2,67). Philipp Schörghofer, nach dem ersten Durchgang auf Platz 14, vergab ein Topergebnis im zweiten Lauf, als er nach Zwischenbestzeit einen kapitalen Bock schoss und durch einen Steher auf den 24. Platz (4,86) zurückgeworfen wurde.

GEPA/Mathias Mandl
Hirscher wagte sich in Val d’Isere wieder mit Erfolg ans Limit
Schon im ersten Lauf ging die Siegesserie von Weltmeister Ted Ligety zu Ende. Der US-Star war mit der Nummer eins ins Rennen gestartet und nach einem Innenskifehler im Mittelteil ausgeschieden. Es war zugleich der erste Ausfall Ligetys in seiner Paradedisziplin seit Februar 2009 in Sestriere. Neben dem Topfavoriten scheiterten auf dem selektiven Hang aber auch der Weltcup-Gesamtführende Aksel Lund Svindal (NOR) und Bode Miller (USA), der Überraschungszweite von Beaver Creek vor einer Woche.
Zweikampf gegen Pinturault
Wie erwartet wurde nach dem Ligety-Aus das Rennen zum Zweikampf zwischen Hirscher und Pinturault. Der Franzose legte im ersten Versuch zunächst mit Bestzeit vor, Hirscher parkte sich zur Halbzeit hinter Pinturault und dem deutschen Vorjahreszweiten Luitz auf Platz drei ein. „Es ist brutal eisig, ich habe mich kaum auf den Skiern halten können“, beklagte Hirscher nach dem ersten Durchgang.
„18 Meter Torabstand, das waren vor sechs Jahren noch lange Züge im Slalom“, hatte Hirscher zudem noch festgestellt, für das Finale aber auch „volle Attacke versprochen“. Und so geschah es. Der Annaberger griff kompromisslos an, um die Chance nach dem Ausfall Ligetys am Schopf zu packen. Bis auf einen Schreckmoment, als er mit der Hand an einem Tor hängenblieb und kurz quer stand, gelang das fast perfekt. Es reichte, auch weil Pinturault kein zweiter perfekter Lauf mehr gelang. Während der Franzose auf Platz vier zurückfiel, feierte Hirscher mit dem 20. Weltcup-Sieg ein kleines Jubiläum, das ihm mit 20 Punkten Vorsprung auch die Führung im RTL-Weltcup vor einbrachte.
„Sieg gibt aber Kraft und Mut“
„Wenn es eisig und aggressiv ist, muss man selbst noch böser sein als die Strecke. Das habe ich im ersten zu locker gesehen“, erklärte Hirscher, warum er im Finale so mächtig nachgelegt hatte. „Es war ein richtiger Kampf von oben bis unten. Aber es ist saugeil, wenn es funktioniert“, freute sich Hirscher über seinen bereits zweiten Saisonsieg nach dem Erfolg im Levi-Slalom. Damit stieß der Österreicher vor dem Slalom am Sonntag auch in der Gesamtwertung hinter Svindal auf Platz zwei vor.
Klar, dass Hirscher nach der Verzweiflung über Ligetys Überlegenheit diesmal mit sich zufrieden war. „Punkto Kampfgeist und Einsatz ist dieser Sieg sehr weit vorne einzuordnen“, stellte er fest. Zu seinem Fehler meinte er: „Das Gute am Steilen ist, dass man auch Fehler machen kann.“ Zu Ligety: „Es ist schwer zu sagen, wie weit er zu schlagen gewesen wäre. Der Sieg gibt aber Kraft und Mut.“
Herren-RTL in Val d'Isere
Endstand: |
1. |
Marcel Hirscher |
AUT |
2:17,21 |
2. |
Thomas Fanara |
FRA |
2:17,97 |
3. |
Stefan Luitz |
GER |
2:18,30 |
4. |
Alexis Pinturault |
FRA |
2:18,39 |
5. |
Roberto Nani |
ITA |
2:18,53 |
6. |
Luca De Aliprandini |
ITA |
2:18,68 |
7. |
Matts Olsson |
SWE |
2:18,74 |
8. |
Manfred Mölgg |
ITA |
2:19,16 |
9. |
Henrik Kristoffersen |
NOR |
2:19,23 |
10. |
Fritz Dopfer |
GER |
2:19,35 |
11. |
Giovanni Borsotti |
ITA |
2:19,63 |
12. |
Carlo Janka |
SUI |
2:19,64 |
13. |
Victor Muffat Jeandet |
FRA |
2:19,84 |
14. |
Gino Caviezel |
SUI |
2:19,87 |
15. |
Benjamin Raich |
AUT |
2:19,88 |
16. |
Davide Simoncelli |
ITA |
2:19,97 |
17. |
Leif Kristian Haugen |
NOR |
2:20,13 |
18. |
Alex Zingerle |
ITA |
2:20,25 |
19. |
Andre Myhrer |
SWE |
2:20,79 |
20. |
Krystof Kryzl |
CZE |
2:21,18 |
21. |
Marcus Sandell |
FIN |
2:21,61 |
22. |
Thomas Mermillod Blondin |
FRA |
2:21,84 |
23. |
Steve Missillier |
FRA |
2:21,89 |
24. |
Philipp Schörghofer |
AUT |
2:22,07 |
25. |
Benedikt Staubitzer |
FRA |
2:22,16 |
26. |
Mathieu Faivre |
FRA |
2:22,20 |
27. |
Trevor Philp |
CAN |
2:22,33 |
28. |
Pavel Trikitschew |
RUS |
2:23,04 |
Zweiter Lauf: |
1. |
Marcel Hirscher |
AUT |
1:08,29 |
2. |
Luca De Aliprandini |
ITA |
1:08,61 |
3. |
Roberto Nani |
ITA |
1:08,75 |
4. |
Thomas Fanara |
FRA |
1:09,05 |
5. |
Matts Olsson |
SWE |
1:09,09 |
6. |
Henrik Kristoffersen |
NOR |
1:09,15 |
7. |
Gino Caviziel |
SUI |
1:09,21 |
8. |
Stefan Luitz |
GER |
1:09,49 |
9. |
Victor Muffat-Jeandet |
FRA |
1:09,54 |
10. |
Giovanni Borsotti |
ITA |
1:09,60 |
12. |
Benjamin Raich |
AUT |
1:09,72 |
14. |
Alexis Pinturault |
FRA |
1:09,88 |
28. |
Philipp Schörghofer |
AUT |
1:11,97 |
Erster Lauf: |
1. |
Alexis Pinturault |
FRA |
1:08,51 |
2. |
Stefan Luitz |
GER |
1:08,81 |
3. |
Marcel Hirscher |
AUT |
1:08,92 |
4. |
Thomas Fanara |
FRA |
1:08,92 |
5. |
Manfred Mölgg |
ITA |
1:09,05 |
6. |
Fritz Dopfer |
GER |
1:09,07 |
7. |
Davide Simoncelli |
ITA |
1:09,17 |
8. |
Matts Olsson |
SWE |
1:09,65 |
9. |
Roberto Nani |
ITA |
1:09,78 |
10. |
Carlo Janka |
SUI |
1:09,95 |
14. |
Philipp Schörghofer |
AUT |
1:10,10 |
16. |
Benjamin Raich |
AUT |
1:10,16 |
39. |
Marcel Mathis |
AUT |
1:12,35 |
45. |
Bernhard Graf |
AUT |
1:14,56 |
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