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Alaba räumt alles ab

David Alabas Kür zu Österreichs Fußballer 2013 bildet den logischen Abschluss eines nahezu perfekten Jahres für den ÖFB-Jungstar. Champions-League-Sieger, deutscher Meister, Cupsieger und auch noch Österreichs Sportler des Jahres - der Wiener räumte in den vergangenen Monaten praktisch alles ab und stieg in dieser Zeit zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten des Landes auf.

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Der erst 21-Jährige ist Österreichs erster Kicker mit Weltklasseformat seit Jahrzehnten und verfügt über alle im modernen Fußball gefragten Attribute: Er ist schnell, technisch versiert, physisch stark, beidbeinig und variabel einsetzbar. Stars wie Arjen Robben, Mario Götze und Bastian Schweinsteiger werden von Bayern-Coach Josep Guardiola gerne einmal aus dem Team rotiert - auf Alaba verzichtet der Katalane praktisch nie. Zu wertvoll ist der Österreicher als Linksverteidiger mit Offensivdrang und nahezu blindem Verständnis mit Franck Ribery.

David Alaba mit Familie

APA/Herbert Neubauer

Die Familie ist David Alabas großer Rückhalt

Bescheidenheit und Zielstrebigkeit

Der 31-fache ÖFB-Internationale, im Nationalteam stets im zentralen Mittelfeld im Einsatz, ist mit großer Begabung gesegnet. Den letzten Kick für die Aufnahme in die Elite des Weltfußballs verdankt er aber anderen Eigenschaften - seiner Bescheidenheit und Zielstrebigkeit. „Was ich an ihm schätze, ist seine Persönlichkeit. Deshalb ist er jetzt da, wo er ist. Talente hast du überall, aber du merkst schon, wenn einer vom Kopf her richtig gut dabei ist“, sagt etwa Robben über Alaba.

Die mentale Stärke bezieht der Siebentageadventist unter anderem aus seinem Glauben. Beim Feiern des Champions-League-Triumphs im vergangenen Mai im Londoner Wembley-Stadion trug Alaba ein T-Shirt mit der Aufschrift „Meine Kraft liegt in Jesus“. Im Buch „Fußball-Bibel“ wird Alaba zitiert: „In jeder Minute meines Lebens steht Gott neben mir. Seine Liebe trägt mich durch den Tag.“

Eltern gebührt großer Dank

Ein weiterer Eckpfeiler in seinem Leben sind Alabas Eltern. „Ohne sie wäre ich nicht dort, wo ich jetzt bin. Was sie mir gegeben haben, kann ich ihnen niemals zurückgeben“, meinte der in Wien geborene Sohn eines Nigerianers und einer Filipina, der aufgrund seiner Herkunft nach dem CL-Gewinn eine Fahne mit den nigerianischen, österreichischen und philippinischen Nationalfarben trug.

Alabas Vater George hatte Ende der 1990er Jahre als Mitglied des Popduos Two in One zwei Top-Ten-Hits in Österreich. Mittlerweile kümmert er sich um die Management-Angelegenheiten seines auf einen Marktwert von 32 Millionen Euro taxierten Sohnes und war maßgeblich an der Vertragsverlängerung von Alaba junior beim FC Bayern bis 2018 beteiligt. Mutter Gina arbeitete als Krankenschwester, Davids um zwei Jahre jüngere Schwester Rose schaffte es in der Puls-4-Castingshow „Popstars - Mission Österreich“ bis ins Finale.

Superstar wider Willen

Ihr Bruder hat in Österreich längst den Status eines Popstars - allerdings wider Willen. Privat ist der mit der Handballerin Katja Butylina liierte Starkicker zwar stets zu Späßen aufgelegt, öffentliche Auftritte mit Blitzlichtgewitter und Spießrutenläufe zwischen Dutzenden Journalisten sind jedoch nicht die Sache des scheuen 21-Jährigen. Immer wieder schafft es Alaba auch nach Galaauftritten in der Allianz Arena, den Reportern in der Mixed Zone zu entwischen.

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