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Vier ÖSV-Adler in Top Ten

Thomas Diethart hat bei der 62. Vierschanzentournee für einen erfreulichen Auftakt aus österreichischer Sicht gesorgt. Der ÖSV-Youngster belegte beim ersten Springen am Sonntag in Oberstdorf ex aequo den dritten Platz. Der Sieg ging an den Schweizer Simon Ammann, vier Punkte vor dem Norweger Anders Bardal. Insgesamt klassierten sich vier Österreicher in den Top Ten.

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Diethart behielt im zweiten Durchgang vor 25.000 Zuschauern die Nerven. Der 21-jährige Niederösterreicher landete bei 134,5 Metern und fixierte damit den ersten Podestplatz seiner Karriere. Diethart und dem Slowenen Peter Prevc fehlten 0,6 Punkte auf den zweitplatzierten Bardal. Seinen ersten Weltcup-Sieg verpasste Diethart um 4,6 Punkte. Ammann reichten im zweiten Durchgang 133,0 m zum Sieg.

Jubel von Thomas Diethart (AUT)

APA/AP/Matthias Schrader

Diethart war die große Überraschung aus österreichischer Sicht

Diethart war nach dem bisher größten Erfolg seiner Karriere im Schanzenauslauf fast sprachlos. „Ich habe alles versucht, um locker zu bleiben - und es hat funktioniert. Ich hätte mir nie vorgestellt, dass es im Weltcup so gut funktioniert“, jubelte er.

Und auch Thomas Morgenstern war mit Platz fünf überaus zufrieden. Und das, obwohl er einen Podestplatz nur hauchdünn verpasste. „Es war schon ein brutal schöner Tag heute. Der zweite Durchgang ist für mich extrem hoch einzustufen. Es war ein geiles Gefühl. So in die Tournee zu starten, da habe ich eine gute Ausgangsposition.“ Die Schiene am Handgelenk behindere ihn nicht so sehr.

Ammann beendet Durststrecke

Für den vierfachen Olympiasieger Ammann war es der insgesamt 21. Weltcup-Sieg, aber der erste seit Lahti im März 2011. „Es war den ganzen Tag sehr emotional. Das Springen hier habe ich immer geliebt. Bis es endlich losging, hat es ewig gedauert, das war schon extrem. Ich bin nicht der, der über zehn Tage wahnsinnig gut regeneriert. Aber ich habe nichts zu verlieren. Jetzt schaue ich, wie es weitergeht“, sagte Ammann.

Morgenstern verbesserte sich im zweiten Versuch auf 134,5 m. Der Kärntner wurde von den Punkterichtern aber erneut unterbewertet und verpasste als Fünfter nur um 0,5 Punkte das Podest. Michael Hayböck bestätigte im zweiten Durchgang seinen starken ersten Sprung und kam auf 129,5 m. Der Oberösterreicher egalisierte mit Platz sieben sein bestes Resultat bei einer Tournee. „Es zeigt, dass die Vorbereitung über den Continentalcup nicht schaden kann“, sagte Hayböck.

Schlierenzauer sauer

Gregor Schlierenzauer gelang mit dem zweiten Sprung eine deutliche Steigerung. Der Tournee-Titelverteidiger verbesserte sich um 6,5 m und landete bei 137,0 Metern. Schlierenzauer schob sich damit vom elften auf den neunten Platz vor. Der Tiroler ärgerte sich aber weniger über seine Leistung als über die seiner Meinung nach unübersichtliche „Lukenschieberei“ und übte Kritik an der Punktevergabe. „Ich will jetzt keine Ausreden suchen, aber wo sich das Skispringen hinentwickelt, das ist nicht mehr förderlich“, sagte Schlierenzauer.

Weltcup-Leader Kamil Stoch gelang mit der Wut im Bauch über seinen mäßigen ersten Sprung im zweiten Durchgang ebenfalls eine Verbesserung. Der Pole sprang von Platz 26 noch auf Rang 13. Die Tournee wird schon am Silvestertag mit der Qualifikation für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen fortgesetzt.

Weltcup-Springen in Oberstdorf

Endstand:
1. Simon Ammann SUI 139,0/133,0 301,9
2. Anders Bardal NOR 133,0/133,5 297,9
3. Thomas Diethart AUT 139,0/134,5 297,3
. Peter Prevc SLO 139,5/134,0 297,3
5. Thomas Morgenstern AUT 132,0/134,5 296,8
6. Noriaki Kasai JPN 133,0/130,5 294,5
7. Michael Hayböck AUT 131,0/129,5 284,6
8. Marinus Kraus GER 130,5/130,0 282,0
9. Gregor Schlierenzauer AUT 130,5/137,0 281,6
10. Severin Freund GER 130,5/127,5 279,3
11. Michael Neumayer GER 135,0/134,0 274,2
12. Taku Takeuchi JPN 130,0/132,5 273,4
13. Kamil Stoch POL 124,0/130,0 272,0
14. Klemens Muranka POL 141,5/121,5 268,2
15. Andreas Wank GER 124,0/126,5 263,5
16. Daiki Ito JPN 126,0/126,0 262,9
17. Jan Ziobro POL 126,5/123,0 262,4
18. Andreas Kofler AUT 128,5/124,5 261,7
19. Jurij Tepes SLO 130,0/121,0 260,5
20. Lukas Hlava CZE 123,0/125,5 260,3
21. Tom Hilde NOR 133,5/123,5 260,2
22. Wolfgang Loitzl AUT 123,0/125,5 258,9
23. Jarkko Määttä FIN 129,0/121,5 258,7
24. Piotr Zyla POL 121,0/123,0 257,3
25. Janne Ahonen FIN 120,5/119,0 255,7
26. Mackenzie Boyd-Clowes CAN 129,5/120,0 253,5
27. Krzysztof Biegun POL 123,0/119,5 252,3
28. Maciej Kot POL 121,5/120,5 249,2
29. Andreas Wellinger GER 124,0/115,5 243,2
30. Anders Jacobsen NOR 115,5/107,0 224,5
Nicht im Finale dabei:
50. Stefan Kraft AUT 114,0 108,2

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