Schweizer nimmt wieder Fahrt auf
Carlo Janka hat wieder Lunte gerochen. Nach einer langen Talfahrt geht es für den 27-jährigen Olympiasieger (2010), Weltmeister (2009) und Gesamtweltcup-Sieger (2010) wieder bergauf. Mittlerweile spricht Janka sogar wieder von Olympiamedaillen und der großen Weltcup-Kugel. „Nicht in meinen schönsten Träumen hätte ich für möglich gehalten, dass ich den Anschluss so schnell schaffen würde.“
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Am Samstag führt Janka als Teamleader eine größtenteils junge Schweizer Riesentorlauf-Truppe ins Heimspiel in Adelboden (10.30 und 13.30 Uhr, jeweils live in ORF eins). Die Erwartungen sind sechs Jahre nach dem bis dato letzten Heimsieg (2008, Marc Berthod) eher bescheiden, dennoch werden am Wochenende rund 40.000 Fans das kleine Dorf im Berner Oberland stürmen.

GEPA/Christopher Kelemen
Im Vorjahr fuhr Olympiasieger Janka der Konkurrenz hinterher
Vom „Tanzbären“ zum Hoffnungsträger
Im vergangenen Winter hatte Jankas Skiwelt noch fast hoffnungslos trist ausgesehen. Schweizer Medien hatten damals sogar vom Schicksal eines prominenten „Tanzbären“ berichtet, der in den Weltcup-Manegen bloßgestellt wird. Der ultimative Tiefpunkt war der 16. Dezember 2012 gewesen. Damals war Janka als amtierender Olympiasieger im Riesentorlauf in Alta Badia um 7,81 Sekunden langsamer als der US-Amerikaner Ted Ligety gewesen - in einem Durchgang.
Janka schien die Debakelserie fast emotionslos zur Kenntnis zu nehmen, mit etwas Abstand meinte er aber nun über diese schwierigen Monate: „Letztes Jahr hätte ich mich über alles ärgern müssen. Das wäre aber Energieverschwendung gewesen, deshalb habe ich einfach abgeschaltet.“ Der Grund dafür war, dass sich Janka mit seiner Technik nicht an die neuen Ski anpassen konnte. Deshalb wurde im Sommer 2013 ein kompletter Neustart vorgenommen. Jankas Gruppentrainer ist nicht mehr der Steirer Sepp Brunner, sondern Jörg Roten.
Auf spielerische Weise zurück in Erfolgsspur
Roten gelang es, das einstige Schweizer Aushängeschild über die spielerische Schiene zurück in die Erfolgsspur zu führen. „Ich habe ihm gesagt, er soll irgendeinen Schuh und irgendeinen Ski nehmen und so lange fahren, bis er ein gutes Gefühl hat“, erzählte Roten über die Anfänge des Comebacks.
In Adelboden hat sich Janka zwar nie ganz wohlgefühlt (Topergebnis Rang zwölf), mit Blick Richtung Olympia meinte er aber: „Dieser Berg kommt mir entgegen.“ Vor einem Jahr war überraschend Gino Caviezel als Elfter bester Schweizer in Adelboden gewesen. Der 21-Jährige will neuerlich auf dem Chuenisbärgli glänzen. Gleiches haben Thomas Tumler (24) und Elia Zurbriggen (23), der Sohn der Schweizer Legende Pirmin Zurbriggen, vor.
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