Themenüberblick

„Ich freue mich echt darauf“

Thomas Diethart kehrt am Donnerstag in Wisla (17.30 Uhr, live in ORF eins) in den Weltcup der Skispringer zurück. Der Triumphator der Vierschanzentournee hatte in Absprache mit ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner beim Skifliegen auf dem Kulm eine Pause eingelegt.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Doch nun freut sich der Niederösterreicher auf Polen, wo neben dem Bewerb in Wisla am Wochenende auch zwei Springen in Zakopane auf dem Programm stehen. „Von meinen Kollegen weiß ich um die tolle Stimmung in Polen, ich freue mich echt darauf“, sagte der 21-Jährige.

Diethart hat keine Bedenken, dass sein Höhenflug ein Ende haben könnte. „Als Sportler denkt man nicht daran, dass es auch wieder nach unten gehen könnte“, hatte er bei einem Besuch beim Fliegen auf dem Kulm gesagt. Er will alles so weiterlaufen lassen wie bei der Tournee. „Wir haben dort nicht viel gecoacht. So wie es momentan läuft, braucht man nicht einzugreifen“, sagte er.

Zwei, drei Olympiaplätze zu vergeben

Während sich Diethart wohl kaum noch Gedanken über seinen Start in Sotschi machen muss, steht für einige ÖSV-Springer in Polen einiges auf dem Spiel, denn die interne Olympiaqualifikation geht in die Endphase. Die Springen in Wisla und Zakopane sind für Cheftrainer Pointner wichtige Gradmesser. Abhängig von der Genesung Thomas Morgensterns sind zwei oder drei der fünf Startplätze frei.

Cheftrainer Alexander Pointner

GEPA/Hans Oberlaender

Knapp 20 Tage vor dem Olympiaauftakt hat Pointner noch die Qual der Wahl

Pointner will sich bis zum Ende der Nennfrist am 27. Jänner alle Möglichkeiten offenhalten. Demnach werden auch die zwei Konkurrenzen in Sapporo (25./26.1.) noch in die Überlegungen einbezogen. „Abhängig davon, wie sich die Athleten in Polen präsentieren, kann es sein, dass intern schon jemand fixiert wird, möglicherweise gibt es aber auch erst am 27. die komplette Mannschaft“, sagte Pointner während der Busanreise gegenüber der APA.

Fragezeichen hinter Morgenstern

Zu bereits jetzt feststehenden Fixstartern wollte sich der Coach nicht konkret äußern. „Die Ergebnisse sprechen ohnehin Bände“, sagte Pointner jedoch. „Wir haben zwei Springer, die schon zwei Weltcup-Bewerbe gewonnen haben (Gregor Schlierenzauer und Diethart, Anm.) und wir haben den konstantesten Springer im Weltcup mit Thomas Morgenstern, wo es ein großes Fragezeichen gibt.“ Das seien drei Springer, die auch bei den Winterspielen in Sotschi gute Chancen hätten.

Im Fall von Morgenstern, für den nach der schweren Kopfverletzung in den nächsten zwei Wochen Regeneration und Rehabilitation im Vordergrund stehen, heißt es zuwarten. Pointner kündigte an, dem dreifachen Olympiasieger bis zuletzt einen Startplatz freizuhalten. Um die freien Tickets bewerben sich in Polen die Team-Olympiasieger Wolfgang Loitzl und Andreas Kofler sowie Manuel Poppinger, Michael Hayböck und Stefan Kraft. Team-Weltmeister Manuel Fettner, der in Sapporo antreten wird, hat auch noch eine Chance.

Schlierenzauer kommt immer besser in Fahrt

Schlierenzauer, der Rekordsieger von 52 Weltcup-Bewerben, hat in Zakopane schon gewonnen und mag auch die Schanze in Wisla. Für den 24-Jährigen steht ein weiterer Aufschwung im Hinblick auf sein großes Saisonziel Sotschi im Vordergrund. „Ich will nicht auf die Platzierungen schauen, sondern auf die Technik“, sagte der Tiroler im Vorfeld. „Man muss auf diesen Schanzen sauber springen.“

Gregor Schlierenzauer (AUT)

GEPA/Patrick Leuk

Schlierenzauer schaut „nicht auf die Platzierungen, sondern auf die Technik“

Das Fliegen auf der Kulm-Schanze habe ihn weitergebracht, etwa was die Beschleunigung nach dem Absprung betreffe, sagte Schlierenzauer. Die Weltcup-Gesamtwertung hat für den Pokalverteidiger derzeit keine Priorität. Der polnische Weltmeister Kamil Stoch führt allerdings nur elf Punkte vor dem Tiroler.

Loitzl bringt seine Erfahrung ins Spiel

Für Loitzl, der am Montag 34 Jahre alt geworden ist, bietet sich die letzte Chance auf eine Teilnahme an Winterspielen. Der Team-Olympiasieger von 2010 und siebenfache Weltmeister sieht seine Erfahrung als Vorteil. „Wettkämpfe, bei denen es um Medaillen geht, haben eigene Gesetze. Die Gefahr, dass man das Team reinreißt, ist bei jungen Springern größer. Routine wird immer hilfreich sein“, sagte der Mitterndorfer.

Irgendwann müsse man aber den Platz freimachen, sagte der Ex-Weltmeister (Normalschanze 2009) und Ex-Tourneesieger. „Die Jungen werden so einen Druck machen, dass man nicht mehr standhalten kann.“ Loitzl kann sich aber vorstellen, auch noch in der kommenden WM-Saison 2014/15 aktiv zu sein.

Links: