„Das hat vielleicht ein IT-Experte gemacht“
66 Quotenplätze im Bereich des Internationalen Skiverbandes (FIS) hat Österreich mit Ende der Qualifikationsfrist für Sotschi 2014. Wie erwartet, scheinen Österreichs Alpinskifahrer dabei am Montag mit nur 20 Startplätzen auf. Im ÖSV-Lager ist man aber zuversichtlich, dass man am Ende des Rückgabeprozesses über mehr Plätze und doch wie zuletzt üblich auch bei den Alpinen über das Maximalkontingent von 22 verfügen wird.
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Nun beginnt der „Bereinigungsprozess“. Bis Freitag werden diese Quotenplatzlisten international durch die jeweiligen Nationalen Olympischen Komitees (NOKs) bereinigt, dann könnte es für Österreich weitere Plätze - auch im Alpinbereich - geben. ÖSV-Sportdirektor Hans Pum gab sich diesbezüglich zuversichtlich, auch wenn Österreich in der alpinen Nachrückliste nur auf den Plätzen zwölf und 14 liegt.
„Es ist eh Wahnsinn genug, dass man mit 22 zehn Disziplinen besetzen muss“, sorgt das für Sotschi veränderte Qualifikationssystem bei Pum auch heute noch für Kopfschütteln. Die aktuelle Quotenplatzregelung bevorzugt angeblich „kleine“ Nationen auf Kosten der „großen“. „Jetzt haben einige Nationen Startplätze, aber gar nicht genug Fahrer“, ist Pum mehr denn je überzeugt, dass in der aktuellen Qualifikation für Sotschi mit falschen Parametern gearbeitet wurde. „Das hat vielleicht ein IT-Experte gemacht, aber sicher kein Sportfachmann.“
Disziplinenquali der „noch viel größere Wahnsinn“
Wenig Verständnis hat Pum auch für die Vorschriften zur Disziplinenqualifikation. Ein Routinier wie Benjamin Raich etwa sei trotz einer späten Einsicht des Ski-Weltverbandes (FIS), die Qualifikation zu erleichtern, noch immer nicht für die Olympia-Superkombi startberechtigt, weil er vor einem Jahr in der WM-Kombi im Slalom ausgeschieden ist und deshalb auch seine (sehr gute) Abfahrt nicht zählt. Für Pum ist das der „noch viel größere Wahnsinn“ als die Quotenproblematik.

GEPA/Mario Kneisl
Der Ausfall bei der WM 2013 könnte Raichs Superkombi-Olympiastart verhindern
„Der Grund für dieses Reglement ist der Sicherheitsgedanke. Aber dann stellt man für Athleten, die das volle Programm fahren, den Weltcup gleich mit FIS-Rennen, bei denen 30 Leute am Start sind“, kann der Oberösterreicher die Kriterien nicht nachvollziehen. Für Raich wird deshalb nun um eine Ausnahmegenehmigung angesucht. Laut Pum habe die FIS auf diese Anfrage zumindest nicht negativ reagiert. Einwände anderer Teams sind nicht auszuschließen.
Je ein Herren-Fixplatz für Ski-Freestyler
Die positive Überraschung am Ende der 18-monatigen Qualifikationsperiode waren wie bereits vermutet die Ski-Freestyler, die nun je auch zumindest einen Herren-Fixplatz in der Halfpipe sowie im Slopestyle haben. Diese Plätze gehen voraussichtlich an den 15-jährigen Marco Ladner bzw. Luca Tribondeau. In den Nachfolgelisten ist Österreich in der Halfpipe (Damen und Herren) jeweils Erster und im Slopestyle (Damen) Zweiter, da könnte es also sogar drei weitere Startplätze geben.
Dafür muss der ÖSV wegen der krassen Verletzungssituation einen der vier Plätze im Snowboard-Cross der Herren zurückgeben. Die 66 Quotenplätze teilen sich per Stichtag 20. Jänner auf die Sportarten Ski alpin (20), Langlauf (8), Skispringen (7), Nordische Kombination (5), Freestyle (9) und Snowboard (17) auf.
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