EM auf Rang elf beendet
Mit dem hart erkämpften Sieg über Ungarn haben Österreichs Handball-Männer am Mittwoch ein erfreuliches Rufzeichen ans Ende der EM in Dänemark gesetzt. Auch wenn nicht immer Topleistungen abgerufen wurden: Platz elf weist Österreich als Teil der erweiterten Weltspitze aus und macht Lust auf mehr.
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„Das war enorm wichtig für die nächsten Aufgaben“, atmete Rückraumspieler Roland Schlinger nach dem 25:24 über die Ungarn, dem ersten Sieg über den Nachbarn in einem Bewerbsspiel seit 2000, auf. Die nächsten schwierigen Aufgaben für das ÖHB-Team und damit die Chance, „mehr“ zu sehen, gibt es schon bald: Im Juni geht es ins WM-Quali-Play-off.
Erfolgreicher EM-Abschluss
Zuerst wird aber noch über die EM bilanziert: Unbedingt wollte die mit neun Deutschland-Legionären gespickte Auswahl die Titelkämpfe mit einem Erfolg beschließen, hätte man doch ansonsten außer dem sensationellen 30:20 über Tschechien zum EM-Start nicht mehr gepunktet. Der Auftaktsieg war es auch, der den erhofften Einzug in die Hauptrunde bescherte. Insgesamt wechselten sich starke Vorstellungen wie beim 29:33 gegen die übermächtigen Dänen und beim 27:28 gegen Weltmeister Spanien mit Enttäuschungen ab: Die Niederlagen gegen Mazedonien und Island, die man beide auf Augenhöhe gesehen hatte, brachten einen moralischen Knacks und verhinderten letztlich eine noch bessere Platzierung.

GEPA/Christopher Kelemen
Zwei Siege durfte das ÖHB-Team bei der EM bejubeln
„Platz elf hört sich nicht so gut an, wie er sich anfühlt“, betonte Kapitän Viktor Szilagyi, der selbst ganz andere Zeiten kennt. Vor zehn Jahren noch galt Österreich als zweitklassig, inzwischen ist man in Europa angekommen, hat Platz neun von der Heim-EM 2010 bestätigt. „Deutschland und Slowenien waren gar nicht bei der EM, Tschechien oder Norwegen sind nach der Hauptrunde ausgeschieden“, betonte der 35-Jährige. Was fehlte, war Kontinuität. Szilagyi: „Wer die hat, steht im Halbfinale, der Rest reiht sich dahinter ein.“
Johnnesson „stolz auf Team“
Teamchef Patrekur Johannesson selbst war nach den Niederlagen gegen die Mazedonier und seine isländische Heimat zwar „sauer“ auf seine Spieler, durfte aber dennoch zufrieden bilanzieren: „Ich bin stolz auf mein Team. Was wir mit der Hauptrunde geleistet haben, ist unglaublich und wird von vielen Experten entsprechend honoriert.“ Einer davon war etwa Dänemarks Starcoach Ulrik Wilbek, der konstatierte: „Österreich hat sich super weiterentwickelt.“
Mit der Qualifikation für die WM in Katar 2015 will man das unter Beweis stellen, Rang elf verschafft Österreich bei der Play-off-Auslosung dabei auch eine bessere Ausgangsposition. Auch Szilagyi wird vermutlich mitwirken, was dann kommt, ist aber noch offen. „Wir werden sehen, es stehen noch harte Monate an“, sagte Szilagyi.
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