Themenüberblick

Olympiageneralprobe gefährdet

Nach dem „Jänner-Loch“ soll der Riesentorlauf-Weltcup der Damen am Samstag mit dem von Maribor nach Kranjska Gora (10.00 Uhr und 13.15 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) verlegten Rennen weitergehen - wenn die beiden letzten Rennen vor Olympia wegen der Neuschneemassen und Anreiseprobleme überhaupt stattfinden können.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die Durchführung der Rennen ist gefährdet. „Die Chance, dass gefahren wird, ist nicht besonders groß - vielleicht 20 Prozent“, schätzte ÖSV-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum die Lage am Freitagabend ein. Da die Grundpräparierung sehr gut sei, durfte man noch hoffen. Nach dem gewaltigen Schneezuwachs arbeiteten die Veranstalter rund um die Uhr, um über einen Meter des anderenorts vielfach schmerzlich vermissten Weiß aus der Strecke zu bringen. Die Kurssetzung für den Riesentorlauf ist erst Samstagfrüh vor dem Rennen möglich.

Die Schwedin Jessica Lindell-Vikarby führt nach fünf von acht Saisonrennen 110 Punkte vor Landsfrau Maria Pietilä-Holmner. Aktuellste Siegerin in dieser Disziplin, in der die jüngsten sechs Bewerbe jeweils unterschiedliche Gewinnerinnen brachten, ist aber Anna Fenninger. Die Salzburgerin triumphierte kurz vor dem Jahreswechsel in Lienz, seitdem stand fünf Wochen lang kein RTL mehr im Weltcup-Kalender der Damen. Die Österreicherin kann damit im ersten Weltcup-Riesentorlauf des Jahres 2014 die erste Läuferin seit Lokalmatadorin Tina Maze (Oktober bis Dezember 2012) werden, die zwei Riesenslaloms in Folge gewinnt.

Über Verlegung nicht unglücklich

Speziell die ÖSV-Damen waren über die Verlegung der beiden Rennen von Maribor auf den steilen Vitranc in Kranjska Gora nicht unglücklich. Vor allem hinsichtlich des Slaloms am Sonntag. „Der Hang liegt mir sehr gut. Er ist technisch, ziemlich steil, ich fahre sehr gerne hier und hoffe, dass ich das Ticket für den Olympiaslalom noch lösen kann“, hoffte etwa Nicole Hosp.

Olympiaambitionen vor allem im Riesentorlauf haben Michaela Kirchgasser und Elisabeth Görgl. „Im Riesentorlauf war der Grundspeed da, aber auch Hakler und Steher“, sagte Kirchgasser, die vor allem eines freut: „Der Hang hier ist viel schöner als der in Maribor.“ Auch Speed-Ass Görgl hat einen Olympiastart noch nicht zu den Akten gelegt. „Der Wunsch, in Sotschi ein Thema zu sein, ist natürlich groß“, gestand die Steirerin offen ein. „Ich will ein gutes Rennen fahren. Wenn ich bei Olympia die Chance bekomme, will ich sie auch nützen.“

„Das wird ein schwieriges Rennen“

Die von Rückenproblemen geplagte Kathrin Zettel hat auf den Plan gesetzt, dass weniger auch mehr sein kann. „Ich habe das Skitraining reduziert, war einige Tage nicht am Schnee“, erzählte die Niederösterreicherin. „Kranjska Gora ist ein anspruchsvoller Hang, das wird ein schwieriges Rennen“, glaubt Zettel, die im Olympiawinter bisher ein Auf und Ab verzeichnete. „Das habe ich mir nicht so vorgestellt. Aber man soll nicht verzagen.“

Auch Marlies Schild hat die Rennpause mit einem Europacup-Einsatz in Kirchberg überbrückt. „Gut, wenn man noch etwas probieren kann“, sagte die Salzburgerin, die am Sonntag ihren bereits 36. Slalom-Weltcup-Sieg einfahren kann. „Kranjska Gora taugt mir natürlich, hier habe ich schon gewonnen“, gab sich die Lebensgefährtin von Benjamin Raich zuversichtlich. „Das ist ein eher schwieriger Hang, das passt ganz gut in Hinblick auf Sotschi.“ Ihre für den Olympiaslalom ebenfalls „gesetzte“ Schwester Bernadette ist nach einer kurzen Erkrankung wieder fit.

ÖSV-Aufgebot für Kranjska Gora:

Riesentorlauf am Samstag (10.00/13.15): Eva-Maria Brem, Stephanie Brunner, Anna Fenninger, Michaela Kirchgasser, Andrea Fischbacher, Elisabeth Görgl, Stefanie Köhle, Ramona Siebenhofer, Carmen Thalmann, Kathrin Zettel

Slalom am Sonntag (09.15/13.15): Christina Ager, Eva-Maria Brem, Alexandra Daum, Michaela Kirchgasser, Nicole Hosp, Bernadette Schild, Marlies Schild, Carmen Thalmann, Kathrin Zettel

Links: