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Berthold glaubt an Hirscher-Triumph

Marcel Hirscher geht mit der Hoffnung auf ein kugelreiches Wochenende in die letzten Rennen der Saison in Lenzerheide. Der Salzburger liegt in der Gesamtwertung 19 Punkte hinter dem Norweger Aksel Lund Svindal. Im Riesentorlauf führt er mit 50 Zählern Vorsprung auf Olympiasieger Ted Ligety (USA), im Slalom fehlen nur fünf Punkte auf den in Poleposition liegenden Felix Neureuther (GER).

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Von Matchbällen im Kampf um die große Kugel wollte Hirscher nichts hören, man habe bei Svindal im Super-G gesehen, wie schnell etwas passieren könne. „Die Leistung von Marcel war okay“, beurteilte ÖSV-Rennsportleiter Mathias Berthold Hirschers zwölften Platz im Super-G. „Er hat seinen Teil durchaus gut gemacht. Für einen, der kaum Super-G fährt, war es sehr schwierig. Vom Tempo, von den Rhythmuswechseln her.“

„Marcel sehr stark in Form“

Für das Wochenende ist Berthold deshalb zuversichtlich. „Im Slalom und Riesentorlauf sehe ich Marcel sehr stark in Form. Die Schneebedingungen, die wir hier haben, kommen ihm entgegen. Nicht so was, wie wir es letzte Woche in Kranjska Gora hatten. Das Gesamtweltcup-Thema ist zwar immer da, aber es kommt aufs Skifahren an. Und auf das muss er sich konzentrieren und angreifen. Denn es geht ja neben der großen Kugel noch um die zwei kleinen. Man möchte nicht gierig sein, aber die Chancen sind sehr gut“, sagte der Vorarlberger.

Wenn er es sich wünschen dürfte, dann wäre es das Beste, wenn das ganze Thema Gesamtweltcup bereits am Samstag vom Tisch sei, gab Berthold zu. „Dass er dann im Slalom noch einmal richtig geil attackieren kann“, präzisierte der ÖSV-Coach. Es erinnere ihn extrem an Schladming vor zwei Jahren, da sei die Ausgangslage die gleiche gewesen. „Er hat immer gezeigt, dass er in solchen Situationen sehr gut ist. Wobei man jedem Läufer auch Fehler zugestehen muss. Das sind nur Menschen und keine Roboter. Das sieht man jetzt beim Aksel auch.“

Volle Attacke im Riesentorlauf am Samstag

Man höre und lese bei all den Punkterechnereien immer „vom Schnitt bis jetzt“, aber das sei völlig uninteressant. „Es zählt eigentlich genau das Rennen an dem Tag. Was vorher für ein Schnitt war, sagt nichts aus“, gab Berthold zu bedenken.

Hirscher zeigte im Riesentorlauf die deutlich besseren Saisonleistungen als Svindal. Während der Norweger weiß, dass ihm nur noch ein kleines Wunder zum Gesamtsieg verhelfen kann, muss Hirscher aber in einem der zwei Wochenendrennen unbedingt punkten, denn noch liegt er zurück. Will Hirscher die Riesentorlauf-Disziplinwertung gewinnen, wird er auf Angriff fahren müssen, denn Ligety geht mit der Selbstsicherheit von vier Saisonsiegen an den Start.

Gegen Neureuther um Slalom-Kugel

Ein Herzschlagfinale verspricht der Slalom am Sonntag zu werden, auf das sich auch die Deutschen dank Superstar Neureuther freuen. „Das wird sicher ein Highlight. Wie eine Medaille bei Olympia ist es auch schon seit Jahren das groß ersehnte Ziel, wieder einmal eine Kugel aufseiten des Herren-Sports zu gewinnen. Die Voraussetzungen sind gut, weil der Felix mit der Art und Weise, wie er in Kranjska Gora gefahren ist, eindrucksvoll bewiesen hat, dass er wirklich saugut Slalom fahren kann“, heizte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier das Duell an.

„Einen Marcel Hirscher darf man niemals unterschätzen. Der kann, das hat er über Jahre bewiesen, das Spiel genauso gut wieder in die andere Richtung drehen, weil er einfach ein absoluter Topathlet ist“, weiß Maier. Im österreichischen Team steht ein Fragezeichen hinter Olympiasieger Mario Matt, der sich bei seinem Ausfall in Slowenien Muskeln im Wadenbereich eingeklemmt hat. „Das war extrem schmerzhaft die ersten zwei Tage, aber es ist jetzt besser geworden“, berichtete Berthold.

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