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Bayern-Coach hofft auf Rückkehr

Bayern Münchens Trainer Josep Guardiola hat am Freitag die Verdienste des zurückgetretenen Präsidenten Uli Hoeneß gewürdigt und ihm gedankt. „Ich bin erst neun Monate hier, ich habe gemerkt, wie wichtig Uli Hoeneß für diesen Verein ist. Dieser Verein ist der beste der Welt, das liegt an der Persönlichkeit von Uli Hoeneß“, sagte Guardiola, der seinen Dienst im Juni 2013 antrat.

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„Er verdient unseren Respekt. Ich hoffe, er kann in der Zukunft zurückkommen und uns helfen“, fügte der Spanier am Freitag in seiner persönlichen Erklärung vor der Pressekonferenz der Münchner zum Bundesliga-Match gegen Bayer Leverkusen hinzu und erklärte zudem, dass sein Deutsch noch nicht gut genug sei, um ausführlicher zu diesem Thema zu reden. „Er ist mein Freund und wird mein Freund bleiben“, sagte Guardiola. „Wir müssen weitermachen, was wir von Uli gelernt haben.“

Uli Hoeneß und Josep Guardiola

GEPA/Andreas Pranter

Bei der Präsentation von Guardiola war die Bayern-Welt noch in Ordnung

Der 62-jährige Hoeneß hatte am Freitagvormittag seine Ämter als Präsident und Aufsichtsratschef des FC Bayern München mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Zugleich akzeptierte er die vom Landgericht München verhängte Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten wegen Steuerhinterziehung. „Es tut mir für Uli persönlich sehr leid, aber ich habe großen Respekt vor seiner Entscheidung heute. Sie zeigt seine menschliche Größe“, teilte Ehrenpräsident Franz Beckenbauer mit.

Adidas-Chef Hainer neuer Aufsichtsratsvorsitzender

Bis auf Weiteres hat nun Adidas-Chef Herbert Hainer die Agenden des Aufsichtsratsvorsitzender der FC Bayern AG übernommen. Dieser Beschluss sei einstimmig vom Aufsichtsrat gefasst worden, teilte der deutsche Rekordmeister am Freitag mit. Das Gremium nahm den Rücktritt des wegen Steuerhinterziehung verurteilten Hoeneß „mit Respekt und größter Hochachtung“ zur Kenntnis.

„Uli Hoeneß hat mit seinen Führungsqualitäten, seinem hohen persönlichen Einsatz und seiner herausragenden Lebensleistung immer dem Wohle des FC Bayern München gedient“, sagte Hainer in einer Mitteilung des Aufsichtsrats. „Er ist wesentlich mit dafür verantwortlich, dass der FC Bayern München zu einem der sportlich und wirtschaftlich erfolgreichsten und attraktivsten Vereine der Welt geworden ist. Dafür gilt ihm unser ganzer Dank.“

Hopfner soll Bayern-Präsident werden

Neuer Präsident soll Karl Hopfner werden. Darauf einigte sich der Verwaltungsbeirat des Clubs, der den bisherigen ersten Vizepräsidenten den Mitgliedern für die außerordentliche Mitgliederversammlung am 2. Mai 2014 vorschlägt. Das teilte der FC Bayern am Freitag mit. Zuvor war auch der frühere Ministerpräsident Edmund Stoiber als möglicher Präsident gehandelt worden.

Karl Hopfner und Uli Hoeneß

GEPA/Witters/Matthias Hangst

Hopfner (li.) soll am 2. Mai Hoeneß als Bayern-Präsident nachfolgen

Gemäß dem Verwaltungsbeirat soll Rudolf Schels zum ersten Vizepräsidenten aufrücken, den frei werdenden Posten im Präsidium soll der bisherige Ehrenwart Dieter Maier einnehmen. „Wir sind überzeugt, dass mit den vorgeschlagenen Herren die Geschlossenheit des FC Bayern München eV und die Kontinuität in der Führung des Clubs gewährleistet ist“, erklärte Stoiber als Vorsitzender des Verwaltungsbeirats.

Schlager gegen Leverkusen wird zur Nebensache

Aufgrund der Verurteilung und des Rücktritts von Hoeneß, der am Samstag in der ausverkauften Allianz Arena auf der Tribüne sitzen könnte, rückte das Spitzenspiel der 25. Runde gegen Leverkusen komplett in den Hintergrund. Auch wenn von den Bayern-Spielern keine öffentliche Aussage über den mittlerweile zurückgetretenen Clubchef kam, so gilt wohl noch immer, was Toni Kroos vor dem Arsenal-Match am Dienstag sagte: „Wir können ihm helfen, indem wir gewinnen.“

Allerdings weiß Guardiola um die belastende Situation für etliche seiner Profis im Spiel eins nach der Verurteilung. „Franck (Ribery, Anm.), Basti (Schweinsteiger, Anm.), Philipp (Lahm, Anm.), Thomas Müller und auch andere Spieler haben viel Zeit mit Uli Hoeneß verbracht“, sagte der Spanier. „Aber das Verhältnis zu Uli bleibt das gleiche, wir müssen da sein, uns auf das Spiel konzentrieren und arbeiten.“

Bayern vor 50. Spiel in Serie ohne Niederlage

Der Auftrag lautet, zum 50. Mal nacheinander ungeschlagen zu bleiben, auch wenn dieser Bundesliga-Rekord am Freitag unwichtig erschien. „Diese Nummer ist für mich nicht wichtig“, sagte Guardiola. Ausgerechnet die angeschlagenen Leverkusener waren es, die zuletzt gegen die unschlagbar wirkenden Bayern gewinnen konnten - am 28. Oktober 2012 mit 2:1 in München.

Leverkusen-Coach Sami Hyypiä rechnet nicht mit einer Beeinträchtigung des Gegners durch die Turbulenzen rund um Hoeneß. „Das glaube ich auf gar keinen Fall“, betonte der Finne. In sportlicher Hinsicht hält sich die Brisanz der Partie in Grenzen. Der Club von David Alaba führt 20 Punkte vor Dortmund (am Samstag daheim gegen Gladbach mit Martin Stranzl) und 24 Zähler vor den Leverkusenern.

Deutsche Bundesliga

25. Runde

Freitag, 14. März:
Augsburg Schalke 1:2
Samstag, 15. März:
Dortmund Mönchengladbach 1:2
Bremen Stuttgart 1:1
Hoffenheim Mainz 2:4
Braunschweig Wolfsburg 1:1
Hertha Hannover 0:3
Bayern München Leverkusen 2:1
Sonntag, 16. März:
Hamburger SV Nürnberg 2:1
Frankfurt Freiburg 1:4

Abschlusstabelle 2013/14

1. FC Bayern München 34 29 3 2 94:23 90
2. Borussia Dortmund 34 22 5 7 80:38 71
3. FC Schalke 04 34 19 7 8 63:43 64
4. Bayer 04 Leverkusen 34 19 4 11 60:41 61
5. VfL Wolfsburg 34 18 6 10 63:50 60
6. Borussia Mönchengladbach 34 16 7 11 59:43 55
7. 1. FSV Mainz 05 34 16 5 13 52:54 53
8. FC Augsburg 34 15 7 12 47:47 52
9. 1899 Hoffenheim 34 11 11 12 72:70 44
10. Hannover 96 34 12 6 16 46:49 42
11. Hertha BSC 34 11 8 15 40:48 41
12. Werder Bremen 34 10 9 15 42:66 39
13. Eintracht Frankfurt 34 9 9 16 40:57 36
14. SC Freiburg 34 9 9 16 43:61 36
15. VfB Stuttgart 34 8 8 18 49:62 32
16. Hamburger SV 34 7 6 21 51:75 27
17. 1. FC Nürnberg 34 5 11 18 37:70 26
18. Eintracht Braunschweig 34 6 7 21 29:60 25
Champions-League-Teilnehmer: Bayern, Dortmund, Schalke
CL-Qualifikation: Leverkusen
Europa-League-Teilnehmer: Wolfsburg
EL-Qualifikation: Mönchengladbach, Mainz
Absteiger: Nürnberg, Braunschweig
Aufsteiger: 1. FC Köln, Paderborn

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