Die VCM-Geschichte von 1984 bis 2013
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1984 - Premiere für den Frühlingsmarathon
Nachdem es - ausgelöst durch die Joggingwelle aus den USA - bereits 1982 erste Pläne für einen Stadtmarathon gegeben hatte, ging am 25. März 1984 der erste Wiener Frühlingsmarathon über die Bühne. Der Start erfolgte vor dem Rathaus, das Ziel war nach drei Runden über die Ringstraße und durch den Prater auf dem Heldenplatz. Die Siege gingen an den Polen Antonin Niemczak und die Deutsche Renate Kieninger. 794 Teilnehmer, darunter nur 25 Frauen, erreichten das Ziel.
1985 - Erster Sieg für Gerhard Hartmann
Schon bei der zweiten Auflage am 31. März 1985 durften sich die Zuschauer über einen Heimsieg freuen. Gerhard Hartmann verbesserte dabei in 2:14:59 Stunden seinen eigenen österreichischen Rekord. Fast 2.000 Finisher sorgten für eine beachtliche Steigerung der Teilnehmerzahlen gegenüber der Premiere.
1986 - Hartmann trotzt der Kälte mit Rekordlauf
Obwohl der Termin um einige Wochen nach hinten verlegt wurde, herrschten am 13. April 1986 winterliche Bedingungen. Hartmann ließ sich von den eisigen Temperaturen und dem zeitweiligen Schneefall nicht bremsen und lief in langer Hose und Handschuhen den Marathon seines Lebens. Mit vier Minuten Vorsprung triumphierte der (damals) Tiroler nach 2:12:22 Stunden und fixierte damit einen österreichischen Rekord, der mehr als 23 Jahre halten sollte. Erst im Oktober 2009 konnte Günther Weidlinger die Marke in Frankfurt mit 2:10:47 unterbieten. „Ab Kilometer 35 habe ich wegen der Kälte die Muskulatur nicht mehr gespürt. Ich habe das ganze Rennen über nichts getrunken, weil mir die Finger eingefroren sind“, sagte Hartmann im Ziel.

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Bei der Siegerehrung war Gerhard Hartmann bereits gut gegen die Kälte geschützt
1987 - „Double“ durch Hartmann und Weber-Leutner
Gleich zwei österreichische Siege sorgten am 5. April 1987 für Begeisterung bei den über 100.000 Zuschauern auf den Straßen. Hartmann bezwang in 2:16:10 Stunden den favorisierten Tansanier Alfredo Shahanga und vollendete den Wien-Hattrick. Bei den Damen führte Carina Weber-Leutner in 2:40:57 sogar einen heimischen Dreifachsieg vor Verena Lechner und Christiane Berethalmy an. „Das war der schönste Sieg in meiner Karriere“, sagte die langjährige ÖLV-Rekordhalterin (2:37:09 in Chicago 1986).
1988 - Gerüchte über Aus für Marathon
Die fünfte Auflage des Marathons am 10. April 1988 war von Ernüchterung geprägt: Das Zuschauerinteresse war drastisch gesunken, und auch die sportlichen Ergebnisse ließen, bei schwierigen Bedingungen, zu wünschen übrig. Manche sahen auch schon - auch wegen organisatorischer Probleme - das Ende des Wien-Marathons gekommen. Mit Helmut Schmuck auf Rang zwei (nur fünf Sekunden hinter dem Jugoslawen Mirko Vindis) und Weber-Leutner auf Rang drei landeten aber wieder zwei Österreicher auf dem Podest.
1989 - Rekordlauf auf neuer Strecke
Unter einer neuen Organisation mit dem noch heute tätigen Chef Wolfgang Konrad ging es am 16. April 1989 wieder aufwärts. Erstmals wurde der Marathon vor dem Schloss Schönbrunn gestartet. Alfredo Shahanga legte mit 2:10:29 Stunden einen tollen Rekordlauf hin, Hartmann durfte nach starken 2:13:01 als Zweiter zum vierten und letzten Mal auf das Siegerstockerl steigen.
1990 - Erste Zeit unter 2:10 Stunden
Gidamis Shahanga gelang am 22. April 1990 mit 2:09:28 Stunden eine internationale Topzeit, mit der er seinem Bruder den Wiener Streckenrekord abnahm. Nur bei den Marathons in Boston und Berlin wurde in diesem Jahr schneller gelaufen. Berglaufspezialist Helmut Schmuck wurde in 2:13:17 knapp vor Hartmann Dritter und bester Österreicher.
1991 - Hartmann muss nach Sturz aufgeben
Hartmann lag am 14. April 1991 lange Zeit auf Kurs zu seinem vierten Wien-Sieg und zur Verbesserung seines ÖLV-Rekordes, kam als Führender aber im Prater zu Sturz und musste wegen einer Oberschenkelverletzung aufgeben. Aus der Verfolgergruppe setzte sich schließlich Karel David durch, Vorjahressiegerin Ludmilla Melicherova sorgte für ein tschechoslowakisches „Double“. Die Teilnehmerzahlen zeigten klar nach oben, erstmals gab es über 5.000 Marathon-Läufer.
1992 - David gewinnt ersten „Hitzemarathon“
Am 26. April 1992 erlebten die Läufer in Wien erstmals einen „Hitzemarathon“. Schon am Start hatte es fast 20 Grad, und die Temperatur kletterte im Lauf des Rennes weiter. David wiederholte in souveräner Manier seinen Vorjahressieg, bei den Damen sorgte Pasqualine Wangui für den ersten kenianischen Wien-Erfolg.
1993 - Erste ORF-Liveübertragung
Die zehnte Auflage am 18. April 1993 feierte eine besondere Premiere: Zum ersten Mal wurde der Marathon live im ORF übertragen. Der Portugiese Carlos Patricio verhinderte den dritten Erfolg von David. Österreichs Parade-Langstreckenläufer Dietmar Millonig, der zum Karriereende auch über die Marathon-Distanz glänzen wollte, musste sein Abschiedsrennen schon nach 18 Kilometern beenden.
1994 - Todesfall überschattet Vienna City Marathon
Am 10. April 1994 fand der Lauf erstmals unter dem Namen Vienna City Marathon (VCM) statt, wurde aber von einem Todesfall überschattet. Ein 28-jähriger Vorarlberger brach im Ziel tot zusammen, auch sofortige Hilfe durch Rettungskräfte war erfolglos. Bei winterlichen Bedingungen siegte der Portugiese Joaquim Silva, obwohl er kurz nach der Halbmarathon-Marke einen Toilettenstopp einlegen hatte müssen.
1995 - Premiere für die Chip-Zeitnehmung
Als erster großer Marathon weltweit verwendete der VCM am 23. April 1995 die Chip-Zeitnehmung, die heute weltweit Standard ist. Bei ähnlich hohen Temperaturen wie drei Jahre zuvor gewann der polnische Marathon-Debütant Piotr Prusik. Der bis knapp vor dem Ziel führende Kenianer Sammy Maritim brach völlig ein und fiel auf Platz sechs zurück. Erstmals ging im Rahmen eines Stadtmarathons ein eigener Staffel-Bewerb über die Bühne. 251 Teams zu je vier Personen, die sich die 42,195 km teilten, nahmen daran teil. Aus dieser Premiere sollte sich der teilnehmerstärkste Staffel-Marathon der Welt entwickeln.
1996 - Schneefall und Hagel
Eine echte Härteprobe hatten die Läufer in Wien am 14. April 1996 zu bewältigen: Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, dazu Schneefall, Sturm und Hagel sorgten für frostige Erlebnisse. Der Rumänin Aurica Buia gelang in 2:31:39 Stunden dennoch ein neuer Streckenrekord. Bei den Männern siegte der Äthiopier Dube Jillo. Nach diesem für Teilnehmer und Zuschauer unwirtlichen Bewerb wurde der Marathon in den kommenden Jahren in den Mai verschoben.
1997 - Sieg für Marathon-Altstar Salah
Zwei Marathon-Stars beehrten Wien am 25. Mai 1997 als Läufer. Ahmed Salah aus Djibouti, WM-Zweiter und Olympiadritter, gelang 40-jährig ein umjubelter Sieg. Die Schweizerin Franziska Rochat-Moser, im selben Jahr Gewinnerin des New-York-City-Marathons, wurde Zweite hinter der neuen Streckenrekordlerin Tatjana Dschabrailowa (2:30:49) aus der Ukraine.
1998 - Zwei Läufer mit 2:09er-Zeit
Erstmals seit acht Jahren lag die Siegerzeit wieder unter 2:10 Stunden. Bei der 15. Auflage am 24. Mai 1998 gelang das gleich zwei Läufern. Der Äthiopier Moges Taye drückte den Streckenrekord um sieben Sekunden auf 2:09:21, der Pole Grzegorz Gajdus legte in 2:09:45 ebenfalls eine Klassezeit hin.
1999 - Erster kenianischer Sieger bei Tropenhitze
Am 30. Mai 1999 herrschte in Wien eine Tropenhitze, ein Läufer ließ sich davon aber nicht beeindrucken: Andrew Eyapan siegte bei Temperaturen an die 28 Grad in tollen 2:11:41 Stunden. Er ließ Titelverteidiger Taye um über drei Minuten hinter sich und triumphierte als erster Kenianer in Wien - in den folgenden 14 Jahren sollte der Sieger gleich elfmal aus dem ostafrikanischen Land kommen.
2000 - „Hasen“-Sieg und Traumlauf
Der 21. Mai 2000 war für den VCM ein Tag der Rekorde. Sowohl der Kenianer Willy Cheruiyot als auch die Italienerin Maura Viceconte fixierten Streckenrekorde, jener bei den Damen besteht sogar immer noch. Der nur als Tempomacher verpflichtete Cheruiyot düpierte im Zielsprint auf dem Rathausplatz seinen als Favoriten geltenden Landsmann Simon Bor und gewann die knappste Entscheidung der VCM-Geschichte. In 2:08:48 Stunden war der „Hase“ um zwei Sekunden schneller. Bei den Damen gelang Viceconte ein Traumlauf, den sie in der Weltklassezeit von 2:23:47 beendete. Damit unterbot sie die bis dahin geltende Wien-Bestmarke um über sieben Minuten.
2001 - Start vor der Reichsbrücke
Erstmals startete der Marathon über die Reichsbrücke. Fast 25.000 Teilnehmer sammelten sich am 20. Mai 2001 bei den verschiedenen Bewerben vor der UNO-City und überquerten anschließend die Donau – ein beeindruckendes Bild, das von nun an zu einem VCM-Markenzeichen wurde. Sportlich gab es mit den Siegern Luis Novo (2:10:28) aus Portugal und Jane Salumae (2:29:47) aus Estland zwei starke Auftritte. Michael Buchleitner war als Fünfter drauf und dran, den Hartmann-Rekord zu brechen, nach 2:12:57 Stunden fehlten ihm schließlich nur 35 Sekunden. Mit 9.215 Marathon-Finishern wurde ein bis heute gültiger Rekord aufgestellt.

GEPA/Daniel Raunig
Seit 13 Jahren sorgen die Läufer auf der Reichsbrücke für beeindruckende Bilder
2002 - Tanui siegt nach Aufholjagd
Mit dem Kenianer Moses Tanui trug sich am 26. Mai 2002 ein Topstar in die VCM-Siegerliste ein. Der mehrfache Weltmeister und Weltrekordhalter im Halbmarathon sowie zweifache Sieger beim Boston-Marathon gewann nach 2:10:25 Stunden, nachdem der 37-Jährige bereits früh aus der Spitzengruppe zurückgefallen war. Bei den Damen gelang der drittplatzierten Österreicherin Dagmar Rabensteiner ein einzigartiges Kunststück: Die spätere VCM-Rennärztin egalisierte in 2:35:42 auf die Sekunde genau ihren eigenen ÖLV-Rekord.
2003 - Jubiläum bei Rekordhitze
Am 25. Mai 2003 wurde der Hitzerekord aus dem Jahr 1999 noch einmal übertroffen. 22,4 Grad beim Start und 29,2 am Nachmittag sorgten ausgerechnet bei der 20. Jubiläumsauflage für den heißesten Wien-Marathon aller Zeiten. Mit dem Kenianer Joseph Chebet, u. a. Gewinner der Marathons von New York, Boston und Amsterdam, lief bei enormer Hitze erneut ein internationaler Spitzenmann als Sieger ins auf den Heldenplatz zurückgekehrte Ziel ein. Auch die besten Österreicher zeigten angesichts der extremen Bedingungen hervorragende Leistungen: Buchleitner wurde in 2:16:31 Vierter, Eva Maria Gradwohl lief als Sechste mit 2:39:48 sogar persönliche Bestzeit.
2004 - Nächster Rekord und 100.000. Finisher
Dem Kenianer Samson Kandie gelang am 16. Mai 2004 in 2:08:35 Stunden ein neuer Streckenrekord. Buchleitner unterbot als Fünfter mit 2:12:58 in einem Herzschlagfinish das Olympialimit für Athen um zwei Sekunden. Bei den Damen schnappte die Italienerin Rosaria Console der rumänischen Weltmeisterin Lidia Simon den Sieg weg. Gradwohl verbesserte als Vierte in 2:38:04 ihren „Hausrekord“ erneut. Im Massenfeld erreichte der 100.000. Marathon-Finisher seit 1984 das Ziel.
2005 - Außenseitersieg durch späteren Vizeweltmeister
Der Sieg am 22. Mai 2005 ging an einen Außenseiter, der in Wien allerdings den Grundstein für seine internationale Karriere legte. Mubbarak Shami (ehemals Richard Yatich), ein für Katar laufender Kenianer, siegte bei seinem Marathon-Debüt überlegen in 2:12:20. Im weiteren Verlauf des Jahres wurde Shami Zweiter der Halbmarathon-WM, 2007 gewann er den Paris-Marathon und Marathon-WM-Silber. Bei den Damen schaffte es mit Gradwohl (2:39:44) als Zweiter wieder eine Österreicherin aufs Podest. Statt des Frühlingslaufes über 15,8 km wurde erstmals ein Halbmarathon im Rahmen des VCM durchgeführt. Susanne Pumper gewann diesen in der ÖLV-Rekordzeit von 1:13:20.
2006 - Rekorde beim „Mozart-Marathon“
Anlässlich des 250. Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart stellte sich der VCM am 7. Mai 2006 unter das Motto „Run Vienna - enjoy Mozart“ und ließ die Strecke mit klassischen Klängen des Musikgenies beschallen. Beflügelt durch diese - und perfekte Bedingungen - drückte der Marokkaner Lahoucine Mrikik den Streckenrekord auf 2:08:20. Bei den Damen siegte die Japanerin Tomo Morimoto in 2:24:33, der zweitschnellsten Zeit der Wien-Geschichte. Susanne Pumper gab ein sensationelles Marathon-Debüt und wurde in der neuen ÖLV-Rekordzeit von 2:32:21 Vierte. Im Halbmarathon lieferten sich mit Triathlon-Olympiasiegerin Kate Allen und Berglauf-Weltmeisterin Andrea Mayr ein packendes Österreicherinnen-Duell, das Allen nach 1:14:24 Stunden nur um Zentimeter für sich entschied.
2007 - Luke Kibet gewinnt nach VCM WM-Gold
Als der Kenianer Luke Kibet am 29. April 2007 in 2:10:07 Stunden zum Sieg in Wien lief, war er international noch relativ unbekannt. Nur vier Monate später kürte sich der 24-Jährige in Osaka zum umjubelten Marathon-Weltmeister, übrigens vor Shami, dem VCM-Sieger von 2005. Das Damen-Rennen in Wien gewann die Rumänin Luminita Talpos. Lokalmatadorin Pumper hatte schwer zu kämpfen, konnte aber am Schluss über den dritten Platz jubeln.
2008 - 25. Jubiläum durchbricht die Grenzen
Der 25. Vienna City Marathon am 27. April 2008 war ein Lauf wie in eine neue Dimension. Ein neuer Streckenrekord von 2:07:38 Stunden durch den Kenianer Abel Kirui und der Teilnehmerrekord von mehr als 30.000 Läufern sorgte für Jubelstimmung. Mit Ducan Kibet (2:08:33) und Paul Biwott (2:08:53) blieben auch der Zweite und Dritte unter der 2:09er-Marke. Bei den Damen wiederholte Talpos in persönlicher Bestzeit (2:26:43) ihren Vorjahressieg. Als Vorgriff auf die Fußball-EM, die im Juni und Juli 2008 in Österreich und der Schweiz ausgetragen wurde, gab es beim Zieleinlauf auf dem Heldenplatz einen Fußballrasen, über den alle Finisher ihre letzten Meter liefen.
2009 - Mayr beendet österreichische Durststrecke
Die Marathon-Debüts der österreichischen Topläufer Günther Weidlinger und Andrea Mayr lockten das Publikum am 19. April 2009 in Scharen an die Strecke. Rund 400.000 Zuschauer sorgten für eine außergewöhnliche Atmosphäre. Es war eine Sternstunde für Mayr, die in neuer ÖLV-Rekordzeit von 2:30:43 Stunden triumphierte. Es war der erst zweite VCM-Sieg einer Österreicherin und der erste Heimsieg seit 1987. Weidlinger (2:12:39) verpasste den angepeilten Hartmann-Rekord um nur 17 Sekunden und wurde Neunter. Im internationalen Spitzenfeld waren nur Debütanten am Start, der Sieg bei diesem weltweitem Novum ging an den Kenianer Gilbert Kirwa (2:08:21).

GEPA/Marie Rambauske
Andrea Mayr sorgte 2009 für den ersten österreichischen Sieg seit 22 Jahren
2010 - Vulkanausbruch als Störenfried
Der VCM am 18. April 2010 wurde durch den Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull empfindlich „gestört“. Die entstandene Aschewolke legte nämlich den Flugverkehr in Europa lahm und machte für etwa 2.000 Läufer die Anreise nach Wien unmöglich. Dennoch war ein Rekordfeld am Start. Mit dem Kenianer Henry Sugut (2:08:40) setzte sich ein Überraschungsmann durch, bei den Damen siegte seine Landsfrau Hellen Kimutai. Österreichs Rekordler konnten ihre Möglichkeiten nicht ausschöpfen. Vorjahressiegerin Mayr wurde in 2:34:09 Fünfte, Weidlinger kämpfte sich mit einer Wadenverletzung in 2:14:05 als Zwölfter ins Ziel.
2011 - Wien im „Haile“-Fieber
Mit Haile Gebrselassie stattete der berühmteste Läufer der Gegenwart Wien einen Besuch ab und versetze die Stadt in bisher unvorstellbare Begeisterung. Der Äthiopier meldete sich nach Verletzungsproblemen eindrucksvoll zurück, überholte in einem speziellen Halbmarathon-Verfolgungsrennen die zwei Minuten vor ihm gestartete Marathon-Spitze und erzielte mit 60:18 Minuten die beste je in Österreich gelaufene Halbmarathonzeit. Die starken Leistungen der Marathon-Sieger John Kiprotich (2:08:29) aus Kenia und Fate Tola (2:26:21) aus Äthiopien standen dadurch etwas im Schatten des Weltstars.

GEPA/Martin Hoermandinger
Haile Gebrselassie sorgte für Begeisterungsstürme in den Straßen Wiens
2012 - Gebrselassie verfolgt Radcliffe
Auch am 15. April 2012 lief Gebrselassie in Wien einen Halbmarathon, diesmal verfolgte er die britische Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe. Dieses einzigartige Szenario rückte den Vienna City Marathon ins internationale Rampenlicht. Radcliffe ging mit 7:52 Vorsprung auf Gebrselassie ins Rennen, dieser holte den Rückstand schon nach 15,5 von 21,1 km auf und siegte nach 60:52 Minuten klar vor der gesundheitlich angeschlagenen Britin. Im Marathon gewann Sugut zum zweiten Mal nach 2010, in 2:06:58 sorgte er für einen Streckenrekord. Fate Tola wiederholte ihren Vorjahressieg.
2013 - Hattrick für Haile und Sugut
Der 30. Vienna City Marathon am 14. April 2013 sorgte zwar nicht für neue Bestzeiten, aber mit insgesamt 41.326 Anmeldungen und 34.727 Finishern für einen imposanten Teilnehmerrekord. Im Mittelpunkt standen erneut Gebrselassie und Sugut, die beide ihren Wien-Hattrick fixierten. Der Äthiopier gewann den Halbmarathon wenige Tage vor seinem 40. Geburtstag in 61:14 Minuten, der Kenianer ließ sich nach 2:08:19 Stunden zum dritten Mal als Marathon-Sieger bejubeln. Die 2:24:34 seiner Landsfrau Flomena Cheyech bedeuteten die drittbeste Damen-Siegerzeit der VCM-Geschichte.
Rudolf Srb, ORF.at
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