„Perfektes Spiel“
Real Madrid ist „La Decima“ wieder einen Schritt näher gekommen. Nach dem beeindruckenden 4:0-Auswärtssieg am Dienstag gegen Bayern München und dem damit verbundenen Einzug ins Champions-League-Finale am 24. Mai in Lissabon fehlt dem spanischen Rekordmeister nur noch ein Sieg zum zehnten Gewinn des wichtigsten Fußball-Europacup-Bewerbs.
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Den nationalen Cup haben die Madrilenen bereits in der Tasche, die Chance auf den Meistertitel lebt - dennoch wird bei den „Königlichen“ alles der Champions League untergeordnet. Seit zwölf Jahren muss man auf den begehrten Triumph in der Königsklasse warten. „Dieser Bewerb hat für Real eine ganz spezielle Bedeutung, man merkt, wie wichtig ‚La Decima‘ ist. Wir hoffen jetzt, dass wir es in Lissabon genauso gut machen können, wie wir es heute gezeigt haben“, sagte Trainer Carlo Ancelotti.

AP/Kerstin Joensson
Triumph für Carlo Ancelotti in München
Den Kantersieg in München bezeichnete der Italiener als „perfektes Spiel“. „Die erste Hälfte war unglaublich, da haben wir es defensiv im Vergleich zum Hinspiel viel besser gemacht“, schwärmte Ancelotti. Mit einem Erfolg in dieser Höhe habe er nicht gerechnet, sagte der 54-Jährige. „Meine Mannschaft überrascht mich immer wieder. Ich habe das Glück, den besten Verein der Welt zu trainieren. Jetzt muss ich alles tun, damit diese Spieler alle Titel gewinnen.“
Ramos und Ronaldo als Väter des Sieges
Den Grundstein zum Finalaufstieg legte seine Truppe in München nicht durch Konter, sondern durch zwei Treffer aus - laut Ancelotti einstudierten - Standardsituationen. „Wir haben gesehen, dass die Bayern bei der zweiten Stange Probleme haben“, erzählte der frühere Milan-Trainer, der mit den „Rossoneri“ 2003 und 2007 die Champions League gewann.
Welt- und Europameister Sergio Ramos, der beide Tore per Kopf aus ruhenden Bällen erzielte, wartet hingegen noch auf seinen ersten Titel in der Königsklasse. „Ich hatte noch nie die Möglichkeit, ein Champions-League-Finale zu spielen, deshalb habe ich es so herbeigesehnt“, sagte der Innenverteidiger. Mit seinen beiden Treffern gelang Ramos auch die Rehabilitierung für seinen verschossenen Penalty beim Semifinal-Out im Elferschießen vor zwei Jahren gegen die Bayern.
Reals zweiter Doppeltorschütze von München schaffte einen neuen Rekord. Cristiano Ronaldo brachte es in dieser Champions-League-Saison bereits auf 16 Tore und überbot damit die alte Bestmarke von 14 Treffern, die von Lionel Messi (2011/12) und Ruud van Nistelrooy (2002/03) aufgestellt worden war.
Drei deutsche Clubs auf Reals Abschussliste
Die deutschen Bundesligisten haben für Real jedenfalls längst ihren Schrecken verloren. Auf dem Weg ins Champions-League-Finale schalteten die Königlichen in allen drei K.-o.-Runden deutsche Teams aus. Höhepunkt war jetzt eben das 4:0 im Rückspiel bei Titelverteidiger Bayern. Dabei hatte Real zuvor nur zwei von 27 Partien in Deutschland gewonnen. In München war es gar der erste Sieg nach zuvor neun Pleiten und einem Remis.
Schon im Achtelfinale hatte die Mannschaft um Weltfußballer Ronaldo dem FC Schalke 04 die Grenzen aufgezeigt. In Gelsenkirchen zauberten die Stars von Trainer Ancelotti ein 6:1 auf den Rasen, das 3:1 im Rückspiel war nur Formsache. Zittern musste Real nur gegen Borussia Dortmund im Viertelfinale, als das 3:0 aus dem Hinspiel an einem magischen BVB-Abend in der zweiten Partie in Gefahr geriet. Das 2:0 genügte Jürgen Klopps Team am Ende aber nicht.
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