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Juventus setzt neue Maßstäbe

Nach Abschluss der Punktejagden in den großen Ligen treten nun die Statistiker auf den Plan, um diverse Rekorde zu ermitteln. Dabei kommen mit Juventus Turin, Manchester City, Real Madrid und den Bayern die üblichen Verdächtigen zu Ehren. Aber auch Österreichs Meister und Cupsieger Salzburg trug sich in die Bestenliste ein.

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Den Vogel schoss jedenfalls Juventus ab: Die „Bianconeri“ sammelten in dieser Serie-A-Saison sage und schreibe 102 Punkte und damit mehr Zähler als je ein Club zuvor in einer europäischen Topliga. Damit nicht genug, gelang Juve auch noch das Kunststück, alle 19 Heimpartien in diesem Spieljahr siegreich zu beenden.

Salzburg „besser“ als ManCity und Real

Überaus stark vor eigenem Publikum agierte auch Manchester City: Der Premier-League-Meister kam auf 17 Siege bei einem Remis und einer Niederlage und erzielte dabei stolze 63 Treffer. Da die „Citizens“ auch in der Fremde durchaus offensiv agierten, lautet ihre Gesamttorsumme 102. Besser war in Europas Topligen nur Real Madrid, das in 38 Matches der Primera Division auf 104 Tore kam, was einem Schnitt von 2,74 pro Spiel entspricht.

An dieser Stelle kommt allerdings Österreichs Doublegewinner Salzburg ins Spiel: Die „Bullen“ können mit 3,06 sogar einen noch höheren Gesamtschnitt aufweisen. In Summe trafen Jonathan Soriano, Alan und Co. 110-mal ins Schwarze, davon 69-mal auf eigener Wiese (Schnitt: sagenhafte 3,83 Tore pro Partie).

Guardiola übertrifft Guardiola

Wenn die Rede von Rekorden ist, darf natürlich Deutschlands Aushängeschild Bayern nicht fehlen. Der Club von ÖFB-Superstar David Alaba blieb saisonübergreifend in 53 Bundesliga-Spielen ohne Niederlage, was nur knapp hinter der absoluten Bestmarke von Milan liegt. Die „Rossoneri“ hatten von 1991 bis 1993 58 Serie-A-Begegnungen en suite ungeschlagen beendet.

Bayern-Trainer Pep Guardiola

APA/dpa/Tobias Hase

Josep Guardiola macht die Bayern nochmals besser

Besonders stark zeigten sich die Münchner in der Fremde, was die sensationelle Bilanz von 14 Siegen in 17 Partien (46:8 Tore) unterstreicht. Zudem glückten den Bayern 19 Ligaerfolge hintereinander, womit sie die Topmarke von Barcelona knackten. Die Katalanen hatten 2010/11 16-mal am Stück den Platz als Sieger verlassen – Coach war damals ein gewisser Josep Guardiola.

„Schießbude“ Fulham

Auch am unteren Ende der Tabelle gab es bemerkenswerte Zahlen: So schaffte es Fulham, sich in 38 Matches 85 Gegentore einzufangen. Damit war der Klassenerhalt klarerweise außer Reichweite, obwohl Trainer Felix Magath bei seinem Amtsantritt im Februar noch unterstrichen hatte, dass ein von ihm betreuter Club noch nie abgestiegen sei. Einmal ist aber eben immer das erste Mal.

Deutlich stärker als Fulham spielte in dieser Saison Osasuna, doch der Club aus Pamplona brachte es dennoch zuwege, mit immerhin 39 Punkten aus 38 Partien abzusteigen. Noch schlimmer war das Schicksal von Sochaux, das mit satten 40 Zählern den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste. Hingegen sicherte sich der HSV mit dem Minusrekord von nur 27 Punkten den Ligaverbleib - wenn auch nur über den Umweg der Relegation.

National pfui, international hui

Gewogen und für nicht erstligatauglich befunden wurde heuer unter anderem Bundesliga-Schlusslicht Braunschweig, das es gerade einmal auf 25 Punkte aus 34 Partien brachte. Auch Livorno hatte nur 25 Zähler auf seinem Konto, und das bei vier Partien mehr. Noch schlechter schnitt in den Spitzenligen des Kontinents einzig der französische Club Ajaccio ab: Die Korsen beendeten die Saison mit 23 Pünktchen.

Bemerkenswert liest sich übrigens folgendes Faktum: Sowohl der Letzte der russischen Liga, Anschi Machatschkala, als auch das spanische Schlusslicht Betis drangen trotz ihrer unüberwindlichen nationalen Probleme in der Europa League in das Achtelfinale vor - und Betis scheiterte lediglich am späteren Sieger des Bewerbs, dem Stadtrivalen FC Sevilla, und das erst nach einem 3:4 im Elferschießen.

Ronaldo, Suarez - und Soriano

Im Kampf um den Goldenen Schuh gab es diesmal ein Patt zwischen Real-Madrid-Superstar Cristiano Ronaldo und Liverpool-Goalgetter Luis Suarez: Beide gaben jeweils 31-mal ihre Visitenkarte bei den gegnerischen Torhütern ab. Multipliziert mit dem Ligafaktor von 2,0 bedeutet das für das Duo je 62 Punkte. Rang drei ging an Barcelona-Torjäger Lionel Messi mit 28 Toren bzw. 56 Zählern gefolgt von Diego Costa (Atletico Madrid,27/54).

Jonatan Soriano (Salzburg)

APA/Gert Eggenberger

Mehr Treffer als Salzburg-Torgarant Soriano schaffte in dieser Saison keiner

Gemessen an der Anzahl der Tore liegt mit Ronaldo und Messi ein Kicker der heimischen Bundesliga ganz vorn: Auch Soriano versenkte die Kugel 31-mal im Gehäuse. Da der Spanier aber aufgrund des österreichischen Ligafaktors von 1,5 „nur“ auf 46,5 Punkte kam, blieb ihm der fünfte Platz in Europa. Mit Alan (14. Rang, 26 Tore, 39 Punkte) klassierte sich ein weiterer Salzburg-Spieler in den Top 15 – punktgleich mit Paris-Saint-Germain-Ikone Zlatan Ibrahimovic.

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