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Angriff auf „magische“ Zehnkampf-Marke

Zehnkämpfer Dominik Distelberger ist am Samstag und Sonntag der österreichische Hoffnungsträger beim 40. Hypomeeting in Götzis. Der 24-jährige Niederösterreicher wurde vom Österreichischen Leichtathletik-Verband (ÖLV) schon vor dem Jubiläumsevent in Vorarlberg für die EM im August in Zürich nominiert und kann daher ohne Qualidruck eine neue Bestleistung anpeilen.

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Distelberger bekam das EM-Ticket vorzeitig zugesprochen, weil er schon im Vorjahr die nötigen Normen erbracht und außerdem zuletzt in Einzeldisziplinen aufgezeigt habe, sagte ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber. Im Möslestadion will Österreichs derzeit bester Mehrkämpfer seine im Juli 2013 in Paris aufgestellte Bestleistung von 7.872 Punkten übertreffen und die „magische“ Marke von 8.000 Zählern angreifen.

Gute Vorbereitung und optimales Umfeld

Beim letzten Testwettkampf vorigen Samstag bei der Salzburger Leichtathletikgala im ULSZ Rif absolvierte Distelberger einen Dreikampf, den er - unter anderen vor dem deutschen Europameister Pascal Behrenbruch - gewann. Im Diskuswurf stellte er mit 42,87 Metern eine persönliche Bestleistung auf, für die 110 m Hürden benötigte er 14,45 Sekunden und im Stabhochsprung überwand er 4,80 Meter.

Leichtathlet Dominik Distelberger

GEPA/Harald Steiner

Erst letzten Samstag warf Distelberger in Salzburg persönlichen Diskus-Rekord

„Ich habe die ganze Wintersaison über verletzungsfrei trainieren können. Ich bin für Götzis in sehr guter Verfassung und richtig heiß auf den Wettkampf. Zusätzlich zur Vorbereitung mit meinem Coach Herwig Grünsteidl hat Gregor Högler mein Wurf- und Krafttraining geleitet. Die Zusammenarbeit zwischen allen ist hervorragend. Außerdem steht mir und anderen Athleten beim Training in der Südstadt ein vom ÖLV finanzierter Masseur zur Verfügung. Das Umfeld ist ziemlich optimal“, sagte der EM-15. von Helsinki 2012.

Als zweiter ÖLV-Zehnkämpfer tritt in Vorarlberg Dominik Siedlaczek an. Der 22-jährige Wiener will bei seinem ersten Antreten in Götzis seine Bestleistung von 7.095 Punkten möglichst deutlich überbieten.

Ex-Weltmeister Hardee gibt Comeback

Angeführt wird das Zehnkampf-Feld vom zweifachen Weltmeister (2009 und 2011) und Olympiazweiten (2012) Trey Hardee. Der 30-jährige US-Amerikaner gibt sein Comeback nach seinem verletzungsbedingten Ausstieg bei der WM 2013. Laut seinem Management will der Götzis-Sieger von 2011, dessen persönlicher Rekord seit der WM 2009 in Berlin bei 8.790 Punkten liegt, gleich 8.700 Zähler anpeilen.

Mit dabei ist auch der Publikumsliebling des letztjährigen Meetings, US-Junioren-Weltmeister Gunnar Nixon, von dem wieder eine erstklassige Hochsprung-Performance zu erwarten ist. Traditionell stark vertreten ist Deutschland mit den 8.000-Punkte-Athleten Behrenbruch, Rico Freimuth, Arthur Abele, Kai Kazmirek und Mathias Prey. Auch der Weißrusse Andrej Krautschanka, Götzis-Sieger 2007 und Olympiazweiter 2008, wird versuchen, im Kampf um den Sieg mitzumischen. Wegen einer Verletzung seinen Start kurzfristig absagen musste der kanadische Vorjahressieger Damian Warner.

Theisen-Eaton will Siebenkampf-Sieg wiederholen

Im Siebenkampf wird die Kanadierin Brianne Theisen-Eaton hingegen versuchen, ihren Sieg aus dem letzten Jahr zu wiederholen. Die Ehefrau des Zehnkampf-Weltrekordhalters Ashton Eaton (USA) wurde nach ihrem Götzis-Erfolg im Vorjahr in Moskau WM-Zweite.

Ihre größten Herausforderinnen könnten die Niederländerinnen Dafne Schippers (WM-Dritte) und Nadine Broersen (Vorjahreszweite in Götzis und Hallenweltmeisterin 2014 im Fünfkampf) sein. Ebenfalls Chancen dürfen sich die Deutschen Lilli Schwarzkopf, Claudia Rath und Julia Mächtig sowie die Lettin Laura Ikauniece ausrechnen. Als Athletin mit großartiger Perspektive gilt auch die erst 21-jährige Britin Katarina Johnson-Thompson, 2013 WM-Fünfte und heuer Weitsprung-Silbermedaillengewinnerin bei der Hallen-WM in Sopot.

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