Kolvidsson warnt ÖFB-Team
Islands Nationalteam befindet sich im Höhenflug. Auf dem Weg zur WM 2014 in Brasilien ist Österreichs Freitag-Gegner erst im Play-off von Kroatien ausgebremst worden. Eine entsprechend schwierige Aufgabe für die ÖFB-Auswahl erwartet Helgi Kolvidsson, der isländische Trainer des Erste-Liga-Clubs Austria Lustenau.
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„Ich glaube, es wird ein enges Spiel und ein Unentschieden“, meinte Kolvidsson im Gespräch mit der APA. „Die Jungs sind echt gut drauf. Sie haben eine super WM-Quali gespielt und wollen diesen Trend jetzt fortsetzen“, sagte der 42-Jährige, der von 1995 bis 2003 selbst 29-mal für das A-Team Islands gespielt hat.

APA/EPA/Lukas Lehmann
Helgi Kolvidsson - ein Isländer auf Fußballmission im „Ländle“
Maßgeblich verantwortlich für die starken Leistungen Islands ist für Kolvidsson Teamchef Lars Lagerbäck. „Er ist genau der richtige Trainer für Island. Als Schwede kennt er unsere Mentalität und hat einen super Draht zu den Spielern. Er hat Ordnung hineingebracht und die Mannschaft zu einer echten Einheit gemacht“, so Kolvidsson über Lagerbäck, der seit 2011 im Amt ist.
Gemäßigte Erwartungen
Da Island nur knapp 320.000 Einwohner hat, habe eine Nation wie Österreich logischerweise „viel mehr Potenzial“. Die Favoritenrolle liege daher bei der Truppe von ÖFB-Teamchef Marcel Koller. „In Österreich sind die Erwartungen viel höher als in Island. In der WM-Quali haben die Isländer besser gespielt, als alle geglaubt haben, aber sie haben trotzdem keinen Druck, können weiterhin nur überraschen. Dadurch können sie befreit aufspielen“, sagte Kolvidsson.
Der Aufschwung der Fußballer in den vergangenen Jahren ist laut Kolvidsson kein Zufall. „In meiner Jugendzeit gab es in ganz Island nur zwei Kunstrasenplätze. Da war es schwierig, das ganze Jahr zu trainieren. Da hat man dann ab Herbst halt Handball gespielt.“ Mittlerweile hat sich die Infrastruktur in Island aber deutlich geändert, so gibt es etwa zehn eigene Fußballhallen, um eine ganzjährige Trainingsarbeit zu garantieren.
„In den vergangenen zehn, 15 Jahren hat es in der Jugendarbeit einen Riesenschritt nach vorn gegeben. Man hat Geld in die Infrastruktur gesteckt und dadurch den Grundstein gelegt. Und dieser langfristige Plan macht sich jetzt bezahlt“, erklärte Kolvidsson, der die Partie in Innsbruck live im Stadion mitverfolgen wird.
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