Rote Leiberl, blonde Elferschützen
Bisher mussten sich Englands Fußballfans an den Aberglauben klammern, um sich eine Chance auf den ersten Fußball-WM-Titel seit 1966 auszurechnen. Wie zum Beispiel an die abenteuerliche Kombination aus spanischer Meisterschaft, Meistercup und Song Contest. Doch jetzt hat sich der weltberühmte Physiker Stephen Hawking die ultimative Erfolgsformel für Englands WM-Ambitionen errechnet.
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Vor 48 Jahren gewann Udo Jürgens für Österreich den Song Contest - so wie nun Conchita Wurst. Zudem sicherte sich Atletico Madrid auch damals die spanische Meisterschaft, und Stadtrivale Real holte den Meistercup, den Vorgängerbewerb der Champions League. Dieser Verknüpfung von Ereignissen stellte Hawking quasi die normative Kraft des Faktischen gegenüber, indem er die letzten Auftritte bei Weltmeisterschaften analysierte und herausfand, wie England zum Erfolg kommt.
15.00 Uhr Anpfiff und europäische Referees
Rote Trikots, europäischer Schiedsrichter, blonde Elfmeterschützen: Im Auftrag eines Wettanbieters analysierte der 72-jährige Hawking die vergangenen Weltmeisterschaften seit dem Triumph der „Three Lions“ im Jahr 1966. „Sie haben festgestellt, dass ich als theoretischer Physiker marginal besser qualifiziert bin, Vorhersagen zu machen, als Paul, der Krake“, schrieb Hawking am Mittwoch zu seiner Forschung. Der Oktopus hatte als Orakel Berühmtheit erlangt. Mit Blick auf die Statistik empfiehlt Hawking dem Team von Nationaltrainer Roy Hodgson in Brasilien rote Hemden und eine 4-3-3-Formation.

APA/EPA/Andy Rain
Die Erfolgsformel sieht kompliziert aus, ist aber durchaus logisch
Die englischen Chancen sollen zudem mit einem Schiedsrichter aus Europa steigen: 63 Prozent der Spiele mit einem Unparteiischen vom eigenen Kontinent wurden gewonnen - im Vergleich zu 38 Prozent der Partien, bei denen ein Referee aus dem Rest der Welt pfiff. „Europäische Schiedsrichter sympathisieren eher mit dem englischen Spiel und weniger mit Ballerinas wie (Luis) Suarez“, erklärte Hawking das Phänomen. Des Weiteren komme es dem Erfolg der „Three Lions“ zugute, je näher das Spiel an der üblichen Anstoßzeit von 15.00 Uhr stattfinde, je moderater das Klima sei und je niedriger der Austragungsort liege.
Wie man beim Elferschießen trifft
Auch für das von England gefürchtete Elfmeterschießen hat Hawking nützliche Tipps parat, die diese aus seiner Sicht bitter nötig haben: „Wie wir in der Wissenschaft sagen: England könnte den Hintern einer Kuh nicht mit einem Banjo treffen.“ So gilt: Mehr als drei Schritte Anlauf, nach oben links oder rechts zielen - und einen hellhaarigen Schützen wählen. Demnach fanden 84 Prozent der Versuche von blonden Spielern das Ziel, 71 Prozent von Glatzköpfigen und nur 69 Prozent von Dunkelhaarigen.
„Der Grund ist unklar. Das wird eines der großen Mysterien der Wissenschaft bleiben“, erklärt „Britanniens gescheitester Mann“ („Daily Mail“). „Es ist nicht zu spät für Roy, den Professor in sein Betreuerteam aufzunehmen“, erklärte das finanzierende Wettunternehmen scherzhaft. „Stellen Sie sich die Halbzeitansprache des Professors vor, wenn England gegen Italien zurückliegt.“
Er sei kein großer Fußballfan, gab der renommierte Forscher zu, die Neugier habe ihn zu dem Projekt getrieben. „Ich bin Engländer und werde unsere Jungs bis ins Finale in Rio anfeuern ... aber mein Geld setze ich auf Brasilien.“ In einer Beziehung dürfen englische Fans aber dennoch aufatmen: Die Präsenz der WAGs (Wives and Girlfriends/Frauen und Freundinnen) hat keinen Einfluss auf den Erfolg.
23-Mann-Kader Englands
Tor: Joe Hart (Manchester City), Ben Foster (West Bromwich Albion), Fraser Forster (Celtic)
Abwehr: Leighton Baines (Everton), Gary Cahill (Chelsea), Phil Jagielka (Everton), Glen Johnson (Liverpool), Luke Shaw (Southampton), Chris Smalling (Manchester United), Phil Jones (Manchester United)
Mittelfeld: Ross Barkley (Everton), Alex Oxlade-Chamberlain (Arsenal), Raheem Sterling (Liverpool), Steven Gerrard (Liverpool), Frank Lampard (Chelsea), Adam Lallana (Southampton), Jordan Henderson (Liverpool), James Milner (Manchester City), Jack Wilshere(Arsenal)
Angriff: Rickie Lambert (Southampton), Wayne Rooney (Manchester United), Daniel Sturridge (Liverpool), Danny Welbeck (Manchester United)
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