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Nach vier Runden war Schluss

Erstmals seit 22 Jahren hat wieder eine Frau an einer Formel-1-Trainingseinheit teilgenommen. Die Schottin Susie Wolff steuerte ihren Williams am Freitag um 10.05 Uhr Ortszeit auf den Kurs im englischen Silverstone, musste den Boliden aber bereits nach wenigen Minuten und vier Runden wieder abstellen. Ein Motorschaden beendete ihr mit Spannung erwartetes Debüt vorzeitig.

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Seit April 2012 ist die Frau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Testfahrerin beim britischen Rennstall Williams. Zum bis Freitag letzten Mal hatte mit der Italienerin Giovanna Amati 1992 eine Frau an einer Formel-1-Trainingseinheit teilgenommen. Das letzte Rennen hatte Lella Lombardi 1976 bestritten.

Susie Wolff mit einem Streckenposten

AP/Lefteris Pitarakis

Wolff war schon früh zum Zuschauen verurteilt

„Das war ein wirklich harter Tag, aber so ist es in der Formel 1 manchmal“, sagte Wolff nach ihrem Out. „Wir hatten Probleme mit dem Öldruck, dadurch hat sich der Motor abgeschaltet. Aber als ich zuvor den Helm aufgesetzt habe, war es ein tolles Gefühl, und beim Verlassen der Boxenstraße war alles super. Ich habe mich für diesen Tag sehr bereit gefühlt. Die Mannschaft hat einen fantastischen Job gemacht, mich darauf vorzubereiten. Leider war es eine kurze Fahrt, aber ich freue mich schon auf Hockenheim.“ Beim Grand Prix von Deutschland in zwei Wochen wird die Schottin im Freien Training erneut hinter dem Lenkrad sitzen.

„Ich bin untröstlich“, bedauerte Claire Williams, die Teamchefassistentin ihres Vaters Frank. „Aber Susie hat großartige Nehmerqualitäten.“ Wolff sei natürlich enttäuscht gewesen, weil sie so viel Arbeit hineingesteckt habe, sagte Williams weiter. „So etwas passiert eben manchmal in der Formel 1. In Deutschland wird sie wieder im ersten Freien Training im Auto sitzen und muss nach vorne schauen.“

Massa kracht in die Streckenbegrenzung

Einige Minuten nach dem Ausfall Wolffs krachte ihr Teamkollege Felipe Massa nach einem Dreher in die Boxenmauer. Der Brasilianer beschädigte zwar sein Auto, konnte aber zu Fuß zur Box zurückgehen. „Ich bin okay. Ich bin auf die Kerbs gekommen, und es hat mich hinausgetragen“, erklärte der ehemalige Ferrari-Fahrer, der am Sonntag beim Großen Preis von Großbritannien (14.00 Uhr, live in ORF eins) seinen 200. Grand Prix bestreitet und nun erstmals in Silverstone für ein britisches Team antritt.

Mercedes-Duo souverän

Das Tempo im Freitag-Training gaben wenig überraschend die Mercedes-Piloten vor. In der ersten Session war WM-Leader Nico Rosberg in 1:35,424 Minuten klar Schnellster vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton, in der zweiten erzielte dann Lokalmatador Hamilton trotz Motorenproblemen in 1:34,508 Tagesbestzeit. Der Brite musste seinen Silberpfeil zwar nach einer Stunde abstellen, der zweitplatzierte Rosberg konnte ihn aber nicht mehr von der Spitze verdrängen.

Fernando Alonso im Ferrari war zweimal Drittschnellster, jeweils vor Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo. Weltmeister Sebastian Vettel kam einen Tag nach seinem 27. Geburtstag im zweiten Red Bull auf die Ränge sechs und fünf. Am Nachmittagstraining nahm Susie Wolff wie zuvor abgesprochen nicht mehr teil. Über die Startaufstellung für das neunte Saisonrennen entscheidet wie immer das Qualifying am Samstag (14.00 Uhr, live in ORF eins).

Grand Prix von Großbritannien in Silverstone

Erstes Freies Training:
1. Nico Rosberg GER Mercedes 1:35,424
2. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:36,155
3. Fernando Alonso ESP Ferrari 1:36,263
4. Daniel Ricciardo AUS Red Bull 1:36,623
5. Kimi Räikkönen FIN Ferrari 1:36,703
6. Sebastian Vettel GER Red Bull 1:36,921
7. Jenson Button GBR McLaren 1:36,963
8. Daniil Kwjat RUS Toro Rosso 1:37,175
9. Jean-Eric Vergne FRA Toro Rosso 1:37,227
10. Kevin Magnussen DEN McLaren 1:37,231
11. Sergio Perez MEX Force India 1:37,720
12. Romain Grosjean FRA Lotus 1:37,910
13. Esteban Gutierrez MEX Sauber 1:38,056
14. Daniel Juncadella ESP Force India 1:38,083
15. Giedo van der Garde NED Sauber 1:38,328
16. Jules Bianchi FRA Marussia 1:38,917
17. Felipe Massa BRA Williams 1:39,461
18. Max Chilton GBR Marussia 1:39,814
19. Marcus Ericsson SWE Caterham 1:40,597
20. Robin Frijns NED Caterham 1:42,261
21. Susie Wolff GBR Williams 1:44,212
22. Pastor Maldonado VEN Lotus keine Zeit
Zweites Freies Training:
1. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:34,508
2. Nico Rosberg GER Mercedes 1:34,736
3. Fernando Alonso ESP Ferrari 1:35,244
4. Daniel Ricciardo AUS Red Bull 1:35,511
5. Sebastian Vettel GER Red Bull 1:35,627
6. Valtteri Bottas FIN Williams 1:36,016
7. Jenson Button GBR McLaren 1:36,228
8. Kevin Magnussen DEN McLaren 1:36,299
9. Kimi Räikkönen FIN Ferrari 1:36,554
10. Jean-Eric Vergne FRA Toro Rosso 1:36,583
11. Felipe Massa BRA Williams 1:36,671
12. Daniil Kwjat RUS Toro Rosso 1:36,778
13. Esteban Gutierrez MEX Sauber 1:36,951
14. Pastor Maldonado VEN Lotus 1:37,064
15. Romain Grosjean FRA Lotus 1:37,097
16. Sergio Perez MEX Force India 1:37,236
17. Nico Hülkenberg GER Force India 1:37,449
18. Adrian Sutil GER Sauber 1:37,520
19. Jules Bianchi FRA Marussia 1:38,658
20. Kamui Kobayashi JPN Caterham 1:39,068
21. Max Chilton GBR Marussia 1:39,224
22. Marcus Ericsson SWE Caterham 1:39,762

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