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Neue Herausforderung in Spanien

Toni Kroos wechselt mit der kommenden Saison vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München zu Real Madrid. Der Weltmeister verlässt die Münchner ein Jahr vor dem Ende seines Kontrakts. Beim Champions-League-Sieger erhält Kroos einen Vertrag über sechs Jahre.

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Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung überweisen die Spanier 30 Millionen Euro Ablöse nach München - zuletzt war in spanischen Medien von 25 Millionen Euro die Rede. Über Vertragsdetails vereinbarten die beiden Vereine Stillschweigen. Kroos wurde aber bereits gebührend empfangen und bei seiner Vorstellung von 8.000 Fans mit „Toni, Toni“-Sprechchören gefeiert.

In München hatte der Mittelfeldspieler eigentlich noch einen Kontrakt bis 2015 - nachdem Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung vor der WM gescheitert waren, zeichnete sich ein Wechsel allerdings ab. Erst am Dienstag hatte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge unterstrichen, den Techniker im nächsten Jahr auf keinen Fall ablösefrei zu einem anderen Club abgeben zu wollen.

„Alles Gute in Madrid und bei Real“

„Wir danken Toni Kroos für seine Zeit in München“, sagte Rummenigge in einem knappen Statement auf der Homepage des Rekordmeisters. „Wir haben hier gemeinsam mit ihm große Erfolge erzielt. Wir wünschen ihm und seiner Familie alles Gute in Madrid und bei Real.“

Toni Kroos (Bayern) wird von Trainer Pep Guardiola mit Bier begossen

Reuters/Michael Dalder

Erfolge will Kroos in Zukunft im Real-Dress feiern

Kroos war 2006 von Hansa Rostock nach München gewechselt und hatte dort seitdem unter anderem die Champions League 2013 und je dreimal das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal gewonnen (2008, 2013, 2014). Von 2008 bis 2010 war er an Bayer Leverkusen ausgeliehen. In Madrid muss er nun noch die obligatorischen medizinischen Checks absolvieren.

Kroos ist nach Mario Mandzukic der zweite hochkarätige Spieler, den die Münchner trotz eines noch gültigen Vertrages in diesem Sommer nach Madrid abgaben. Der kroatische Stürmer war zuletzt für geschätzte 22 Millionen Euro zum spanischen Meister Atletico gewechselt.

Neue Situation für Alaba

Bayern-Coach Josep Guardiola dürfte nun David Alaba von seiner bisherigen Stammposition als linker Verteidiger abziehen. Der Wiener soll die durch den Kroos-Abgang entstandene Lücke im Mittelfeld füllen. In der ÖFB-Nationalmannschaft spielt Alaba unter Teamchef Marcel Koller ausschließlich im Mittelfeld.

Und mit Juan Bernat haben die Münchner schon vor rund einer Woche einen Alaba-Ersatz für die linke Abwehrseite unter Vertrag genommen. Auch Sportvorstand Matthias Sammer betonte, dass der Club durch den Kroos-Transfer „nicht unter Druck“ stehe. Man werde nicht „kaufen um des Kaufens Willen“.

„Es ist kein Geheimnis, dass ich mich im Zentrum wohlfühle. Ich weiß, dass ich es dort kann“, sagte Alaba der „Sport Bild“. „Es gibt Beispiele wie Bastian Schweinsteiger, der auch zunächst außen gespielt hat und dann ins Zentrum gewechselt ist. Das wäre sicher auch ein Weg für mich“, sagte der Wiener.

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