Salzburg-Coach in Doppelfunktion
Der neue Teamchef der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft heißt Daniel Ratushny. Der 43-jährige Kanadier wurde am Mittwoch in Wien als Nachfolger von Manny Viveiros vorgestellt. Er erhielt einen Einjahresvertrag mit der Option auf ein weiteres Jahr und wird den Teamchefposten parallel zu seiner Tätigkeit als Chefcoach von Red Bull Salzburg ausüben.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Ratushny ist seit Mai neuer Cheftrainer von EBEL-Vizemeister Salzburg. Zuvor war er drei Jahre in der deutschen Liga für die Straubing Tigers tätig. Mitte Mai ist Ratushny, mit Kanada 1992 Olympiazweiter, zum Trainer von EBEL-Vizemeister Salzburg bestellt worden - nun übernimmt er auch das Nationalteam. Unterstützung erhält er von einem österreichischen Assistententrio: Dieter Kalt, Christoph Brandner und Reinhard Divis fungieren als Kotrainer des im österreichischen Eishockey noch unerfahrenen Nordamerikaners.
GEPA/Christian Ort
Der gebürtige Kanadier leitet ab nun die Geschicke der Nationalmannschaft
Für Ratushny, der zugab, noch nicht viel über das Team zu wissen, kam das Teamchefangebot überraschend. „Es ist eine große Herausforderung und ein großes Privileg“, sagte der Kanadier. Sein erster Schritt werde sein, „Informationen über die Spieler zu holen. Wichtig wird ein einfaches System sein, das jeder Spieler schnell versteht. Im Nationalteam hat man nicht viel Zeit, das wird ein Team-Effort“, sagte der 43-Jährige.
Räumliche Nähe ausschlaggebend
Für ÖEHV-Sportdirektor Alpo Suhonen war die räumliche Nähe des neuen Teamchefs wichtig. „Wir wollten einen Coach, der täglich in Österreich arbeitet. Einen vollamtlichen Trainer können wir nicht einstellen, weil uns dazu die finanziellen Mittel fehlen“, erklärte der Finne.
„Ein neuer Besen kehrt gut“, begründete Verbandspräsident Dieter Kalt den Trainerwechsel. „Es ist ein neuer Motivationsschub für die junge Mannschaft. Ich erwarte, dass Spieler von Daniel das mitbekommen, was Kanadier ausmacht: alles geben und als Mannschaft auftreten.“ Die „Zielvorstellung“, aber kein Muss, sei der Klassenerhalt, so Kalt.
Der ehemalige Verteidiger Ratushny arbeitete nach seiner aktiven Laufbahn zunächst als Anwalt in Toronto. Nach einer Auszeit startete er 2009 in der Schweiz beim EHC Olten seiner Trainerlaufbahn. Über den deutschen Erstligisten Straubing kam Ratushny nun nach Österreich. Bei seiner Präsentation als Salzburg-Coach Anfang Juni beschrieb der Kanadier seinen Stil als sehr offensiv, auf viel Puckbesitz ausgelegt. In der DEL wurde er in der Saison 2012/13 zum Trainer des Jahres gewählt.
Teamchefs seit 1977: |
1977 - 1980 |
Walter Znenahlik (AUT) |
|
1980 - 1986 |
Rudi Kilias (SUI) |
|
1986 - 1991 |
Ludek Bukac (CSSR) |
|
1991 - 1996 |
Ken Tyler (CAN) |
|
1996 - 2002 |
Ron Kennedy (CAN) |
|
2002 - 2005 |
Herbert Pöck (AUT) |
|
2005 - 2007 |
Jim Boni (CAN) |
|
2007 - 2009 |
Lars Bergström (SWE) |
|
2009 - 2011 |
Bill Gilligan (USA) |
|
2011 - 2014 |
Emanuel "Manny" Viveiros (AUT/CAN) |
|
2014 - 2016 |
Daniel Ratushny (CAN) |
|
2016 |
Alpo Suhonen (FIN) |
|
2016 - |
Roger Bader (SUI) |
|
Link: