Sydney-Legionär „möchte mithelfen“
Marc Janko nimmt für seinen Traum von der EM 2016 in Frankreich einige Strapazen auf sich, wird er doch in der Qualifikation als frischgebackener Antipode zum Vielflieger. So stieg der 31-jährige Australien-Legionär etwa am Sonntag in Sydney ins Flugzeug und landete Montagmittag in Wien. Dort bereitet sich das ÖFB-Team eine Woche lang auf das Auftaktspiel am 8. September gegen Schweden vor.
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Alleine die „Bereitschaft, durch die Weltgeschichte zu fliegen“ zeige, wie wichtig ihm das Nationalteam sei, so Janko. Das habe er auch bei den Vertragsverhandlungen mit seinem neuen Arbeitgeber klargemacht. „Ich habe mich bewusst dafür entschieden. Ein Großereignis würde mir in meiner Karriere sehr viel bedeuten. Ich glaube, wir haben realistische Chancen“, sagte der Stürmer. „Ich möchte mithelfen, das als aktiver Teil der Mannschaft zu erreichen.“
Janko steht bei seinem neuen Club Sydney FC seit nicht ganz zwei Wochen im Mannschaftstraining. Seine ersten Testspieleinsätze im Trainingslager an der australischen Ostküste sind positiv verlaufen, am Samstag erzielte er sein erstes Tor. Daher ist der Goalgetter auch für das Nationalteam zuversichtlich. „Ich fühle mich bereit, der Mannschaft zu helfen, wenn sie mich braucht“, versicherte Janko der APA.

ORF.at/Christian Öser
Per Flugkopfball erzielte Marc Janko im Juni 2013 das 2:0 im Schweden-Heimspiel
„Der Geist steuert den Körper“
Mit Teamchef Marcel Koller bestehe auch aus der Ferne reger Kontakt. „Ich bin froh, weiter Teil seiner Überlegungen zu sein“, betonte der Niederösterreicher. Neben Janko hat Koller zwei weitere Stürmer in den Kader berufen - Salzburgs Marcel Sabitzer und Teamrückkehrer Rubin Okotie. Leid tut es Janko vor allem um seinen diesmal nicht nominierten Zimmerkollegen Andreas Ivanschitz.
Auf Janko, der in den ersten Tagen des Camps ein reduziertes Programm absolvieren dürfte, wartet daher diese Woche ein Einzelzimmer - wegen der Zeitumstellung sicher kein Nachteil. Um diese besser zu verkraften, hat sich der 40-fache Internationale Tipps von Kollegen geholt. „Es ist wichtig, dass man sich nicht zu viel beschwert und Ausreden sucht, sondern die Situation im Kopf annimmt“, erklärte Janko. „Der Geist steuert den Körper.“
Schweden wird „schwieriges Spiel“
An Schweden hat der Angreifer gute Erinnerungen. Beim 2:1-Heimsieg im Juli 2013 traf Janko per Kopf. „Gegen Schweden waren es bisher immer Spiele auf Augenhöhe“, meinte der mit 17 Länderspieltoren aktuell beste ÖFB-Torschütze. Das Hauptaugenmerk gelte natürlich Zlatan Ibrahimovic. Dieser habe den Österreichern bereits in der vergangenen WM-Qualifikation „zweimal sehr wehgetan“.
Auch Janko geht davon aus, dass der Stürmer von Paris St. Germain trotz seiner Bauchmuskelverletzung in einer Woche im Ernst-Happel-Stadion spielen kann. „Ibrahimovic ist bei ihnen das Um und Auf. Wenn er nicht dabei ist, hätte das schon sehr große Auswirkungen auf die Mannschaft. Der Ausfall würde sie schmerzen. Sie haben viele gute Spieler, aber er hat diese Extraklasse.“
Nur auf den großen Star der Schweden dürfe man sich dennoch nicht konzentrieren. „Wir haben ein schwieriges Spiel vor der Brust“, sagte Janko. Ein guter Start sei wichtig - auch um die Aufbruchsstimmung rund um das ÖFB-Team zu bewahren. „Wenn wir das Spiel gewinnen, haben wir die Quali aber noch nicht sicher. Und wenn wir verlieren, dürfen wir den Kopf auch nicht in den Sand stecken.“
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