Themenüberblick

England zu Gast in der Schweiz

Der regierende europäische Champion Spanien und England steigen am Montagabend ins Ausscheidungsrennen um die EM-Endrunde 2016 in Frankreich ein. Nach enttäuschenden Leistungen bei der WM in Brasilien sind beide Fußballgroßmächte darauf bedacht, ihre Reputation wiederherzustellen. Die schwierigere Aufgabe haben zum Auftakt eindeutig die „Three Lions“ vor sich.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Titelverteidiger Spanien trifft zum Auftakt in Valencia auf Mazedonien. Beim in Brasilien entthronten Weltmeister von 2010 leckt man immer noch die Wunden des blamablen WM-Ausscheidens in der Vorrunde. Zuletzt setzte es für die Iberer auch im Test ein 0:1 in Frankreich, wobei sich die Offensive erneut wenig durchschlagskräftig erwies. Gegen die Mazedonier fehlt nun auch der verletzte Diego Costa.

Spanien bleibt bei „Tiqui-taca“

Für den Starstürmer von Chelsea nominierte Teamchef Vicente del Bosque etwas überraschend den Teenager Munir El Haddadi vom FC Barcelona. Der seit kurzem 19-Jährige absolvierte erst zwei Ligaspiele bei den Barca-Profis. Lokale Medien vermuteten, dass Del Bosque den marokkanischstämmigen Angreifer damit von seiner Zukunft im spanischen Teamtrikot überzeugen wolle.

Munir El Haddadi

APA/EPA/Toni Albir

Barca-Jungstar El Haddadi bekommt von Del Bosque eine Chance

Nachdem gegen Frankreich kein Schuss auf das gegnerische Tor gelang, kündigte Del Bosque im Stadion des Erstligisten Levante eine offensivere Ausrichtung an. Am „Tiqui-taca“-Spielstil des Ex-Weltmeisters wird sich weiterhin nichts ändern. „Wir haben damit viele Erfolge gefeiert. Und viele von uns sind auch daran gewöhnt“, meinte David Silva.

Der Mittelfeldmann von Manchester City bleibt ebenso wie Akteure wie Cesc Fabregas, Sergio Busquets und Sergio Ramos Stammkraft bei der „Roja“. Auch im Tor gilt das Vertrauen weiter dem bei der WM fehleranfälligen Kapitän Iker Casillas. Weitere Gruppengegner der Spanier sind die Ukraine, die Slowakei, Weißrussland und Luxemburg.

Neue Ära in der Schweiz

Auf England wartet vor ausverkauftem Haus in Basel der Auswärtsauftritt gegen die Schweiz. 35.000 Zuschauer haben sich für die Partie Karten gesichert, aus England werden etwas mehr als 2.000 Fans erwartet. Für die Eidgenossen geht es darum, beim Debüt des neuen Nationaltrainers Vladimir Petkovic im St.-Jakob-Park ein Zeichen zu setzen.

Schweiz-Coach Petkovic

APA/EPA/Steffen Schmidt

Petkovic tritt bei der Schweiz die Nachfolge von Ottmar Hitzfeld an

Der in Sarajevo geborene, aber seit langem mit der Schweiz verbundene Petkovic stellte zu Beginn seiner Amtszeit seine Ambitionen klar. „Wir sind keine kleine Mannschaft mehr“, meinte der 51-Jährige, der zuletzt Lazio Rom betreut hatte. Für den Nachfolger von Ottmar Hitzfeld steht mit Blick auf Frankreich 2016 deshalb fest: „Wir wollen uns direkt qualifizieren.“

Bewährungsprobe für junge Engländer

Das gilt auch für England. Die Mannschaft von Roy Hodgson wärmte sich mit einem wenig erbaulichen 1:0 gegen Norwegen auf. In Basel wollen die nach den Teamrücktritten von Frank Lampard, Steven Gerrard und Ashley Cole verjüngten Briten nicht ins Hintertreffen geraten. „Es wäre wichtig, der Schweiz mit einer Niederlage nicht gleich den Vortritt zu lassen“, merkte Rooney an. Der Angreifer von Manchester United muss auf den am Oberschenkel verletzten Sturmpartner Daniel Sturridge verzichten.

Allen Ansagen zum Trotz müssen die beiden WM-Starter um ihr Frankreich-Ticket wohl nicht bangen. In Gruppe E sind Slowenien, Estland, Litauen und San Marino die übrigen Gegner. Dass eine der größeren Fußballnationen die EM verpasst, ist bei 23 zu ergatternden Startplätzen schwer vorstellbar. Der Erste und Zweite jeder der neun Gruppen qualifiziert sich fix, der Dritte spielt zumindest im Play-off um die zweite Chance. Läuft in den kommenden 13 Monaten alles nach Papierform, wird den vermeintlichen Spitzenspielen nur wenig Bedeutung zukommen.

Links: