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Semifinal-Sieg über Polen

Österreichs Tischtennis-Damen greifen bei der Team-EM in Lissabon um die Goldmedaille. Liu Jia und Co. feierten am Samstag in der MEO Arena im Halbfinal-Duell mit Polen einen verdienten 3:1-Erfolg und zogen damit als erste Mannschaft ins Endspiel ein. Gegner am Sonntag (15.00 Uhr, live in ORF Sport + und im Livestream) ist Deutschland. Für Österreich ist es schon jetzt ein historischer Erfolg.

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Die erste EM- oder WM-Medaille für die ÖTTV-Damen als Mannschaft überhaupt erstrahlt gleich in Gold oder Silber. Bronze hatten die Österreicherinnen nach dem 3:1-Sieg gegen Ungarn im Viertelfinale bereits seit Freitag sicher gehabt. Während die Herren diesmal ausließen, sorgen die Damen dafür, dass es seit 1998 bei nun 13 EM-Turnieren in Folge immer zumindest einen ÖTTV-Podestplatz gab.

Im Endspiel bietet sich für Österreich nicht nur die historische Chance auf Gold, sondern auch die Gelegenheit zur Revanche. Denn die deutschen Damen waren bereits in der Vorrunde Gegnerinnen der ÖTTV-Auswahl. Damals gab es für Liu Jia und ihre Kolleginnen allerdings nichts zu holen. Deutschland setzte sich sicher mit 3:0 durch.

Premiere für Liu

Hauptverantwortlich für den großen Erfolg im Semifinale war einmal mehr Liu Jia. Die Oberösterreicherin behielt gegen Li Qian mit 3:2 die Oberhand und sorgte mit einem 3:1 gegen Katarzyna Grzybowska auch für den entscheidenden dritten Punkt. Liu schaffte dabei jeweils nach schwachem Beginn und Satzrückstand die Wende. Gegen Li konnte sie erstmals überhaupt einen Sieg feiern. „Ich habe in den vergangenen sechs Monaten sehr viel mit chinesischen Abwehrspielerinnen trainieren können, das ist mir sehr zugutegekommen“, sagte die 32-Jährige.

Jubel von  Liu Jia und Sofia Polcanova

APA/EPA//Miguel A. Lopes

Liu trug maßgeblich zum historischen Finaleinzug der Österreicherinnen bei

Sofia Polcanova hatte zum Auftakt mit einem ziemlich klaren 3:0 gegen Grzybowska für einen Start nach Maß gesorgt. Amelie Solja war gegen die ohne ihrem rechten Unterarm zur Welt gekommene Natalia Partyka nahe dran, das Duell mit einem Sieg vorzeitig zu beenden, zog am Ende aber knapp mit 2:3 den Kürzeren.

„Dieses Gefühl ist einmalig“

Am Ende schnürte Österreichs Nummer eins Liu aber den Sack zu. „Ich bin im Grunde genommen in meinem Herzen ein echter Team-Player. Im Einzel spielt man nur für sich, in der Mannschaft kämpft jeder für jeden. Dieses Gefühl ist einmalig, dann noch gemeinsam eine Medaille zu gewinnen, ist das Größte“, erklärte Liu mit Tränen in den Augen.

Damit behielt die ÖTTV-Auswahl wie auch schon bei der jüngsten Team-WM in Tokio im April gegen Polen die Oberhand, damals hatte es in der Gruppenphase ebenfalls einen 3:1-Sieg - auch damals dank zwei Punkten von Liu - gegeben. Die Polinnen hatten sich damals allerdings in der Platzierungsrunde (3:0) schnell revanchiert. Allerdings gegen eine ohne Liu angetretene ÖTTV-Auswahl, die bei der WM am Ende Platz 15 belegte.

Deutsche fertigen Schweden ab

Während Österreichs Damen zum ersten Mal in einem EM-Finale stehen, ist es für Deutschland der elfte Endspiel-Auftritt. Die deutschen Damen machten im Semifinale mit Schweden kurzen Prozess und setzten sich klar mit 3:0 durch. In einer einseitigen Begegnung holten Irene Ivancan, Han Ying und Petrissa Solja die Punkte. Für Deutschland geht es nun um den sechsten EM-Titel.

Team-EM, Damen-Semifinale:

Samstag:

Österreich - Polen 3:1

Sofia Polcanova - Katarzyna Grzybowska 3:0 (6, 9, 9)

Liu Jia - Li Qian 3:2 (-4, 9, 6, -8, 6)

Amelie Solja - Natalia Partyka 2:3 (10, -6, -8, 10, -3)

Liu - Grzybowska 3:1 (-8, 7, 7, 7)

Deutschland - Schweden 3:0

Irene Ivancan - Linda Bergström 3:0 (7, 2, 9)

Ying Han - Matilda Ekholm 3:0 (3, 5, 9)

Petrissa Solja - Daniela Moskovits 3:0 (5, 3, 7)

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