Schaumgebremste Siegesfeier
WM-Leader Lewis Hamilton hat am Sonntag nach Monza und Singapur den dritten Sieg in Serie und seinen insgesamt achten Erfolg in dieser Formel-1-Saison gefeiert. Der 29-jährige Brite setzte sich im von Regen stark beeinträchtigten und vom schweren Unfall von Jules Bianchi überschatteten Grand Prix von Japan vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg durch. Auf Rang drei landete Noch-Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel vor seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo.
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Das Rennen war von Beginn an chaotisch und hatte durch den Unfall ein für alle Beteiligten vorzeitiges und sorgenvolles Ende. Entsprechend schaumgebremst fiel auch die Siegerehrung aus. In der WM-Wertung baute Hamilton seinen Vorsprung auf Rosberg vier Rennen vor Schluss auf zehn Punkte aus.
Zweimal Start hinter Safety-Car
Der Grand Prix wurde wie erwartet durch die Ausläufer des Taifuns „Phanfone“ beeinträchtigt, schon der Start fand bei starkem Regen hinter dem Saftey-Car statt. Einige Streckenabschnitte auf dem 5,807 Kilometer langen Kurs standen unter Wasser. „Ich kann nichts sehen“, funkte Hamilton, der als Zweiter hinter seinem Teamkollegen Rosberg fuhr. Nach zwei Runden kam die Rote Flagge. Alle Autos wurden zurück in die Boxengasse geführt, wo auf eine Wetterbesserung gewartet wurde.

APA/EPA/Srdjan Suki
Das Safety-Car hatte in Suzuka einen arbeitsreichen Tag
Ab diesem Zeitpunkt stand aber fest, dass das Rennen zumindest mit halben Punkten gewertet würde. Nach 20-minütiger Unterbrechung begaben sich die Boliden neuerlich hinter dem Safety-Car auf die Strecke. Die Bedingungen waren besser, da der Regen eine Pause eingelegt hatte. Für Fernando Alonso war das egal. Beim Ferrari des Spaniers gingen unmittelbar nach dem Wiederbeginn alle Lichter aus, der zweite Ausfall in den letzten drei Rennen war besiegelt.
Hektische Phase nach Rennfreigabe
Die Fahrer wurden unruhig, unter anderem forderten Hamilton und Jean-Eric Vergne die Freigabe des Rennens, da ihrer Meinung nach die Sicht- und Streckenbedingungen akzeptabel waren. Sebastian Vettel war einer jener Piloten, die die Situation kritisch einschätzten. Trotzdem wurde der Grand Prix in der zehnten Runde freigegeben. Die Boliden bewegten sich wie auf rohen Eiern auf der Strecke. Während sich die Mercedes-Piloten absetzen konnten, beschwerte sich etwa der viertplatzierte Felipe Massa über die Sicht.
Zwischen den Runden zwölf und 14 wurde es hektisch in den Boxen. Nahezu alle Fahrer wechselten auf die Intermediates. Als Letzter nahm Hamilton den Reifenwechsel vor und reihte sich wieder hinter Rosberg ein. Gewinner der turbulenten Anfangsphase war Jenson Button. Der Brite ging als einziger Fahrer das Risiko ein, gleich nach Wiederbeginn an die Box zu kommen und verbesserte sich damit in weiterer Folge von Rang acht auf drei. Auch Vettel schob sich von Startplatz neun und nach einem Überholmanöver gegen Massa sogar auf Rang fünf vor.
Hamilton setzt sich an die Spitze
An der Spitze diktierten ganz klar Rosberg und Hamilton das Tempo. Nach der Hälfte des Rennens lag der Brite nicht einmal eine Sekunde hinter seinem Titelkonkurrenten und machte mit DRS ordentlich Druck. Dahinter absolvierte der Rest des Feldes sein eigenes Rennen, wobei Button mit knapp 20 Sekunden Rückstand auf Rosberg auf einem abgesicherten dritten Rang lag. Die Red-Bull-Piloten Vettel und Ricciardo waren auf den Plätzen vier und fünf unterwegs.
In der 29. Runde konnte Rosberg seinem Teamkollegen nicht länger Paroli bieten. Hamilton, der zuvor eine Schrecksekunde zu überstehen hatte und von der Strecke gerutscht war, nutzte den Überschuss an Geschwindigkeit und überholte am Ende der Zielgeraden Rosberg, der sich nicht sonderlich zur Wehr setzte. Hamilton blieb danach auf dem Gaspedal und fuhr innerhalb weniger Runden einen komfortablen Vorsprung heraus. Dahinter verlor Button nach einem Boxenstopp, bei dem das Lenkrad gewechselt werden musste, Rang drei an Vettel.
Rennen nach 44 Runden gewertet
Nach 41 absolvierten Runden (75 Prozent, Anm.) war klar, dass es volle Punkte geben würde. Damit blieb Malaysia 2009 der letzte Grand Prix, in dem es zum letzten und insgesamt sechsten Mal in der Formel-1-Geschichte halbe Zähler verteilt wurden. Ganz klar auf Siegeskurs war zu diesem Zeitpunkt Hamilton. Button konnte nach einem Fehler von Vettel Rang drei wieder zurückerobern. Auch Ricciardo überholte den Briten. Allerdings nahm in der Schlussphase noch einmal die Regenintensität zu. Einige Fahrer zogen die Heavy-Wet-Reifen auf.
Ein Unfall von Sauber-Pilot Sutil brachte neun Runden vor Schluss das Safety-Car mit etwas Verzögerung zum dritten Mal bei diesem Grand Prix auf die Strecke. Während dieser Zeitspanne rutschte Bianchi im vollen Tempo von der Piste und krachte in den für die Bergung von Sutils Auto bereitgestellten Bagger. Die Rennleitung entschied sich schließlich dafür, das Rennen abzubrechen und eine Wertung nach 44 von 53 Runden vorzunehmen.
Grand Prix von Japan
Endstand nach 44 Runden: |
1. |
Lewis Hamilton |
GBR |
Mercedes |
1:51,43,021 |
2. |
Nico Rosberg |
GER |
Mercedes |
+ 9,180 |
3. |
Sebastian Vettel |
GER |
Red Bull |
29,122 |
4. |
Daniel Ricciardo |
AUS |
Red Bull |
38,818 |
5. |
Jenson Button |
GBR |
McLaren |
1:07,550 |
6. |
Valtteri Bottas |
FIN |
Williams |
1:53,773 |
7. |
Felipe Massa |
BRA |
Williams |
1:55,126 |
8. |
Nico Hülkenberg |
GER |
Force India |
1:55,948 |
9. |
Jean-Eric Vergne |
FRA |
Toro Rosso |
2:07,638 |
10. |
Sergio Perez |
MEX |
Force India |
1 Runde |
11. |
Daniil Kvyat |
RUS |
Toro Rosso |
1 Runde |
12. |
Kimi Räikkönen |
FIN |
Ferrari |
1 Runde |
13. |
Esteban Gutierrez |
MEX |
Sauber |
1 Runde |
14. |
Kevin Magnussen |
DEN |
McLaren |
1 Runde |
15. |
Romain Grosjean |
FRA |
Lotus |
1 Runde |
16. |
Pastor Maldonando |
VEN |
Lotus |
1 Runde |
17. |
Marcus Ericsson |
SWE |
Caterham |
1 Runde |
18. |
Max Chilton |
GBR |
Marusia |
1 Runde |
19. |
Kamui Kobayashi |
JPN |
Caterham |
1 Runde |
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