Aufwärtstrend soll prolongiert werden
Nach ihrem Weltcup-Debüt im Dezember 2005 hat Eva-Maria Brem mehr als acht Jahre warten müssen, ehe sie wieder auf dem Stockerl stand. Im März 2014, und damit am Saisonende, erreichte die Tirolerin im Riesentorlauf mit den Rängen drei und vier in Aare sowie zwei in Lenzerheide die besten Karriereplatzierungen. Am Samstag (9.15 bzw. 12.45 Uhr live in ORF eins und im Livestream) in Sölden soll der Trend fortgesetzt werden.
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Dabei war Brem schon vor ein paar Jahren auf dem besten Weg zu einer Podestfahrerin, die Saison 2009/2010 hatte sie als zweitbeste Österreicherin an elfter Stelle der Disziplinenwertung beendet, vor ihr lag nur Kathrin Zettel (2.). Im April 2010 zog sie sich dann allerdings bei einem Sturz beim freien Skifahren im Alpbachtal einen Schien- und Wadenbeinbruch im linken Bein zu. Bereits im November in Aspen gab sie ihr Comeback (Ausfall). Da Zettel verletzungsbedingt fehlte, war Brem in der Weltrangliste die beste ÖSV-Läuferin, konnte dieser Rolle aber in der Folge nicht gerecht werden.
„Durchhalten hat sich gelohnt“
Brems Glanztaten im vergangenen Frühling kamen erst nach der verpassten Qualifikation für die Olympischen Spiele in Sotschi. Die rennfreie Zeit im Februar hatte sie ins Training investiert, die anschließenden Erfolge trieben ihr die Tränen in die Augen, denn das Durchhalten hatte sich doch noch gelohnt. „Ich habe das Gefühl, angekommen zu sein“, schrieb sie damals auf der Website für ihre Fans.
Dank einem „extrem guten“ Überseetraining hat Brem qualitativ wertvolle Skitage in den Beinen. „Ich habe drei Wochen super Winterschnee gehabt, jeden Tag Sonnenschein. Drei Tage vor dem Heimfliegen habe ich mal geträumt, dass es voll regnet und ich liegen bleiben darf. Aber nein, ich habe wieder aufstehen müssen, denn es hat wieder die Sonne geschienen“, erinnerte sich die 26-Jährige.
Für Sölden bestens gerüstet
Natürlich sei das Ziel, an die Frühjahrsleistungen anschließen zu können, doch müsse man abwarten. „Ich habe das Skifahren, das Gefühl für den Schwung mitnehmen können. Ich bin mit der Arbeit im Sommer zufrieden und glücklich. Es fühlt sich alles gut an. Aber im Grunde habe ich ehrlich keine Ahnung, was das bedeutet, was ich da gerade im Training fahre, weil ich nicht weiß, was die anderen Mädels machen“, sagte die Münsterin, die, so hört man, sich dort in sehr guter Form präsentierte.
Für Sölden ist sie gerüstet, allerdings setzt sie sich nicht unter Druck: „Wir haben ja alle neue Ski, es dauert, bis man für jeden Untergrund alles probiert hat und das Setup parat hat. Deswegen passiert das halt oft in Sölden, dass es bei einem schon funktioniert und bei einem nicht. Deswegen sage ich auch, ich bin mit meinem Skifahren sehr zufrieden, aber ich weiß, dass in Sölden so viel schiefgehen kann. Ich weiß auch nicht, was die anderen fahren, und werde mich nicht stressen.“ Ihre beste Platzierung auf dem Rettenbachferner war ein 14. Platz 2009, im Vorjahr war sie 17.
Trainingsumstellung zeigt Wirkung
Zum zweiten Mal hat Brem nun die Saisonvorbereitung mit Kraft-und Konditionstrainer Gerhard Außerlechner absolviert. „Wir haben vor dem letzten Winter umgestellt und das heuer so beibehalten. Das funktioniert extrem gut, ich fühle extrem wohl mit dem Training. Ich fühle mich so fit wie noch nie.“ Im vergangenen Winter habe sich gezeigt, dass es der richtige Weg sei, den sie nun weitergehen will. „Mir kommt vor, das Ganze fängt jetzt richtig zu greifen, zu wirken an.“
Nach einem langen Urlaub im Frühling hat sie sich im Sommer ein paar Mal drei, vier Tage Auszeit genommen. „Ich bin 26. Ich weiß auch, was gut für mich ist, was ich brauche und was ich nicht brauche. Wo ich das Gefühl habe, das bringt mich nicht weiter, mit dem habe ich mich nicht beschäftigt“, so Brem.
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