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Doppelte Freude im Hause Marquez

Marc Marquez steht bereits seit Mitte Oktober als jüngster MotoGP-Doppelweltmeister fest. Seit Sonntag hat der 21-Jährige noch einen Titelträger in der Familie: Sein drei Jahre jüngerer Bruder Alex eroberte beim Grand Prix von Valencia die WM-Krone in der Moto3-Klasse.

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Zwei Brüder im selben Jahr als Weltmeister hat es in der Geschichte der Motorrad-WM noch nie zuvor gegeben. Schon im Juni hatten die beiden Katalanen aufgezeigt, als sie als erstes Brüderpaar bei ihrem Heimrennen in Barcelona Siege in ihren Kategorien feiern konnten.

Jubel von Alex und Marc Marquez

APA/EPA/Kai Försterling

Alex (l.) und Marc Marquez feiern ihren historischen Coup

Auch 13 Saisonsiege gab es noch nie

Marc Marquez schrieb im letzten Saisonrennen aber auch selbst Geschichte. Der Honda-Pilot feierte seinen 13. Saisonerfolg. Das ist Rekord in der Königsklasse MotoGP, bisher hatte er sich die Bestmarke mit Mick Doohan geteilt, der 1997 zwölfmal erfolgreich gewesen war.

Marquez führte in Valencia von der elften Runde an und hatte am Ende 3,516 Sekunden Vorsprung auf den neunfachen Champion Valentino Rossi, der von der Poleposition aus gestartet war. Der Italiener sicherte sich den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft hinter Marquez und vor Jorge Lorenzo, der das Rennen nach falscher Reifenwahl aufgab. In der Erwartung von Regen entschloss sich der Spanier, einen neuen Satz aufzuziehen, schließlich fielen aber nur ein paar wenige Tropfen.

Marc Marquez

APA/AP/Alberto Saiz

Nur Rossi konnte halbwegs mit Marc Marquez (vorne) mithalten

„Ich bin sehr zufrieden, so wie die Sache gelaufen ist, fast noch mehr als beim WM-Sieg in Japan. Das war das Tüpfelchen auf dem I“, sagte der neue und alte Weltmeister. „Das war ein tolles Jahr für meine Familie. Während des Rennens musste ich manchmal an meinen Bruder denken, der mir viel Glück gewünscht hatte. Es war schwierig, sich zu konzentrieren, aber am Ende ist alles gut gelaufen“, so Marquez.

Am Ende zwei Punkte Unterschied

Seinem Bruder Alex, der heuer drei Rennen gewann, genügte davor ein dritter Rang, um Valencia-Sieger Jack Miller (AUS/KTM) im Gesamtklassement knapp, aber doch auf Distanz zu halten. „Ich musste mit allen Waffen kämpfen, um es zu schaffen“, zollte Alex Marquez seinem am Ende um zwei Punkte geschlagenen Rivalen Respekt.

Mit seinem Erfolg trat er auch direkt in die Fußstapfen seines älteren Bruders, der sich 2010 mit 17 Jahren den Titel bei den 125ern geholt hatte und vor dem erfolgreichen Umstieg in die Königsklasse 2012 Moto2-Weltmeister geworden war.

Leader Rabat geht das Benzin aus

Den Tagessieg in der Moto2-Klasse holte sich der Schweizer Suter-Pilot Thomas Lüthi, der Esteve Rabat (ESP/Kalex) auf der Zielgeraden noch abfing, weil dem Weltmeister das Benzin ausging. „Ich bin oft nicht auf der Ideallinie gefahren, habe daher mehr Meter zurückgelegt. Mein Fehler“, sagte Rabat danach.

Grand Prix von Valencia

MotoGP (30 Runden = 120,2 km):
1. Marc Marquez ESP Honda 46:39,672
2. Valentino Rossi ITA Yamaha + 3,516
3. Dani Pedrosa ESP Honda 14,040
4. Andrea Dovizioso ITA Ducati 16,705
5. Cal Crutchlow GBR Ducati 16,773
6. Pol Espargaro ESP Yamaha 37,884
7. Aleix Espargaro ESP Yamaha 38,168
8. Stefan Bradl GER Honda 41,803
9. Michele Pirro ITA Ducati 45,710
10. Scott Redding GBR Honda 51,191
Moto3 (24 Runden = 96,1 km):
1. Jack Miller AUS KTM 40:10,983
2. Isaac Vinales ESP KTN + 0,155
3. Alex Marquez ESP Honda 0,955
4. Danny Kent GBR Husqvarna 1,752
5. Alex Rins ESP Honda 2,251
6. Efren Vazquez ESP Honda 2,508
7. Niccolo Antonelli ITA KTM 3,620
8. Miguel Oliveira POR Mahindra 4,218
9. Brad Binder RSA Mahindra 4,248
10. Karel Hanika CZE KTM 4,363
Moto2 (27 Runden = 108,1 km):
1. Thomas Lüthi SUI Suter 43:08,366
2. Esteve Rabat ESP Kalex + 0,133
3. Johann Zarco FRA Caterham 10,728
4. Luis Salom ESP Kalex 13,014
5. Julian Simon ESP Kalex 13,689
6. Dominique Aegerter SUI Suter 14,708
7. Sam Lowes GBR Speed Up 18,825
8. Marcel Schrötter GER Tech 3 30,185
9. Anthony West AUS Speed Up 30,227
10. Lorenzo Baldassarri ITA Suter 30,604

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