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Mayer mit viertschnellster Zeit

Kjetil Jansrud bleibt der dominierende Fahrer im Abfahrtsrennsport. Der Norweger, der in Lake Louise das einzige Training, die Abfahrt und den Super-G gewonnen hatte, war am Dienstag auch im ersten Training für die schwere Abfahrt in Beaver Creek gleich wieder Schnellster.

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Mit 1:40,06 min. kratzte Jansrud zudem am Streckenrekord. Bester Österreicher war Olympiasieger Matthias Mayer auf Platz vier. In Abwesenheit des verletzten Aksel Lund Svindal ist damit im WM-Winter weiter ein Norweger tonangebend in den Speed-Bewerben. Der Super-G-Olympiasieger kam bei strahlendem Sonnenschein und perfekter Piste dem elf Jahre alten Streckenrekord von Daron Rahlves (1:39,59) schon beim ersten Abtasten mit der spektakulären Raubvogelpiste sehr nahe. „Ich wollte unbedingt schon am Saisonbeginn schnell sein“, erklärte Jansrud seine aktuelle Dominanz. „Und ich bin gerne in der Position des Gejagten.“

Matthias Mayer im Training

GEPA/Andreas Pranter

Matthias Mayer kam 86/100 nach Jansrud ins Ziel

Perfekte Bedingungen

Ein Grund für die Fabelzeit Jansruds waren die perfekten äußeren Bedingungen. Der andere und bedeutendere war der, dass man diesen Winter die Abfahrten wieder schneller setzt und die Sprünge wieder weiter gehen lässt - ein Schritt, der von fast allen Fahrern begrüßt wird.

Mayer, der nach seinem schweren Trainingssturz im Oktober viel Training verpasst hat, verlor beim ersten Abtasten auf der steilen „Achterbahn“ in Colorado 0,86 Sekunden auf Jansrud. Auch der Supertechniker aus Kärnten hat mit der Rückbesinnung zum Abfahrtsspektakel kein Problem. Schnellster Österreicher zu sein, sei okay. „Natürlich schau’ ich, wo die Teamkollegen sind, denn das ist ein guter Vergleich. Aber insgesamt will ich so weit vorne wie möglich sein.“

In Beaver Creek fehlt Mayer noch ein Podestplatz. „Das ist deshalb hier auch mein großes Ziel.“ Allerdings: „So wie Jansrud derzeit Ski fährt, dreht sich auch hier alles um ihn.“ Nicht zufrieden war Hannes Reichelt: „Ich muss im zweiten Training noch ordentlich zulegen“, ärgerte er sich über 3,35 Sekunden Rückstand und Platz 56 unmittelbar vor US-Star Ted Ligety, der nach seinem Handbruch diese Woche zurückkehrt. Der Salzburger war einer von nicht weniger als 21 Fahrern, die ein Tor ausließen. Auch seine Teamkollegen Otmar Striedinger und Florian Scheiber zählten zu diesem Kreis.

Ted Ligety

APA/AP/John Locher

Ted Ligety wagte sich mit einem gebrochenen Handgelenk auf die Piste

„Es geht brutal dahin“

Noch weiter hinten landete Klaus Kröll. Auch dem Steirer taugt die neue Linie in der Abfahrt. "Das ist extrem positiv. „Ich hab’ das immer kurvigere ja ohnehin stets kritisiert“, sagte Kröll und gestand: „Heute bin ich aber noch viel zu viel in der Gegend herumgefahren.“

Ganz offensichtlich gingen viele Fahrer aufgrund des schneller gesetzten Kurses mit noch mehr Respekt als üblich an den Start der „Birds of Prey“, auf der in zwei Monaten auch um WM-Medaillen gefahren wird. Selbst mächtige Sprünge wie der Golden Eagle gingen vorerst aber problemlos. „Wildsau“ Max Franz gestand nach Platz 23 und zwei Sekunden Rückstand: „Es geht brutal schnell dahin, weil es im Steilhang etwas offener gesetzt ist. Die Sprünge waren weit, aber nicht tragisch.“

Unter dem neuen Chefrenndirektor Markus Waldner und Abfahrtskurssetzer Hannes Trinkl sollen die Abfahrten wieder schneller und spektakulärer werden. „Zuletzt hat ja schon jeder geglaubt, er kann auf der Abfahrt mitfahren“, fordert etwa Ex-Weltmeister Trinkl wieder verstärkt Elemente wie Mut.

Dritter Trainingslauf gestrichen

Das zweite und letzte Training für die Herren-Weltcup-Abfahrt in Beaver Creek wird aufgrund der aktuellen Wetterentwicklung am Mittwoch über die Bühne gehen. In Colorado standen zwar insgesamt drei Trainings auf dem Programm, die Organisatoren und der Internationale Skiverband (FIS) wollen es aber bei zwei belassen. Damit wird am Mittwoch auch die ÖSV-interne Qualifikation um den letzten Startplatz für die Abfahrt am Freitag stattfinden.

Erstes Training am Dienstag:
1. Kjetil Jansrud NOR 1:40,06
2. Patrick Küng SUI 1:40,33
3. Peter Fill ITA 1:40,79
4. Matthias Mayer AUT 1:40,92
5. Johan Clarey FRA 1:41,05
. Steven Nyman USA 1:41,05
7. Didier Defago SUI 1:41,08
8. Guillermo Fayed FRA 1:41,24
9. Maxence Muzaton FRA 1:41,34
10. Jared Goldberg USA 1:41,65
11. Marc Berthod SUI 1:41,66
12. Christof Innerhofer ITA 1:41,70
13. Matteo Marsaglia ITA 1:41,72
14. Georg Streitberger AUT 1:41,86
. Andrej Sporn SLO 1:41,86
16. Jan Hudec CAN 1:41,91
17. Brice Roger FRA 1:41,95
18. Natko Zrncic-Dim CRO 1:41,99
19. Werner Heel ITA 1:42,06
20. Florian Scheiber AUT 1:42,07
23. Max Franz AUT 1:42,15
30. Otmar Striedinger AUT 1:42,52
35. Romed Baumann AUT 1:42,70
56. Hannes Reichelt AUT 1:43,41
61. Joachim Puchner AUT 1:43,89
63. Klaus Kröll AUT 1:44,08
64. Markus Dürager AUT 1:44,16
66. Patrick Schweiger AUT 1:44,46

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