„Da ist Attacke angesagt“
ÖSV-Herren-Chef Andreas Puelacher hat sich nach dem ersten Abfahrtstraining in Beaver Creek kritisch gegeben. „Ich bin nicht ganz zufrieden, es war zu wenig Engagement da“, sagte Puelacher nach dem ersten Abtasten auf der spektakulären „Raubvogel“-Piste, bei dem aus seinem Team nur Matthias Mayer als Vierter in die Top Zwölf gekommen war.
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Dass der neue sportliche Leiter der ÖSV-Herren seinen Abfahrern Dampf macht, hat mehrere Gründe. Das Team des ebenfalls neuen Gruppentrainers Florian Winkler hat im Sommer und Herbst wetterbedingt nicht wie gewünscht trainieren können. Die erste Weltcup-Abfahrt vergangenen Samstag in Lake Louise ging prompt in die Hose.
Schlechte Stimmung kam deshalb in Colorado aber nicht auf. „Die Jungs haben mich beruhigt und beteuert, alles im Griff zu haben“, sagte Puelacher lachend. Um gleich wieder ernster zu fordern: „Wir wollen endlich wissen, wo wir stehen. Da ist Attacke angesagt.“
„Qualitäten, die nur wenige haben“
Wirklich zufrieden war Puelacher zunächst nur mit Mayer. Zwar gehört das derzeitige Momentum im Speed dem Norweger Kjetil Jansrud. „Aber auch Mayer hat in meinen Augen Qualitäten, die nur wenige haben. Topleute wie er oder Jansrud brauchen nicht so viel Training wie andere“, sagte Puelacher über den Olympiasieger aus Kärnten, der trotz Verletzung und mehrwöchiger Pause auf Anhieb wieder schnellster ÖSV-Fahrer war.

APA/EPA/George Frey
Bei Mayer passt der Schwung derzeit besonders gut
Der Herren-Chef ist überzeugt, mit Mayer neben Marcel Hirscher einen weiteren Ausnahmefahrer in seiner Mannschaft zu haben. „Matthias ist inzwischen im Super-G und im Riesentorlauf in einer Topliga. Einer Liga, die sich auch von den guten Skifahrern abhebt. Er gehört zu jenen Siegläufern, die irgendwann auch eine Serie starten können.“ Laut Puelacher ist Mayer vor allem im Kopf sehr stark und hat einen ausgereiften Plan. „Skifahrerisch hat er sich zudem in den letzten Jahren brutal entwickelt. Er hat das Gefühl für den Schnee und die Ski und viel Mut.“
Puelacher hätte sich wegen des Trainingsrückstands seiner Fahrer drei Testläufe gewünscht, was aber abgelehnt wurde: „Es ist schade, bei Topbedingungen nur zweimal zu fahren, wenn wir doch in Kanada nur ein halbes Training gehabt haben.“
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