Karriereende noch nicht in Sicht
Christoph Bieler war schon bei der Bronzemedaille im olympischen Team-Bewerb 2002 in Salt Lake City mit von der Partie. Zwölf Jahre später gehört der 37-Jährige noch immer zu den heißesten Eisen auf österreichische Spitzenplätze in der Nordischen Kombination. Mit Platz sieben und im Verbund mit Youngster Bernhard Flaschberger als Fünfter im Team-Sprint zeigte er beim Saisonstart in Ruka auf.
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„Ich bin überzeugt davon, dass ich nach wie vor auf das Podest kommen kann. Das ist auch der Grund, warum ich noch dabei bin und noch eine Riesengaudi daran habe und mich ins Zeug lege“, sagte Bieler vor der zweiten Weltcup-Station im norwegischen Lillehammer. Es mache ihn stolz, dass er in seinem Alter noch vorne mitmischen könne. Seinen bisher letzten Sieg feierte er im Februar 2013, bereits damals als ältester Gewinner in der Weltcup-Geschichte der Kombination.
Noch keine Lust auf Ruhestand
Anders als der gleichaltrige Mario Stecher, der nach zahlreichen Verletzungen vorerst im Weltcup zuschauen muss, sei er komplett beschwerdefrei. „Ich habe gesunde Knie, kein Kreuzweh. Ich kann im Sommer nach wie vor die Berge rauf und runter laufen wie ein Junger. Was ein Stecher leider nicht mehr kann. Ich habe keine Einschränkungen im Training, was natürlich ein Vorteil für mich im Skispringen ist“, sagte Bieler im Gespräch mit der APA. In der Vorwoche überzeugte er in seiner Spezialdisziplin als Zwischenführender nach dem Springen.

GEPA/Daniel Goetzhaber
Bieler jagt auch in der kommenden Saison über Schanzen und Loipen
Ob die laufende WM-Saison seine letzte ist, lässt er offen. „Es könnte so sein. Das Feuer muss nach der Saison noch brennen“, erklärte Bieler, der sich aber sogar vorstellen kann, auch mit 40 noch dabei zu sein. „Warum nicht, das sind noch drei Jahre, es gibt gute Beispiele im Skispringen mit Kasai und im Biathlon mit Björndalen. Warum soll es nicht auch einen Kombinierer geben, der 40 und erfolgreich ist. Ich habe davor keine Angst und fühle mich nicht so alt, wie ich bin“, sagte Bieler.
Mit den Trainingsintensitäten der Jungen im Langlauf könne er freilich nicht mehr ganz mithalten. Außerdem habe er es im Laufe seiner Karriere in der Loipe auch schon übertrieben, was dann zu einem länger anhaltenden Leistungseinbruch geführt habe. „Das perfekte Training besteht nach wie vor aus Belastung und Regeneration“, meint der Familienvater. Um Erfolg zu haben, müsse man aber natürlich an seine Grenzen gehen, mit der Einschränkung, den Grat nicht zu überschreiten. „Ich habe aber trotzdem versucht, mich durch Umfänge und Intensitäten in einem kleinen Bereich zu steigern, mit dem Hintertürchen, dass es nicht zu viel sein soll.“
Auch Grubers Mischung passt
Noch deutlich besser als Bieler war beim Auftakt in Finnland Bernhard Gruber als Zweiter hinter dem Deutschen Johannes Rydzek. Der Salzburger scheint nach einer durchwachsenen Olympiasaison wieder in Topform zu sein. „Ich habe die gewisse Mischung aus Grundlage und intensiven Einheiten gefunden, das funktioniert sehr gut, damit werde ich jetzt weiterfahren.“ Die ersten zwei Gelegenheiten dazu hat er am Wochenende in Lillehammer.
Neben den beiden Routiniers überzeugten zum Auftakt auch die Nachwuchshoffnungen Philipp Orter (9.) und Flaschberger (14.). Nicht nach Wunsch lief es hingegen für den erfahrenen Wilhelm Denifl (41.). Der nicht nominierte Stecher erhält erst auf der übernächsten Station in der Ramsau die Chance, sich im Weltcup zu beweisen.
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