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Brasilien Schwimmnation Nummer eins
Die Brasilianer sind gut eineinhalb Jahre vor den Olympischen Heimspielen in Rio de Janeiro in ausgezeichneter Form. Kraul-Star Cesar Cielo Filho entschied die „Königsdisziplin“ 100 m Kraul in einem packenden Duell in 45,71 Sekunden sechs Hundertstelsekunden vor Frankreichs Star Florent Manaudou für sich, seine Landsfrau Etiene Medeiros siegte über 50 m Rücken. In 25,67 entriss sie der Kroatin Sanja Jovanovic sogar deren fünf Jahre alten Weltrekord (25,70).
Zum Abräumer avancierte aber Felipe Franca. Der Brust-Spezialist gewann nach dem 100- auch den 50-m-Titel (25,63). In der letzten Herren-WM-Entscheidung holte Franca mit Guilherme Guido, Marcos Marcedo und Cielo Filho in 3:21,14 Minuten auch den Sieg im dritten Lagen-Endlauf, womit er in Katar fünf Goldmedaillen erobert hat.
Le Clos räumt ab, Lochte bleibt ohne Einzel-Gold
Individuell wertvoller ist aber wohl die Bilanz von Le Clos. Nur die Ungarin Katinka Hosszu und die Spanierin Mireia Belmonte holten wie der Südafrikaner vier Einzeltitel. Le Clos’ Zeit von 1:48,61 Minuten über 200 m Delfin bedeuteten für ihn den totalen Triumph auf den Delfin-Strecken. Zudem hatte er über 200 m Kraul gesiegt.

GEPA/Philipp Brem
Chad le Clos kürte sich zum vierfachen Weltmeister von Doha
Der Deutsche Markus Deibler gewann die 100 m Lagen mit dem Weltrekord von 50,66 Sekunden. US-Star Ryan Lochte wurde Dritter und ließ ebenso seine früheren Finisher-Qualitäten vermissen wie davor bei Platz zwei über 200 m Rücken. Während da Platz eins in 1:47,38 Minuten an den Polen Radoslaw Kawecki ging, blieb Lochte trotz acht Medaillengewinnen ohne Einzel-Gold. Eine Verbesserung des Europarekords von 2006 über 1.500 m Kraul gab es in 14:16,10 Minuten durch den Italiener Gregorio Paltrinieri.
Sjöström knackt zwei Weltrekorde
Bei den Damen stellte am Sonntag Sjöström alles in den Schatten. Zunächst blieb die Skandinavierin in 54,61 als erste Frau über 100 m Delfin unter 55 Sekunden, gut eine Stunde später über 200 m Kraul in 1:50,78 als Erste unter 1:51 Minuten. Die bisherigen Topmarken auf diesen Strecken hatten wie viele der in Doha ausgelöschten aus 2009 bzw. dem letzten Jahr der Ganzkörperanzug-Ära gestammt.
Die Niederländerin Ranomi Kromowidjojo war im Kraulsprint in 23,32 Sekunden nahe am Weltrekord, legte aber über 4 x 50 m Kraul mit Inge Dekker, Femke Heemskerk und Maud van der Meer mit dem Weltrekord von 1:34,24 Minuten nach. Über 200 m Brust gewann die Japanerin Kanako Watanabe in 2:16,92, über 4 x 100 m Lagen Dänemark mit Mie Nielsen, Rikke Möller Pedersen, Jeanette Ottesen und Pernilla Blume in der Europarekordzeit von 3.48,86.
Kein OSV-Finalplatz am Schlusstag
Für Österreich gab es am WM-Schlusstag erwartungsgemäß kein Topresultat mehr. Lisa Zaiser belegte über 200 m Kraul Rang 27, Claudia Hufnagl landete mit einer neuen persönlichen Bestzeit auf Platz 31. Über 1.500 m Kraul kam Felix Auböck auf den 30. Endrang.
Hufnagl schlug nach 1:58,97 Minuten an und unterbot ihre persönliche Bestzeit damit um fast zwei Sekunden. Nur 1,19 Sekunden lag die 18-Jährige hinter OSV-Hoffnungsträgerin Zaiser, die in 1:57,78 zwar fast vier Sekunden schneller war als bei den Staatsmeisterschaften vor zwei Wochen in Wien, aber klar über ihrer Bestmarke von 1:54,44 blieb. Diese Zeit, die Zaiser beim Weltcup-Meeting in Dubai Ende August aufgestellt hatte, hätte in Doha zur Finalteilnahme gereicht.
Als letzter OSV-Athlet war schließlich Auböck im Einsatz. Der in Berlin für den SG Neukölln startende Niederösterreicher verpasste in 15:10,25 Minuten seine persönliche Bestzeit um fast 15 Sekunden.