Mit 45 Jahren verstorben
Tito Vilanova, der ehemalige Trainer des FC Barcelona, hat am 25. April im Alter von nur 45 Jahren seinen langjährigen Kampf gegen den Krebs verloren. Der Spanier hatte an der Seite von Trainer Josep Guardiola Barca zur erfolgreichsten Ära der Clubgeschichte gecoacht und den siegreichen Weg auch nach Guardiolas Abgang fortgeführt. Bereits am 1. Februar hatte Spanien den Tod der Trainerlegende Luis Aragones betrauert.
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Bei Vilanova war Ende 2011 ein Krebsleiden an der Ohrspeicheldrüse ausgebrochen. In der Folge musste er mehrmals operiert werden. Am 24. April wurde der Katalane in ernstem Zustand in ein Spital eingeliefert und musste sich einer Notoperation unterziehen. Aber die Ärzte konnten das Leben des 45-Jährigen nicht mehr retten. „Tito in alle Ewigkeit“, titelte Barca auf seiner Website. „Der Club möchte der Familie aus tiefstem Herzen sein Beileid ausdrücken.“

Reuters/Albert Gea
Die Barcelona-Fans gedachten mit einem Riesentransparent des Verstorbenen
Erfolgreiche Ära
Vilanova war während der erfolgreichsten Zeit Barcelonas Assistent von Guardiola und gewann mit den Katalanen zwischen 2009 und 2011 dreimal die spanische Meisterschaft und zweimal die Champions League. „Das Duo Guardiola - Vilanova wird unvergessen bleiben“, schrieb die Zeitung „El Pais“ (Onlineausgabe). Vor der Saison 2012/13 übernahm der Spanier nach dem Abgang Guardiolas den Posten als Cheftrainer. Unter Vilanova gewann Barcelona 18 seiner ersten 19 Spiele und erzielte damit einen neuen Rekord in der Primera Division.
Im Dezember 2012 wurde bei Vilanova erneut Krebs diagnostiziert. Sein Assistent Jordi Roura übernahm während der Behandlungen des Cheftrainers dessen Agenden. Vilanova durfte mit Barcelona 2013 noch einmal den Meistertitel feiern, zog sich aber danach aufgrund seiner Erkrankung endgültig von seinem Amt zurück.
Am Tag nach dem Bekanntwerden seines Todes, standen bis knapp vor Mitternacht rund 21.000 Menschen vor einem im Camp-Nou-Stadion errichteten Altar Schlange, um Vilanova die letzte Ehre zu erweisen. 100 Rosen symbolisierten vor dem Altar die Rekordpunktezahl der Saison 2012/13. Vilanova wurde zur gleichen Zeit im kleinen Kreis in Peralada in der Nähe seines Geburtsortes Bellcaire d’Emporda eingeäschert und bestattet.
Fußballwelt bekundet Beileid
Auch die internationale Fußballszene bekundete ihr Beileid für die Familie des verstorbenen Trainers. „Tito Vilanovas Tod ist ein trauriger Tag für den Fußball, Barcelona und vor allem für seine Familie und Freunde“, so Chelsea-Trainer Jose Mourinho, als Coach von Real Madrid Konkurrent Vilanovas, via den Kurzmitteilungsdienst Twitter. Der Portugiese richtete auch im Namen von Chelsea sein Beileid an die Familie des Verstorbenen aus.
Auch Juventus-Coach Antonio Conte äußerte seine Bestürzung über den Tod seines Trainerkollegen. „Ich bin traurig über den Tod von Tito Villanova. Er war ein großer Kämpfer auf und abseits des Platzes. Wir werden ihn vermissen“, sagte der Italiener über den Spanier, der als Jugendtrainer bei Barcelona auch für die Entwicklung der späteren Superstars Lionel Messi, Gerard Pique und Cesc Fabregas verantwortlich war.
„Tito war der Erste, der Vertrauen in mich gesetzt hat“, so Messi via Twitter, „ich war ein Wechselspieler, und er hat mich in der U16 eingesetzt.“ Für UEFA-Präsident Michel Platini war Vilanova „ein großer Mensch und ein fantastischer Trainer, der für seine Arbeit beim FC Barcelona ewig in Erinnerung bleiben wird“. Ihre Erschütterung verkündeten auch Vertreter anderer Sportbereiche, wie etwa Alberto Contador: „Verdammte Krankheit“, twitterte der spanische Radstar.
Erfolgscoach Aragones mit 75 Jahren gestorben
Bereits am 1. Februar war Luis Aragones im Alter von 75 Jahren gestorben. Seine Trainerkarriere hatte Aragones erst im Dezember davor offiziell beendet. Davor hatte er Spanien bei der Euro 2008 in Österreich und der Schweiz zum ersten großen Titel seit der EM 1964 geführt.
Aragones fungierte von 2004 bis 2008 als Teamchef. Sein Vertrag war nach dem EM-Titel nicht verlängert worden, obwohl Aragones laut eigenen Angaben gerne geblieben wäre. Der Erfolgstrainer wird in Spanien noch immer als „Vater von La Roja“ gefeiert.
Vor dem Nationalteam hatte der aus dem Madrider Stadtteil Hortaleza stammende Trainer acht Clubmannschaften trainiert, darunter Atletico, den FC Barcelona, Valencia und den FC Sevilla. Atletico führte er 1977 zum Meistertitel. Nach seiner Trennung vom spanischen Verband heuerte Aragones 2008 bei Fenerbahce Istanbul an, wurde dort aber vorzeitig entlassen. Mehr als 50 Jahre war Aragones im Fußball tätig. Als Spieler wurde der torgefährliche Stürmer mit Atletico dreimal Meister.
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