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Wut über Meyiwas Tod in Südafrika

Der gewaltsame Tod von Südafrikas Fußball-Nationaltorwart Senzo Meyiwa am 26. Oktober hat weit über die Sportwelt hinaus für Trauer und Bestürzung beim Gastgeber der WM 2010 gesorgt. Ein Raubüberfall, bei dem nur ein Mobiltelefon erbeutet wurde, kostete den 27-jährigen Kapitän der „Bafana Bafana“ das Leben.

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„Man kann den Schock der Nation über diesen Verlust kaum in Worte fassen“, sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma. Nationaltrainer Ephraim Mashaba wischte sich Tränen aus dem Gesicht, als er über seinen getöteten Kapitän sprach. „Ich habe ihn nie traurig oder wütend gesehen. Wir werden ihn sehr vermissen“, meinte der schockierte Coach. „Wie kann man jemanden für ein Handy umbringen?“, fragte Teamkollege Tsepo Masilela fassungslos via Twitter. FIFA-Präsident Joseph Blatter bezeichnete Meyiwas Tod als „sinnlosen, tragischen Verlust“.

Archivbild des südafrikanischen Teamgolies Senzo Meyiwa

APA/EPA/Barry Aldworth

Meyiwa bei einem seiner letzten Einsätze für Südafrikas Nationalteam

Der 27-Jährige Meyiwa von den Orlando Pirates wurde während eines Besuchs bei Freunden in deren Haus im Township Vosloorus nahe Johannesburg erschossen. Zwei Männer seien in das Haus eingedrungen, ein weiterer habe vor der Tür gewartet. Meyiwa sei während des Überfalls in die Brust geschossen worden, als er sich schützend vor seine Freundin Kelly Khumalo stellte. Sie war mit einer Pistole bedroht worden. Die drei Angreifer erbeuteten ein Handy und flohen laut Polizei zu Fuß. Der 27-jährige Meyiwa wurde bei der Ankunft im Krankenhaus für tot erklärt.

Eine Woche nach dem Mord nahmen Zehntausende Abschied von dem Fußballer. Mehr als 20.000 Menschen kamen zur Trauerfeier in einem Fußballstadion in Durban. Zahlreiche Fans erschienen in Trikots von Meyiwas Verein, den Orlando Pirates. Andere trugen T-Shirts mit seinem Foto.

„Ein tragischer Verlust“

„Das ist ein tragischer Verlust - für Senzos Familie, die Orlando Pirates und die Nation“, erklärte Vereinschef Irvin Khoza zum Tod des 27-Jährigen. Für Orlando war er zuletzt am Tag vor seinem gewaltsamen Tod beim 4:1 über Ajax Kapstadt zwischen den Pfosten gestanden. Der Club hat unterdessen beschlossen, nie wieder ein Trikot mit der Nummer „1“ zu vergeben. Das Trikot des Tormanns werde zur ewigen Erinnerung und Ehrung aufbewahrt, erklärte Khoza.

Jeff Radebe, Minister im Präsidialamt, nannte Meyiwa einen „Helden“, der „weit über die Grenzen des afrikanischen Kontinents hinaus bekannt war“. Danny Jordaan, der Präsident des südafrikanischen Fußballverbandes, beschrieb den 27-Jährigen als Spieler, der „im Einklang mit sich selbst“ war. Sein Leben sei ihm „auf die grausamste und brutalste Weise“ genommen worden.

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