Tournee-Sieger Diethart unter Druck
In Engelberg steigt Wochenende die Generalprobe für die Vierschanzentournee. Bei den letzten beiden Springen vor der Traditionsveranstaltung setzt Chefcoach Heinz Kuttin am Samstag (14.15 Uhr) und Sonntag (14.15 Uhr, jeweils live in ORF eins) wieder auf das komplette ÖSV-Springerteam. Auch Thomas Diethart und Wolfgang Loitzl sind nach der verordneten Pause wieder dabei.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Bei der Tournee kann Kuttin sogar auf einen zusätzlichen Mann zurückgreifen: Manuel Fettner hat im Kontinentalcup den siebenten Startplatz ersprungen. Ebenfalls fix sind Gregor Schlierenzauer, Stefan Kraft und Michael Hayböck, die nach starken Leistungen in Russland mit viel Selbstvertrauen in die Schweiz gekommen sind, sowie Andreas Kofler.
„Es geht um die Tournee“
Als Alternative für krisengeschüttelten Diethart und Loitzl stünde Manuel Poppinger bereit. Auf Spekulationen, ob Titelverteidiger Diethart oder der ehemalige Sieger Loitzl um die Tournee-Teilnahme bangen muss, wollte sich Kuttin aber nicht einlassen. Zuerst gelte es Engelberg abzuwarten. Die Wettkampfpause für das Duo bezeichnete Kuttin als absolut notwendig. „Es geht um die Tournee“, stellte er klar.

GEPA/Markus Oberlaender
Für Chefcoach Kuttin geht es um eine Bestandsaufnahme für die Tournee
Diethart absolvierte zuletzt nach zusätzlichen Trainingstagen in Lillehammer zu Wochenbeginn in der Ramsau einige Sprünge. Loitzl versuchte, sich mit Individualtraining besser in Form zu bringen. Kuttin hofft, dass sich die Zuschatzschichten bezahlt machen. „Das Feedback war sehr gut, es geht absolut in eine positive Richtung“, sagte er im Gespräch mit der APA zuversichtlich.
Auftaktpleite als Schuss vor den Bug
Mit dem Rest seiner Mannschaft kann Kuttin dagegen sehr zufrieden sein. Die Pleite beim Team-Bewerb zum Auftakt habe alle wachgerüttelt, mittlerweile herrsche eine Aufbruchsstimmung, die sich durch die guten Ergebnisse in Russland noch verstärkt habe, führte der Trainer aus. Sein Teamleader Schlierenzauer habe nach dem durchwachsenen Start Geduld bewiesen und zeige bereits wieder gute, teilweise auch schon sehr gute Sprünge. „Er ist ruhig geblieben. Seine Routine spielt er da sehr gut aus“, meinte Kuttin über den in Nischni Tagil zweit- und viertplatzierten Weltcup-Rekordmann.

GEPA/Markus Oberlaender
Schlierenzauer ist nach seinem durchwachsenen Saisonstart wieder voll da
Schlierenzauer will seinen Trend bis zum ersten Saisonhöhepunkt natürlich fortsetzen. „Die Sprünge werden besser, das Selbstvertrauen steigt“, stellte der Tiroler zufrieden fest. Die mühsame Reise nach Russland habe sich ausgezahlt, betonte Schlierenzauer. Deutlich kürzer war seine Anreise nach Engelberg, wo er schon viermal gewonnen hat, zuletzt vor seinem zweiten Tournee-Sieg 2012. Zufreiden beurteilte Kuttin auch die konstant starken Auftritte von Hayböck und Kraft, die schon jeweils zwei Podestplätze geholt haben. „Der erste Sieg wird sicher irgendwann passieren“, ist er überzeugt.
ÖSV-Sextett am Samstag komplett dabei
Zumindest im Samstag-Springen in Engelberg sind alle sechs ÖSV-Adler dabei. Kofler schnitt am Freitag in der Qualifikation mit einem 130,0-m-Sprung als Fünfter am besten ab. Diethart (127,0) kam auf Rang 18, Loitzl (128,0) belegte Platz 27. Sieger der Qualifikation wurde der Slowene Jernej Damjan (132,5).
Aufgrund ihrer Top-Ten-Platzierung im Weltcup fix qualifiziert waren vom ÖSV-Sextett Hayböck als Vierter, Schlierenzauer als Fünfter und Kraft als Achter. Hayböck und Kraft leisteten sich den Luxus, die Quali-Session auszulassen. Schlierenzauer sprang mit 131,5 m von den Vorqualifizierten am zweitweitesten. Klar Bester war der Norweger Anders Bardal (141,0).
Links: