Gruber trägt ÖSV-Hoffnungen
Der WM-Ort Ramsau am Dachstein bietet den Nordischen Kombinierern trotz des Schneemangels in Mitteleuropa die Möglichkeit, am Wochenende Weltcup-Bewerbe zu absolvieren. Dank dem Einsatz der Veranstalter kann auf einer etwa einen Kilometer langen Runde gelaufen werden, die Schanze ist in gutem Zustand. Die ÖSV-Athleten hoffen in dem dicht gedrängten Feld als Außenseiter auf Spitzenplätze.
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Für Samstag (11.45 und 15.45 Uhr) wurde nach einer kurzfristigen Änderung anstelle eines Team-Sprints ein Team-Bewerb. Drei Bronzemedaillengewinner von Sotschi und ein dreifacher Junioren-Weltmeister bilden das ÖSV-Quartett. Cheftrainer Christoph Eugen schickt Bernhard Gruber, Christoph Bieler, Lukas Klapfer und Philipp Orter ins Rennen. Als Favoriten gelten die bei den Winterspielen vor den Österreichern platzierten Teams von Olympiasieger Norwegen und Deutschland.
Stecher hat noch Aufholbedarf
Am Sonntag folgt die Einzel-Konkurrenz. Vor allem Gruber und Bieler tragen die Hoffnungen im Team von ÖSV-Cheftrainer Eugen. Mario Stecher, der die bisher letzten ÖSV-Podestplätze in der Ramsau holte (Doppelsieger 2010, Dritter 2011 und 2012), steigt nach verpasster Qualifikation erst jetzt ein und hat Aufholbedarf.

GEPA/Oliver Lerch
Die Athleten von ÖSV-Cheftrainer Eugen suchen noch nach ihrer Form
Gruber hat als Zweiter beim Auftakt in Kuusamo dank seiner Laufstärke die bisher beste ÖSV-Platzierung im WM-Winter erreicht. Der zweifache Vizeweltmeister vom Val di Fiemme 2013 ist als Fünfter der beste Österreicher in der Gesamtwertung. Die Deutschen und die Norweger, angeführt von den Saisonsiegern Johannes Rydzek und Eric Frenzel sowie Weltcup-Spitzenreiter Fabian Rießle bzw. Mikko Kokslien, gaben bisher das Tempo vor.
„Feld wird eng beisammen liegen“
Über den Sieg in der Ramsau wird die Stärke im Langlauf entscheiden, auch wenn die Strecke diesmal recht flach ist. Auch zum Leidwesen von Stecher, der im Springen Trainingsrückstand hat und mangels schwieriger Steigungen seine Klasse in der Loipe nicht wie erhofft ausspielen kann. Dennoch wird es wichtig sein, schon im Springen vorne dabei zu sein.
„Man muss sauber springen mit einem schönen Telemark, um keine Punkte zu verlieren und sich eine gute Position für den Langlauf zu sichern“, sagte Eugen. Denn eine Aufholjagd in der Loipe sei mit enormem Kraftaufwand verbunden. „Das Feld wird eng beisammen liegen, da ist es besonders wichtig, dass man im Finish noch Reserven hat“, betonte der Coach, der sich unter anderen vom Team-Olympiadritten Lukas Klapfer (Achter in der Ramsau 2013) eine Steigerung erwartet.
Bieler und Co. freuen sich auf Heimspiel
Bieler zählt zu den besten Springern und hat sich im Training nochmals Selbstvertrauen geholt. „Eine sehr gute Sprungleistung wird wichtig sein, wir sollten gut gerüstet sein. Wenn ich mein volles Potenzial abrufen kann, schaut am Ende vielleicht wieder eine Topplatzierung heraus“, sagte der 37-jährige Tiroler. Es sei toll, dass bei diesen Wetterbedingungen überhaupt Wettkämpfe möglich sind.
Rießle kommt nach zwei zweiten Plätzen in Lillehammer als Weltcup-Führender nach Ramsau. „Das Gelbe Trikot war für mich eine große Überraschung. Es wäre natürlich schön, wenn ich es über Weihnachten behalten könnte“, erklärte der Olympiadritte und Team-Zweite von Sotschi. Zu seinen Gegnern zählen unter anderen die früheren Ramsau-Sieger Frenzel (2013), Kokslien und Magnus Moan (NOR/beide 2012) sowie Jason Lamy Chappuis (FRA/2011).
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