Aufreger in Sotschi und Krasnaja Poljana
Ausgerechnet in der letzten Olympianacht und vor seinem 50-km-Einsatz ist Langläufer Johannes Dürr nach einem positiven Dopingtest die Akkreditierung entzogen worden. Er wurde nach Hause geschickt. Es war allerdings nicht der einzige Aufreger der Winterspiele in Sotschi und Krasnaja Poljana.
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Nächtliche Eskapade
Die Niederlage des österreichischen Teams im Viertelfinal-Play-off des Eishockeyturniers gegen Slowenien hatte einen schlechten Beigeschmack. Zwei Tage vor dem Spiel hatten einige Teamspieler im Österreich-Haus und danach in einem Club lange und intensiv den Sieg über Norwegen gefeiert. Ob das der Grund für den schwachen Auftritt bei der 0:4-Niederlage war?
Die drei NHL-Spieler Thomas Vanek, Michael Grabner und Michael Raffl, die unprofessionelles Verhalten zugaben, sagen Nein. Jedenfalls vergab die ÖEHV-Auswahl gegen einen Gegner auf Augenhöhe mit einer ganz schwachen Leistung die Chance, erstmals in der Geschichte ins Viertelfinale vorzustoßen.
Unruhe bei Skispringern
21.30 Uhr Ortszeit für Training und Bewerbe: Die Skispringer waren über die nächtlichen Terminansetzungen alles andere als glücklich. Erst weit nach Mitternacht erfolgte die Rückkehr in das Quartier, auch für die Zuschauer im Stadion war das alles andere als angenehm.
Auch sonst gab es viel Unruhe bei den ÖSV-Skispringern: Eine Diskussion über die nicht erfolgte Mitnahme des Heimtrainers von Gregor Schlierenzauer, Markus Maurberger, sorgte nur knapp zwei Tage vor Beginn der Großschanzen-Bewerbe für Unruhe im „Adlerhorst“. Auch der umstrittene Aufenthalt samt Fotos von ÖSV-Entwicklungschef Toni Giger auf dem Schanzenturm hinterließ einen etwas schalen Beigeschmack.
Harsche ÖSV-Kritik an Snowboardern
Weniger die Kritik selbst als vielmehr der Zeitpunkt der scharfen Worte des ÖSV-Präsidenten Peter Schröcksnadel über die unprofessionelle Arbeit im Snowboardlager am Tag vor den letzten Boarderbewerben fand so mancher unangebracht. Die Snowboarder antworteten am Samstag in den Parallelslalom-Bewerben mit Gold durch Julia Dujmovits und Bronze durch Benjamin Karl sportlich.
Japanerin zerbrach am Druck
Sara Takanashi machte keine leichte Zeit durch. Der enorme Mediendruck auf die haushohe Favoritin aus Japan machte sich bemerkbar. Die erst 17-jährige Dominatorin der bisherigen Weltcup-Saison bei den Skispringerinnen scheiterte an den hohen Erwartungen und wohl auch an den sie ständig verfolgenden Kamerateams. Rang vier war eine Riesenenttäuschung für sie.
Wertungsskandal im Eiskunstlauf
„Fassungslos“ war die zweifache deutsche Olympiasiegerin Katarina Witt nach der Entscheidung im Damen-Bewerb. Witt und viele Experten hatten die Südkoreanerin Kim Yu Na klar besser gesehen als die russische Siegerin Adelina Sotnikowa. Die Entscheidung der Punkterichter sorgte für weltweite Empörung und setzte den internationalen Verband unter Druck, das Preisgericht wieder zu reformieren.
„Sbornaja“ enttäuscht
Die russische Eishockeynationalmannschaft sollte am Schlusstag aus Sicht der Gastgeber für die Krönung sorgen und das prestigeträchtigste Gold holen. Doch die Truppe um Superstar Alexander Owetschkin enttäuschte bei Olympia erneut und schied bereits im Viertelfinale gegen Finnland aus.
Baustelle Olympia
Erd- und Schotterhaufen, Eisenteile, Löcher - abseits der Sportstätten und Straßen war Krasnaja Poljana immer noch eine große Baustelle. Leider lag auch kein Schnee, der den ärgsten Schmutz hätte verdecken können. Die Fassaden waren schön, aber unfertig eingerichtete Hotels und unzureichendes Service (kein warmes Wasser, keine Heizung) kosteten die früh angereisten Medienvertreter viele Nerven. Gegen Ende wurde es zwar besser, die Spiele waren dann allerdings auch schon wieder vorbei.
Boardersuperstar geht leer aus
Shaun White verlässt Sotschi schwer geschlagen. Für den Snowboardsuperstar aus den USA war der Auftritt in Russland eine demütigende Erfahrung. Der Halfpipe-Olympiasieger von 2006 und 2010 verzichtete wegen des gefährlichen Kurses auf den Slopestyle-Bewerb. In der Halfpipe patzte der Kalifornier und stürzte aus den Medaillenrängen auf Platz vier ab.
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