„Kann derzeit nichts falsch machen“
Wenn die 63. Auflage der Vierschanzentournee am Sonntag mit dem Springen in Oberstdorf beginnt, ruhen Österreichs Hoffnungen vor allem auf Michael Hayböck. Der Oberösterreicher wartet zwar noch auf seinen ersten Sieg im Weltcup, doch mit zuletzt vier dritten Plätzen ist er derzeit das heißeste Eisen im Lager der ÖSV-Skispringer.
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Der 23-Jährige sieht den kommenden Aufgaben trotz der geänderten Ausgangslage zuversichtlich entgegen. „Grundsätzlich muss ich sagen, dass es für mich eine neue Situation ist. Letztes Jahr bin ich als siebenter Mann dazugekommen, die Jahre davor war ich sozusagen ‚auch dabei‘. Jetzt ist es so, dass ich nach einem sehr guten Winterstart dorthin fahre“, erklärte er im APA-Interview. Ziel sei es nun, einfach so weiterzuspringen wie bisher und so gut wie möglich mit dem zu erwartenden Stress rund um die Tournee umzugehen.

APA/EPA/Sigi Tischler
Für Hayböck läuft es heuer so gut wie noch nie
Dass er im Gegensatz zu anderen Springern die beiden Bewerbe Mitte des Monats im russischen Nischni Tagil mitgemacht hat, sieht der aktuell Dritte der Weltcup-Gesamtwertung nicht als Problem. „Körperlich geht es mir bestens. Wir sind bisher vom Rhythmus her gut gefahren. Ich werde topfit in Oberstdorf sein, dafür trainiert man schließlich den ganzen Sommer.“
„Springe heuer immer gut“
Mit seinen vier dritten Plätzen in den bisherigen neun Saisonbewerben, die er alle in den Top Ten beendete, hat sich Hayböck zu einem der Tournee-Mitfavoriten gemacht, Probleme hat er damit keine. „Man sagt immer, Favoriten gewinnen nie etwas. Aber es ist einfacher, weil ich heuer immer gut springe. Im Training und im Wettkampf, auch wenn ich kleine Fehler einbaue, wie in Engelberg beim zweiten Sprung. Wenn man damit trotzdem am Stockerl ist, gibt das Selbstvertrauen.“
Sein Erfolgsrezept ist jedenfalls recht einfach: „Auf gut Deutsch ist es so, dass ich derzeit scheinbar nichts falsch machen kann, in dieser Situation bin ich momentan. Ich versuche einfach, dass es so bleibt. Und nicht, irgendwelche Sachen noch besser zu machen. Es wäre falsch, zu versuchen, noch etwas draufzulegen.“
Das Glück des Tüchtigen gehört dazu
Ein Selbstläufer wird die Tournee aber nicht werden, das ist auch ihm klar. „Es kann auch einmal ein depperter Windwettkampf dabei sein, man braucht sicher auch das Glück des Tüchtigen. Ich kann und möchte auch nicht irgendwelche Prognosen erstellen. Ich bin gut drauf und freue mich riesig, vor allem auf die Heimspringen. Vor den eigenen Fans zu springen, darauf fiebert man hin, das motiviert einen, deshalb bin ich Skispringer geworden.“
Von der ausländischen Konkurrenz schätzt er Simon Ammann und die Deutschen am höchsten ein. „Simmi ist noch jedes Jahr dem Sieg nachgelaufen, der will es auf jeden Fall wissen. Und die Deutschen mit ihren Heimwettkämpfen in Oberstdorf und Garmisch. Aber es gibt so ein starkes, breites Feld mit vielen verschiedenen Siegern. Ich bin auf Noriaki Kasai gespannt, und Anders Fannemel darf man natürlich auch nicht vergessen.“
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