Mit Köpfchen zum Sieg
Marcel Hirscher hat einen perfekten Auftakt ins Jahr 2015 hingelegt. Trotz eines Fehlers im ersten Lauf gewann der Salzburger am Dienstag den Zagreb-Slalom zum dritten Mal in Folge und setzte sich damit auch wieder an die Spitze der Weltcup-Gesamtwertung. Nach der Enttäuschung über Platz sieben in Madonna machte der Weltmeister zudem klar, dass er im Slalom auf Eis eine Klasse für sich ist.
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Während DSV-Trainer Mathias Berthold Platz zwei für seinen Schützling Felix Neureuther schlicht mit „schlecht Ski gefahren“ begründete, freute sich Hirscher über sein Triple bei der Snow Queen Trophy wie ein Schneekönig. „Das war sicher mein bisher bester Zagreb-Slalom.“ Hirscher fuhr nach intensiven Tests wieder mit perfektem Material und traumwandlerischer Sicherheit. Und mit Köpfchen. „In den heiklen letzten zwei Toren habe ich eine Reserve gelassen“, erklärte er.

Reuters/Antonio Bronic
Hirscher (M.) als König von Zagreb
Für seine Erfolge sei entscheidend, dass er nun auch konstant schnell fahren könne. „Früher hatte ich zwar auch den Speed, aber nicht die Konstanz. Das hat sich positiv geändert. Das war aber auch der Plan, in mein Skifahren Konstanz hineinzubringen.“
Mit den Siegen kommt der Erfolgshunger
Dass er mit seinem 15. Slalom-Sieg Mario Matt und Benjamin Raich hinter sich gelassen hat und nun die alleinige Nummer eins in Österreich ist und bei insgesamt 28 Weltcup-Siegen hält, mache ihn aber nur noch hungriger auf Erfolge. Auch wenn ihn Rekorde derzeit nur am Rande interessieren. „Über so etwas denke ich erst nach, wenn ich mit dem Skifahren aufgehört habe.“
Hirscher machte aber kein Geheimnis daraus, dass er mehr Siege will. „Stenmarks 86 sind aber eine so unglaubliche Marke, die wird niemals jemand schlagen", ist Hirscher überzeugt. Ich habe ja nicht einmal damit gerechnet, die Österreicher zu überholen. Für mich ist es ein komisches Gefühl, jetzt gegen meine einstigen Idole wie Mario Matt oder Benjamin Raich zu fahren.“
Bereit für die nächsten Taten
Der dritte Sieg in Folge in der kroatischen Hauptstadt war für den Weltcup-Titelverteidiger auch ein perfekter Auftakt in den vorentscheidenden Jänner. Da stehen nun gleich vier weitere Slaloms und davor der Riesentorlauf am Samstag in Adelboden auf dem Programm. Dass es in der Schweiz sehr wenig Schnee und den nur auf der Rennpiste für den RTL und den Slalom gibt, trübte die Vorfreude Hirschers nicht.
„Wie cool, dass es jetzt dort weitergeht. Adelboden ist der erfolgreichste Weltcup-Ort für mich, dort bin ich noch immer gut gefahren“, sagte der Salzburger mit Blick auf den Ort, an dem er seinen anderen Slalom-Hattrick geschafft hat. Wegen der prekären Schneelage erfährt der Weltcup-Tross aber erst am Freitag, ob Einfahren dort überhaupt möglich ist.
Raich blickt trotz Ausfalls nach vorne
Der von Hirscher als Vorbild erwähnte Raich hätte als einziger ÖSV-Fahrer neben dem Siege für ein Topergebnis in Zagreb sorgen können, fädelte in der Entscheidung aber ein. „Ich habe mich schon am Start gleich verhaspelt, dann ist alles sehr schnell gegangen“, bedauerte der Tiroler.
Das Positive? „Ich bin im ersten Abschnitt des ersten Laufs zweitbeste Zeit gefahren“, sagte Raich. „Das bringt zwar nichts auf der Ergebnisliste und keine Punkte. Ich kann aber zumindest mitnehmen, dass ich nach wie vor schnell fahren kann.“
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