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Weirather Schnellste im ersten Training

Eine technisch anspruchsvolle, wellige und ob der Schattenlage von der Sicht her schwierige Abfahrt wartet auf die alpinen Ski-Damen am Samstag (11.30 Uhr, live in ORF eins) in Bad Kleinkirchheim. Die Liechtensteinerin Tina Weirather war im ersten Training am Donnerstag in 1:48,52 Minuten die Schnellste, 0,19 bzw. 0,45 Sekunden vor den Italienerinnen Johanna Schnarf und Elena Fanchini.

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Elisabeth Görgl, 2012 bisher letzte Siegerin auf der Klammer-Abfahrt, lag als Sechste und beste Österreicherin 1,25 Sekunden zurück. Anna Fenninger (1,43) wurde Neunte, die erkrankte US-Favoritin Lindsey Vonn lag als 48. abgeschlagen zurück.

„Muss das Herz in die Hand nehmen“

Die nach der Kärntner Skilegende Franz Klammer benannte Strecke ist ganz nach Görgls Geschmack. „Da sind sicher ein paar Kurven dabei, wo man sich überwinden und das Herz in die Hand nehmen muss. Eine anspruchsvolle und lässige Strecke“, sagte die Steirerin. Sie habe ein paar Kurven „noch nicht ganz astrein“ erwischt, findet es insgesamt aber „super zu fahren“. Von der Kurssetzung her sei die Abfahrt nahezu ident mit jener vor drei Jahren.

Auch Fenninger mag Kurs und Verhältnisse

Fenninger hatte bei den letzten Bad-Kleinkirchheim-Rennen noch Probleme mit dem Rummel um ihre Person, dem ist sie längst entwachsen. „Ich hatte schwierige Zeiten hier vor drei Jahren, aber auch sehr schöne. Ich stand im Super-G als Dritte auf dem Podium“, sagte die Salzburgerin.

Anna Fenninger

GEPA/Andreas Pranter

Anna Fenninger findet schwierige Abfahrten „cool“

Auch sie mag Kurs und Verhältnisse. „Wie bei der Besichtigung vermutet, ist es sehr unruhig. Es ist sehr hart, das macht es sehr, sehr schwierig. Für mich ist es sehr cool, so eine schwierige Abfahrt zu fahren.“ Der Klammer-Stich sei sehr schwierig zu fahren, und dann sei es von oben bis unten ein Kampf. „Ich musste am Start ein bisserl grinsen, weil ich die Herausforderung mag“, gestand die Titelverteidigerin im Gesamtweltcup.

Auch Nicole Hosp (Elfte mit Torfehler) wurde im Training keineswegs fad. „Sehr selektiv. Es wird da runter ganz schön was geboten. Vor allem die Piste ist viel welliger, als ich gemeint habe. Aber mir gefällt es sehr gut. Eine Abfahrt, die mir entgegenkommt“, meinte die Tirolerin.

Kampf um WM-Tickets im ÖSV-Team

Cornelia Hütter (20.) ging es etwas ruhiger an. „Es war eine Besichtigung im schnelleren Tempo. Das Problem ist, dass man die Schläge nicht sieht. Es kommt keine Sonne rein, ist relativ finster. Aber jetzt wissen wir, dass es unruhig ist und sehr anspruchsvoll“, sagte die Steirerin, die heuer bereits einmal Fünfte und einmal Zehnte war. Sie ist damit nach Fenninger und Görgl, die jeweils als Zweite einmal auf dem Podest standen, Topanwärterin auf ein WM-Ticket.

Neben ihr und Hosp hofft darauf unter anderen auch noch Regina Sterz, die in diesem Winter aber noch nicht über Rang 26 hinausgekommen ist. Im Training belegte sie Platz 14. „Wir haben zuletzt drei Tage trainiert, da war ich recht schnell und hatte ein gutes Gefühl. Das muss ich jetzt einfach ins Rennen mitnehmen. Und dann glaube ich, habe ich Chancen“, sagte Sterz. „Sehr anspruchsvoll, sehr technische Abfahrt. Die Piste ist sehr unruhig. Das macht es interessant, das ist ganz was anderes als andere Abfahrten, wie wir bisher hatten.“

Vonn holt sich Gefühl für Strecke

Zumindest ein Gefühl für die Strecke bekam Vonn, die ob ihrer Erkrankung allerdings keine Energie hatte und 5,11 Sekunden auf Weirather einbüßte. Zumindest hat sie kein Fieber. „Der Hals schmerzt, ich habe sehr viel Druck im Kopf und bekomme die Ohren nicht auf“, sagte die US-Amerikanerin.

Kurzfristig hatte sie überlegt, das Training auszulassen. „Aber ich habe hier nicht so viel Glück, deshalb habe ich mir gedacht, versuch es wenigstens, bekomm eine Gefühl für die Linie. Offensichtlich war es kein gutes Skifahren, aber wenigstens weiß ich nun, wie sich der Kurs anfühlt. Ich habe etwas rausbekommen, und deshalb war es wichtig“, meinte Vonn, die am Wochenende einmal mehr Geschichte schreiben könnte. Nur noch ein Weltcup-Sieg fehlt auf den Rekord von Annemarie Moser-Pröll, die bei 62 Erfolgen hält.

Erstes Training am Donnerstag:
1. Tina Weirather LIE 1:48,52
2. Johanna Schnarf ITA + 0,19
3. Elena Fanchini ITA 0,45
4. Viktoria Rebensburg GER 0,79
5. Fabienne Suter SUI 1,21
6. Elisabeth Görgl AUT 1,25
7. Daniela Merighetti * ITA 1,37
8. Margot Bailet * FRA 1,40
9. Anna Fenninger AUT 1,43
10. Tina Maze SLO 1,52
11. Nicole Hosp * AUT 1,77
12. Klara Krizova CZE 1,81
13. Lara Gut SUI 1,84
14. Regina Sterz AUT 1,86
15. Tamara Tippler AUT 1,94
16. Carolina Ruiz Castillo ESP 2,03
17. Marie Marchand-Arvier FRA 2,44
18. Kajsa Kling SWE 2,46
19. Michaela Wenig GER 2,50
20. Cornelia Hütter AUT 2,57
22. Mirjam Puchner AUT 2,83
37. Nicole Schmidhofer AUT 3,60
42. Stephanie Venier AUT 4,08
48. Lindsey Vonn * USA 5,11
51. Ramona Siebenhofer AUT 5,80

* Torfehler

Out: Andrea Fischbacher (AUT)

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