„Ich habe hier nicht so viel Glück“
Noch hat Lindsey Vonn mit Bad Kleinkirchheim nicht richtig Freundschaft geschlossen. Aber vielleicht ist am Wochenende ja alles anders, wenn sie den 62. Weltcup-Sieg eingefahren, den Rekord von Annemarie Moser-Pröll egalisiert und sich ein Denkmal gesetzt hat. Im Kärntner Weltcup-Ort blieben für Vonn die Topergebnisse bisher aber aus, überdies plagt sie sich mit einer hartnäckigen Verkühlung herum.
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Im Jahr 2006 kam Vonn als zweifache Saisonsiegerin und Führende im Abfahrtsweltcup nach Bad Kleinkirchheim, nach schlechten Leistungen im Training wurde sie in den beiden Abfahrten Neunte und 18. sowie im Super-G 43. 2012 laborierte die US-Amerikanerin an Magenproblemen, kam in der Abfahrt aber immerhin noch auf Rang vier, im Super-G war nicht mehr als Platz 18 möglich. Heuer ist es eine schwere Verkühlung mit schmerzendem Hals, die der 30-Jährigen die Energie raubt.

GEPA/Daniel Goetzhaber
Kraft- und saftlos: Lindsey Vonn kostet die Verkühlung viel Energie
Kurzfristig hatte Vonn überlegt, auf das Training am Donnerstag zu verzichten, dieses Risiko wollte sie aber dann doch nicht eingehen. „Ich habe hier nicht so viel Glück, deshalb habe ich mir gedacht, versuche es wenigstens, bekomme ein Gefühl für die Linie. Offensichtlich war es kein gutes Skifahren, aber wenigstens weiß ich nun, wie sich der Kurs anfühlt. Ich habe etwas rausbekommen, und deshalb war es wichtig.“
„Hoffentlich dreht sich mein Glück“
Vonn hofft aber trotzdem auf eine Trendwende für das Wochenende. „Wie es jetzt läuft, ist es nicht so gut“, meinte Vonn nach dem ersten Training am Donnerstag, in dem sie 5,11 Sekunden Rückstand hatte. „Ich bin immer krank hier in Bad Kleinkirchheim oder habe irgendein Problem. Aber hoffentlich dreht sich mein Glück ein bisschen für das Wochenende“, sagte Vonn. Die beim Sturz vor Weihnachten im Super-G von Val d’Isere erlittene Muskelzerrung im Ellbogen bereitet ihr übrigens keine Probleme.
Die Ursache für die Erkältung sind schnell gefunden. „Leider war das ganze Team in der letzten Woche krank. Und ich bin jetzt die Letzte, die es erwischt“, erklärte die US-Amerikanerin. Immerhin kam das bei der Flugreise von den USA nach Europa kurzfristig verloren gegangene Gepäck doch noch an. Eine Tasche wird aber immer noch vermisst.
Moser-Pröll-Rekord als Motivation
Vonn, die in diesem Winter bereits zwei Abfahrten (Lake Louise, Val d’Isere) gewonnen hat, strebt jedenfalls trotz der schlechten Vorzeichen an, bereits in Kärnten die Moser-Pröll-Bestmarke zu knacken. „Diese Strecke ist nicht meine Lieblingsstrecke. Ich hatte hier noch kein Glück. Aber ich werde probieren zu gewinnen. In der Abfahrt habe ich bessere Chancen als im Super-G.“ Das Wichtigste sei, sich in der Abfahrt am Samstag (11.30 Uhr, live in ORF eins) und im Super-G am Sonntag (11.15 Uhr, live in ORF eins) aufs Skifahren zu konzentrieren.
Einmal mehr beteuerte Vonn, wie wichtig das Erreichen der Bestmarke von Moser-Pröll für sie gewesen sei, um nach ihrer langen Verletzungspause das Comeback zu wagen. „Das war sehr viel Motivation. Aber auch die Weltmeisterschaft ist Motivation. Aber die Rekorde sind, was bleibt, wenn ich mit Skifahren fertig bin. Ich hoffe, dass ich etwas Spezielles gemacht habe in meiner Karriere.“
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