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„Vonntastische“ Gala auf der Tofana

Lindsey Vonn hat am Montag mit einer Galavorstellung ein Stück Skigeschichte geschrieben. Nach dem Erfolg in der Abfahrt gewann die US-Amerikanerin auch den Super-G in Cortina d’Ampezzo und ist nun nach ihrem 63. Weltcup-Sieg im 333. Rennen alleinige Rekordhalterin vor Annemarie Moser-Pröll. Ihr Vorsprung auf die zweitplatzierte Österreicherin Anna Fenninger betrug satte 0,85 Sekunden.

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Auf Rang drei landete die Liechtensteinerin Tina Weirather (0,92). Die ÖSV-Damen präsentierten sich mannschaftlich geschlossen. Cornelia Hütter schaffte ihr bestes Ergebnis in einem Super-G. Die 22-jährige Steirerin, die in Lake Louis Rang fünf belegt hatte, kam ex aequo mit der Slowenin Tina Maze auf Platz vier und verpasste das Podest nur um 0,07 Sekunden. Die ÖSV-Routiniers konnten diesmal nicht mit der Spitze mithalten. In der Abfahrt noch auf Rang zwei wurde Elisabeth Görgl Achte (+1,57), Nicole Hosp belegte den zehnten Rang (1,89).

Anna Fenninger, Lindsey Vonn (USA) und Tina Weirather (LIE) bei der Siegerehrung

GEPA pictures/ Florian Ertl

Fenninger, Vonn, Weirather: Das Siegerbild in Cortina hatte historischen Charakter

„Dieser Rekord ist Geschichte“

Eine Klasse für sich war auf einer ihrer Lieblingsstrecken aber Vonn. Lieferten sich die Läuferinnen auf der Tofana noch einen Krimi um die Zwischenführung, pulverisierte die 30-jährige US-Amerikanerin als letzte Läuferin der Topgruppe die Bestzeit von Fenninger. „Das ist Wahnsinn. Dieser Rekord ist Geschichte, das bedeutet so viel für mich. Das ist wichtig für mich und meine Karriere. Ich habe nie gedacht, dass das jemals passieren kann. Der Rekord hat 35 Jahre gehalten, hoffentlich hält meiner nun auch 35 Jahre“, freute sich Vonn.

Einen ÖSV-Rekord konnte Vonn mit ihrem neunten Sieg in Cortina zumindest vorerst noch nicht brechen. Renate Götschl feierte zehn ihrer insgesamt 46. Weltcup-Siege auf der Tofana. „Die Lindsey ist extrem stark hier in Cortina. Die Strecke ist wie maßgeschneidert für sie, weil man extrem viel pushen muss. Das habe ich heute probiert. Für mich war es ein guter Lauf. Und Chapaeu vor der Lindsey“, erklärte Fenninger, wieso Vonn in Cortina nur schwer zu schlagen ist.

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Lindsey Vonn bei ihrer Siegesfahrt in Cortina d’Ampezzo

Fenninger „stolz“ auf ihre Leistung

Vonn hat sich damit bereits vor den Rennen in St. Moritz zur WM-Favoritin in Abfahrt und Super-G gemacht. Aber auch die ÖSV-Damen zeigten, dass sie in den Speed-Bewerben in Form sind. Fenninger übernahm mit Platz zwei auch die Führung im Super-G-Weltcup. Die Salzburgerin liegt mit 192 Punkten zwei Zähler vor der Schweizerin Lara Gut, die in Cortina auf Platz sechs (1,16) landete. „Es war mir wichtig, dass ich einfach das zeige, was ich kann. Dass ich es wirklich umgesetzt habe, war mein Ziel. Darauf bin ich stolz“, sagte Fenninger.

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Anna Fenninger war die Schnellste der restlichen Konkurrenz

Hütter fixierte indes neben Fenninger und Görgl endgültig auch ihren Startplatz im Super-G. Die 22-Jährige lieferte auf der schwierigen Tofana, auf der unter anderen die Abfahrtsdritte von Sonntag, Daniela Merighetti, stürzte und mit dem Gesicht gegen eine Torstange prallte, eine neuerliche Probe ihres Talents. „Ich habe mir vorgenommen, dass ich heute auch unten attackiere und nicht nur am Start. Das ist mir sehr gut gelungen, ich habe die Schwünge durchgezogen. Dieses Rennen gibt Selbstvertrauen, ich hoffe, dass ich die Form nach Amerika mitnehmen kann“, geht die Steirerin von einem WM-Startplatz aus.

Görgl will sich an Vonn orientieren

Ihre engere Landsfrau Görgl war indes mit ihrer Fahrt nicht ganz zufrieden. „Es waren ein paar Kleinigkeiten, die sich dann summiert haben. Und die Lindsey ist heute ein gnadenloses Rennen gefahren. Die Strecke liegt ihr, und die Schräglagen, die sie fährt sind unglaublich. Da kann man sich ein Stückchen abschneiden. Das werde ich analysieren“, so die 33-Jährige, die sich in dieser Saison in Val d’Isere mit ihrem Super-G-Sieg zur ältesten Weltcup-Siegerin der Geschichte gekrönt hatte.

Von den restlichen ÖSV-Damen konnte sich vor allem Hosp nach zwei elften Plätzen im Super-G mit ihrem ersten Top-Ten-Rang für einen WM-Start empfehlen. Regina Sterz belegte Rang 16 (2,46), Ramona Siebenhofer wurde 22. (3,12), und Andrea Fischbacher landete auf Platz 27 (3,66). Nicole Schmidhofer, Mirjam Puchner und Tamara Tippler kamen nicht ins Ziel.

Bestenliste Weltcup-Siege Damen

1. Lindsey Vonn USA 82
2. Mikaela Shiffrin * USA 69
3. Annemarie Moser-Pröll AUT 62
4. Vreni Schneider SUI 55
5. Renate Götschl AUT 46
6. Anja Pärson SWE 42
7. Marlies Schild AUT 37
8. Katja Seizinger GER 36
9. Hanni Wenzel LIE 33
10. Lara Gut-Behrami * SUI 32
11. Erika Hess SUI 31
12. Janica Kostelic CRO 30
13. Maria Höfl-Riesch GER 27
14. Michela Figini SUI 26
. Tina Maze SLO 26
16. Michaela Dorfmeister AUT 25
. Maria Walliser SUI 25
* aktiv

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