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Fuballer sollen Zeichen setzen

Der FC Bayern sieht sich wegen einer Testspielreise nach Saudi-Arabien mit Kritik von Spitzenpolitikern konfrontiert. „Fußballer müssen ja keine Politiker sein, aber sie sollen sich der Menschenrechtslage bewusst sein und durchaus mal ein Zeichen setzen“, sagte die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Dagmar Freitag (SPD), der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe).

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Die Münchner hatten am Sonntag auf ihrer Rückreise aus dem Trainingslager in Katar ein Testspiel gegen al-Hilal in Riad mit 4:1 gewonnen. ÖFB-Legionär David Alaba gab dabei nach längerer Verletzungspause sein Comeback. Dem islamischen Königreich werden zahlreiche Menschenrechtsverstöße und die Diskriminierung von Frauen vorgeworfen.

Bayern-Coach Pep Guardiola während einer Trainingseinheit

APA/EPA/dpa/Sven Hoppe

Der Sponsor zahlte die Bayern-Reise in den arabischen Raum

Die Reise des FC Bayern wurde nach Angaben eines Vereinsprechers von einem Sponsor (Volkswagen) finanziert. Geld von den Gastgebern in Saudi-Arabien habe der Verein nicht erhalten, betonte der Verein in der „Süddeutschen“. Der Autokonzern wollte mit der Reise seine Marke in dem arabischen Land stärken.

Absage als „starkes Signal“

Nach Ansicht des sportpolitischen Sprechers der Grünen, Özcan Mutlu, habe es der deutsche Fußballrekordmeister jedoch verpasst, mit einer Absage des Testspiels ein „starkes Signal für Demokratie und Menschenrechte zu setzen“. Auch der Menschenrechtsbeauftragte der deutschen Regierung, Christoph Strässer, mahnte, bei Sportveranstaltungen nicht die Augen vor der Menschenrechtslage in Saudi-Arabien zu verschließen. „Sport kann dabei nicht die Lösung sein, aber einen wichtigen Beitrag dazu leisten“, sagte Strässer der „Süddeutschen“.

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