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Kienast und Avdijaj im Mittelpunkt

Puntigamer Sturm Graz nimmt den Kampf um die Europacup-Plätze in der am Wochenende startenden Frühjahrssaison der tipico-Bundesliga mit einer Mischung aus Routine und Talent in Angriff. Während Roman Kienast nach seinem Gastspiel bei der Austria an seiner ehemaligen Wirkungsstätte zu alter Stärke zurückfinden will, steht vor allem die Schalke-Leihgabe Donis Avdijaj im Mittelpunkt.

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Das 18-jährige Offensivtalent ist seit Sommer 2011 bei Schalke, muss aber noch auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz für das Bundesliga-Team warten. „Ich habe seit längerer Zeit bei Schalke komplett oben mittrainiert“, erzählte Avdijaj. Spielpraxis sammelte er zuletzt in der U23, brachte es dabei in elf Spielen in der Regionalliga West auf vier Tore und einen Assist. Mit dem Leihgeschäft will er nun den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen. „Ich will mein Können unter Beweis stellen und versuchen, an mein oberes Limit zu kommen“, sagte der deutsche U19-Teamspieler.

Avdijaj in Graz unter besonderer Beobachtung

Sollte es Sturm-Graz-Trainer Franco Foda gelingen, den Rohdiamanten im Frühjahr zu schleifen, könnte der Deutsche für den Bundesligisten, der ihn für eineinhalb Jahre ausgeliehen hat, im Kampf um die Europacup-Plätze zu einem wichtigen Trumpf werden. Dabei steht das 1,72 Meter große Talent in Graz unter besonderer Beobachtung. In seinem Schalke-Vertrag gibt es eine festgeschriebene Ablösesumme von 49 Millionen Euro, dementsprechend viel wird von ihm erwartet.

Donis Avdijaj (Sturm)

GEPA/Michael Riedler

Youngster Avdijaj gilt als eines der größten Talente im deutschen Fußball

Zu Beginn wird der Offensivspieler aber, auch aufgrund einer Erkrankung in der Vorbereitung, eher nicht zur Startelf der Grazer zählen. „Er muss sich wie jeder andere auch erst in die Mannschaft kämpfen“, sagte Sturms General Manager Gerhard Goldbrich. Von den Qualitäten des Talents ist er begeistert. „Er ist fußballerisch ein Rohdiamant. Mental eilt ihm ein Ruf voraus, den wir Gott sei Dank bisher noch nicht kennengelernt haben. Er leistet sich keine Eskapaden, und ich glaube, so wird es auch bleiben.“

Kienast will zurück zu alter Stärke

Große Stücke hält man in Graz auch auf Rückkehrer Kienast. Die Aufgabe beim Tabellenfünften ist für den 30-Jährigen aber eine schwierige, gilt es doch, den zu Salzburg abgewanderten Toptorschützen Marco Djuricin zu ersetzen. „Natürlich ist es immer so, dass, wenn ein Topstürmer geht, der viel getroffen hat, die Erwartungshaltung hoch ist, aber ich sage, man soll sich selber nicht Druck aufbauen“, sagte Kienast im Trainingslager in Belek.

Wichtig sei einfach, befreit und mit Spaß Fußball zu spielen. „Es kann so schnell gehen. Wenn du in den ersten Partien ein Tor erzielst, solltest du Selbstvertrauen bekommen, und dann rennt es vielleicht. So war es damals bei mir bei Sturm auch“, erinnerte sich Kienast. Für die Grazer erzielte er in den Jahren 2010 und 2011 in 81 Pflichtspielen 36 Tore und leistete zudem zwölf Assists, war damit nicht unwesentlich beteiligt an Cupsieg (2010) und Meistertitel (2011). „Ich bin sofort wieder reingekommen, es war so, als wäre ich nie weggewesen“, sagte Kienast.

Roman Kienast (Sturm)

GEPA/Michael Riedler

Kienast will an seiner alten Wirkungsstätte zurück in die Erfolgsspur finden

Ob der ehemalige Norwegen- und Schweden-Legionär schon zum Frühjahrsauftakt zur Startformation der Grazer zählt, ist noch ungewiss. Kienast ist erst seit fast zwei Wochen im Kreis der Mannschaft und hat wegen seiner fehlenden Spielpraxis im letzten halben Jahr (vier Ligaeinsätze) Aufholbedarf. „Das hängt einem schon ein bisschen nach, ich brauche sicher noch etwas Zeit“, gab der 30-Jährige zu.

„Einfach Gas geben und volle Kraft voraus“

Mit dem ebenfalls im Winter geholten Bright Edomwonyi und mit Josip Tadic hat Kienast zwei unmittelbare Konkurrenten auf seiner Position. Der Routinier stellt sich dem harten Konkurrenzkampf. „Die Karten sind gemischt, jetzt heißt es, einfach Gas geben und volle Kraft voraus“, sagte er. Seine Chancen wird er auf jeden Fall bekommen. „Roman passt sportlich und menschlich zu unserer Mannschaft. Wenn er topfit ist, wird er uns absolut nach vorne bringen“, sagte Foda, der große Hoffnungen in den 1,90-Meter-Mann setzt.

Herausschauen soll für die Grazer am Saisonende zumindest ein Europacup-Platz. „Jeder will Zweiter werden, da zählt jeder Punkt“, weiß Kienast. Nur zwei Zähler fehlen aktuell auf den WAC. „Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft Qualität und viel Potenzial hat und wir in der Liga jeden schlagen können“, sagte der Sturm-Rückkehrer optimistisch in die Zukunft blickend. Die erste Möglichkeit, das zu beweisen, gibt es am Samstag im Auswärtsspiel in Grödig.

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